Austria Klagenfurt sollte man nicht abschreiben! Wie im Grunddurchgang, als das Team vom Wörthersee "wie Phönix aus der Asche" mit einem 2:1-Coup beim SK Sturm Graz zurückkam und wieder Meisterplayoff-Kurs aufnahm, um dort im 2. Jahr nach dem Aufstieg in die ADMIRAL Bundesliga nun zum "Angriff auf Europa" zu blasen und alles andere als "Sparringspartner" für die "großen 5" zu sein. Mit dem 2:1-Sieg bei Austria Wien, das damit einzig in der Meistergruppe ohne Sieg bleibt, sind die Kärntner Violetten nach 3 Niederlagen zuvor nun in Schlagdistanz mit den Wiener Klubs, die leer ausgingen. Nachfolgend Spiel-STATEMENTS!

 

Es war in der Schlußphase das spielentscheidende Duell: Der 19-jährige Niederländer Solomon  Bonnah (re.) von Austria Klagenfurt kam im Strafraum der Wiener Violetten gegen Manuel Polster zu Fall und nach VAR-Check erfolgte zurecht der fällige Foulelfmeter, den Kosmos Gkezos mit "griechischer Urgewalt" zum 2:1-Auswärts-Siegtreffer verwandelte. Nebenbei sein 4. Saisontreffer, 2 Mal per Doppelpack und dabei 3 Kopfballtore vom 30-jährigen Defensiv-Allrounder.

„Zum Schluss war es natürlich naiv und ein klarer Elfmeter"

Michael Wimmer (Cheftrainer FK Austria Wien) über...

... das Spiel: „Wir waren nicht so griffig, wie wir es in den letzten Wochen waren. Wir waren auch in der 1. Halbzeit nicht so griffig, obwohl wir sehr viele, klare Tormöglichkeiten hatten, die wir leider nicht nutzen  konnten. Dann bekommen wir nach einer Standardsituation das 0:1, was eigentlich traurig ist, weil wir es angesprochen haben und wussten, dass die Standards auf den 2. Pfosten kommen.

Das war ganz klar besprochen. Wir reagieren dann gut, sind postwendend da und erzielen den Ausgleich. Dann lassen wir wieder ein bis zwei gute Möglichkeiten liegen. Zum Schluss war es natürlich naiv und ein klarer Elfmeter. Es wundert mich, dass das so lange gedauert hat. Dann verlierst du das Spiel.“

…die Ausfälle der Topscorer Tabakovic & Fitz (vor dem Spiel): „Es ist natürlich ein bisschen anders heute. Dovedan ist nicht zu vergleichen mit Tabakovic. Es macht keinen Sinn, ihn hoch anzuspielen. Er ist mehr der Spieler, der zwischen den Linien agieren und Räume öffnen kann. Ich erwarte mir einfach von ihnen (Anm. Dovedan und Jukic), dass sie sich aktiv einführen und ein gutes Spiel machen.“

FAK-Kapitän Lukas Mühl: „Es gibt manchmal Tage, an denen du nicht so richtig in Fahrt kommst. Ich habe jetzt keine Erklärung dafür, aber es war im Spiel so, dass wir nicht wirklich den Zug nach vorne entwickelt haben, um dann wirklich eine Chance nach der anderen zu haben. Wir haben dann aber trotzdem gute Chancen, mit zwei Pfostentreffern, aber es geht halt leider keiner rein. Dann gehst du durch eine Standardsituation in Rückstand, holst das schnell wieder auf, kannst aber dann die Energie nicht mitnehmen.“

„Es ist natürlich eine pure Enttäuschung“

FAK-Stürmer Nikola Dovedan (FK Austria Wien): „Es ist natürlich eine pure Enttäuschung. Es war eine riesengroße Möglichkeit für uns. Ich denke, dass wir genug Chancen gehabt haben, auch in der ersten Halbzeit, um in Führung zu gehen. Durch einen Standard geraten wir in Rückstand, kommen aber dann schnell zurück. Danach hatten wir gar keine Torchance mehr. Ich denke, dass wir heute eine sehr schlechte Leistung geboten haben.“

FAK-Offensivakteur Aleksandar Jukic: „Ich muss definitiv einen machen. Ich bin von der Chancenverwertung sehr enttäuscht. Aber ich will jetzt nicht nur auf mich schauen. Es war eigentlich in der 1. Halbzeit eine solide Partie von uns. In der zweiten Halbzeit war es aber viel zu wenig und deshalb sind wir der verdiente Verlierer.“

Der fehlende FAK-Unterschiedsspieler Dominik Fitz über...

..die Bedeutung der Ausfälle von Tabakovic und Fitz (vor dem Spiel):Ich glaube, dass wir viele Scorerpunkte gemacht haben in den letzten Partien. Vor allem Haris hat sehr viele Tore gemacht, das ist natürlich sehr schwer zu ersetzen. Ich glaube, dass wir aber eine super Mannschaft heute auf dem Platz haben, die das sicher richten wird. Es ist extrem schmerzhaft, da es um so viel geht heute. Es tut vor allem noch einmal doppelt weh, weil es ein direktes Duell ist und wir uns von Klagenfurt absetzen können. Am Mittwoch können wir aber beide wieder spielen und werden wieder Vollgas geben.“

das Spiel (im Vorfeld): „Ich glaube, dass wir zuhause seit langer Zeit ungeschlagen sind. Wir wollen die Serie auf jeden Fall fortsetzen. Mit unseren Fans im Rücken haben wir gute Chancen, dass wir das Spiel heute gewinnen, wenn wir ruhig und geduldig bleiben.“

„Bin sehr zuversichtlich, dass es am Saison-Ende ein Europacup-Platz wird“

Der fehlende FAK-Toptorjäger Haris Tabakovic über...

Nikola Dovedan & Aleksandar Jukic (vor dem Spiel): „Es sind beides sehr spielstarke Spieler, die beide auch sehr aggressiv sind in der Mitte. Ich denke, dass sie sich in jedem Spiel bewiesen haben, wenn sie reingekommen sind oder auch zu Beginn der Saison, als sie von Anfang an gespielt haben. Sie werden das sicher sehr gut machen.“

seinen Ausfall: „Ich habe mich sehr geärgert. Das hat sich gelegt, aber dennoch ist es heute ein sehr wichtiges Spiel, bei dem wir gewinnen müssen. Am Mittwoch geht es aber für mich weiter.“

Ziele der Wiener Austria: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass es am Ende der Saison ein Europacup-Platz wird.“

„Ich war zuversichtlich, bin zuversichtlich und bleibe zuversichtlich“

Gerhard Krisch (Vorstand Finanzen FK Austria Wien) über die Lizenz-Thematik: „Ich möchte mich an der Stelle nochmal bedanken bei den Leuten, die uns nochmal unterstützt haben, damit wir die Absicherung für die Alternativfinanzierung für unser Budget aufstellen konnten. Wir haben es fristgerecht eingereicht und jetzt liegt es beim Protestkomitee. Es sind immer die gleichen Partner. Im ganzen Verein begleiten uns unsere Sponsoren schon seit Jahren und unterstützen uns immer wieder. Die Sendezeit würde nicht reichen, wenn ich jetzt alle erwähne.

Viele waren auch überrascht über die Entscheidung, konnten sie auch nicht ganz nachvollziehen und haben dann gesagt, dass sie uns da gerne wieder unterstützen. Ich bin sehr zuversichtlich. Es liegt beim Protestkomitee. Ich war schon beim ersten Mal sehr guter Dinge, weil wir uns wirklich gut vorbereitet haben. Es war dann wirklich eine Überraschung und auch der Grund für unser klares Statement auf der Pressekonferenz. Ich war zuversichtlich, ich bin zuversichtlich und ich bleibe zuversichtlich. Ich hoffe, dass diese Thematik am Mittwoch Geschichte ist.“

Hatte wiederholt in Halbzeit 1 das Führungstor auf dem Fuß: Aleksandar Jukic. Auch in dieser Szene wollte die Kugel gegen Klagenfurts Keeper Menzel letztendlich wieder nicht über die Torlinie. Einzig im oberen Playoff wartet die Wiener Austria weiter auf den ersten Sieg, kassierte nach 3 Unentschieden nun überraschend die erste Niederlage und konnte das Fehlen seines Topscorer-Duos Tabakovic & Fitz nicht kompensieren. Am Mittwoch gastiert die Wimmer-Elf beim Tabellenzweiten SK Sturm Graz (18:30 Uhr, Merkur-Arena, Graz-Liebenau), während die Klagenfurter Violetten in "Teil 2" ihres Auswärts-Doppels vor der großen Hürde beim formstarken Dritten LASK stehen (nächsten Sonntag, 30. April, 14:30 Uhr, Raiffeisen Arena in Linz).

„Pink ist weg, vielleicht bin ich ja jetzt der Nachfolger...“

Peter Pacult (Cheftrainer SK Austria Klagenfurt): „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit diesen 3 Punkten. Der Punktegewinn ist natürlich wichtig gewesen, dass die Mannschaft wieder an sich selbst glaubt. Wenn du immer hörst, dass du wieder verloren hast, ist es natürlich nicht gut für die Psyche. Wir sind gut in dieses Spiel reingekommen in den ersten 25 Minuten.

Dann haben wir einen Riss in unserem Spiel gehabt und müssen eigentlich froh sein, dass wir nicht mit einem Rückstand in die Halbzeitpause gegangen sind. In der 2. Halbzeit war es dann ein offenes Spiel mit dem Ende für uns. Da bin ich natürlich sehr zufrieden.“

Doppeltorschütze & Matchwinner Kosmas Gkezos (SK Austria Klagenfurt): „Für uns ist es gar nicht wichtig, wer trifft. Markus Pink ist weg, vielleicht bin ich ja jetzt der Nachfolger. Nein, Spaß. Es ist nicht wichtig, wer trifft. Wir haben verschiedene Torschützen. Es ist wichtig, dass die Tore überhaupt erzielt werden.“

Austria Klagenfurt Kapitän Thorsten Mahrer: „Wir wissen, dass wir als klarer Außenseiter da oben mitspielen, um die internationalen Plätze. Es ist aber schön, dass wir es spannend halten können, so lange wie möglich. Es ist auch super für unser Selbstvertrauen, dass wir jetzt einmal angeschrieben haben und mit drei Punkten nach Hause fahren können. Wir werden probieren, die Großen da oben weiter zu ärgern.“

"Es hätte in beide Richtungen kippen können"

Klagenfurt-Keeper Phillip Menzel: „Wir haben es uns irgendwo verdient, dass wir die 3 Punkte jetzt einmal holen. Die Art und Weise war auch in Ordnung. Ich glaube nicht, dass wir schlecht gespielt haben. Die Austria hat es auch sehr gut gemacht. Es hätte in beide Richtungen kippen können, das Spiel. Aber ich glaube, dass wir mit dem klaren Elfmeter am Schluss endlich einmal das Glück auf unserer Seite gehabt haben.“

Solomon Bonnah Owusu (SK Austria Klagenfurt) über Elfmetersituation: „Als der Ball gekommen ist und er mich berührt hat, wusste ich, dass es ein Elfmeter ist. Am Anfang hat er ihn nicht gegeben, aber ich bin glücklich, dass es den Videoschiedsrichter gibt, denn das hat zur richtigen Entscheidung geführt.“

FK Austria Wien - SK Austria Klagenfurt 1:2 (0:0)

Torfolge: 0:1 Gkezos (48., Assist Wernitznig), 1:1 Gruber (53., Dovedan), 1:2 Gkezos (90.+2, FEM)

Live-Ticker im SPIELFILM

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: Josef Parak