Nach fast 3 Jahrzehnten Sehnsucht auf einen ÖFB-Cup-Titel hat der österreichische Rekordmeister SK Rapid Wien weiter zu warten, kassierte im Finale am Sonntag vor mit 30.000 Zuschauern ausverkaufter Kulisse in der 28-Black-Arena in Klagenfurt am Wörthersee gegen den SK Sturm Graz eine 0:2-Niederlage. Nach Statements von Spielern beider Traditionsklubs hier nun abschließend Wortspenden der beiden Cheftrainer Christian Ilzer und Zoran Barišić, wobei einer, der vor 28 Jahren als Spieler des SK Rapid den Pokal gewann, auf die Frage von ORF-Moderator Rainer Pariasek genervt reagierte.

"Aufgrund der 2. Hälfte muss man sagen, dass Sturm verdient gewonnen hat“

ORF-Moderator Rainer Pariasek konfrontierte Zoran Barišić (Foto oben) mit der Frage, ob man, nachdem der SK Rapid in dieser Saison das 4. Duell (3 Mal in der ADMIRAL Bundesliga) gegen den SK Sturm Graz verloren habe, anerkennen müsse, dass die Steirer die bessere Mannschaft sind? Darauf reagierte der nach der ÖFB-Cup-Niederlage eh schon enttäuschte, 52-jährige Wiener gereizt: „Ja natürlich, was soll ich jetzt darauf antworten."

Der SK Rapid-Cheftrainer sah ansonsten eine ausgeglichene 1. Halbzeit und meinte weiter als Fazit: "In der 2. Hälfte haben wir die entscheidenden Zweikämpfe verloren, dadurch haben wir Sturm zu Chancen eingeladen. Aufgrund der 2. Hälfte muss man sagen, dass Sturm verdient gewonnen hat.“

"Diese Fehler dürfen nicht passieren"

Zoran Barišić ergänzt: "Wir haben ein Finale verloren, das tut extrem weh. Wir werden jetzt das alles sacken lassen und um Platz 4 (Anm.: in der ADMIRAL Bundesliga) kämpfen.“

Weiters kritisierte der Rapid-Coach: "Wir wissen, dass er (Anm.: Abwehrspieler Moormann vor dem 0:1 durch Sarkaria) den Ball attackieren muss, er braucht den Ball nicht aufkommen lassen. Diese Fehler dürfen dir nicht passieren."

"Haben diese Cup-Saison besten Teams Österreichs ausgeschaltet“

SK Sturm Graz-Erfolgstrainer Christian Ilzer (Foto) resümiert: „Es war eine ausgeglichene 1. Hälfte, Rapid war um einen Tick präsenter. Wir haben dann eine unglaubliche Wucht entwickelt und auch die eine oder andere Chance liegengelassen. Letztendlich sind wir der verdiente Sieger. Wir genießen jetzt den Moment. Wir haben in dieser Cup-Saison die besten Teams Österreichs ausgeschaltet. Dieser Weg zum Titel, der erfüllt uns. Der Pokal gehört unserem Verein, unseren Fans."

"Habe Jungs vor Augen geführt, was es den Menschen bedeutet, wenn wir vor unserer Kurve ein Tor machen"

Ilzer weiter zum Spiel: "Es war nötig, dass wir noch mehr Verantwortung für das Spiel übernehmen. Dieses Spiel, das findet nur heute statt und jeder legt noch ein paar Prozent dazu. Ich habe den Jungs noch einmal vor Augen geführt, was es den Menschen bedeutet, wenn wir vor unserer Kurve ein Tor machen".

Auswirkungen des Cup-Sieges vom SK Sturm Graz

Der Cup-Triumph der Grazer hat folgende Auswirkungen:

Folglich darf sich nun der Tabellendritte (derzeit LASK) der ADMIRAL Bundesliga Hoffnungen auf einen Fixplatz in einer internationalen Gruppenphase machen. Beendet der SK Sturm am Ende die Saison als Vizemeister wie im Vorjahr oder gar Meister, gehen die Steirer wieder in die Championsleague-Quali (wenn Zweiter) oder starten gar fix in der Gruppenphase der Königsklasse im Herbst (falls Meister). Steht der Cupsieger im Play-off der Europa League und würde bei einer Niederlage in die Gruppenphase der Conference League umsteigen, würde dies das drittplatzierte Team der Liga erben. Der Vierte würde ebenfalls fix in der Conference-League-Quali antreten.

Im Europacup-Play-off darf außerdem auch der Zweite der Qualifikationsgruppe auf einen Europacup-Startplatz hoffen.

Fotocredit: RiPu