Der FC Blau-Weiß Linz wollte sich 14 Tage vor Heiligabend für die positive Herbstsaison mit einem finalen Heimsieg zum Jahresabschluss gegen die WSG Tirol in der 17. Runde der ADMIRAL Bundesliga beschenken. Doch nach einem Blitzstart durch den gebürtigen Innsbrucker Simon Pirkl ließ der Aufsteiger eine Reihe an Torchancen liegen, was die Wattener bestraften und die Partie kippten. Nach sechs BL-Spielen ohne Niederlage im Personal Hofmann-Stadion (2S, 4U) gehen die Gastgeber nach dem 1:2 zum zweiten Mal in dieser Saison daheim leer aus. Wieder gegen ein Team in Grün-Weiß nach zuvor Rapid. Nachfolgend STATEMENTS.

„Da darf man nicht mit dem Kopf zu früh abschalten"

Fabio Strauss (Kapitän FC Blau-Weiß Linz): „Wir waren in der 1. Halbzeit auf jeden Fall die bessere Mannschaft, haben viel Druck gemacht und aus dem Umschalten heraus auch viele Chancen herausgespielt. Sind auch gleich in Führung gegangen und haben dann gegen Ende der Halbzeit versäumt, dass wir konzentriert und konsequent bleiben. Dann haben wir vor der Pause noch das Gegentor gekriegt und gleich nach der Halbzeit das zweite aus einer Aktion, was eigentlich zu verteidigen ist.

Es ist als wenn du die Partie herschenkst innerhalb 10, 15 Minuten, weil wir da nicht unsere Leistung gebracht und nicht so gut verteidigt haben. Das macht´s halt extrem bitter. Da müssen wir einfach in der 45. Minute das 1:0 in die Pause rüber bringen und die Bälle konsequent weg verteidigen. Da darf man nicht mit dem Kopf zu früh abschalten. So gibst du ein Spiel her, was du im Griff gehabt hast."

„Das ist jetzt die Bundesliga und wenn man da zehn Minuten nachlässt, bekommt man das Tor"

Simon Seidl (Stürmer FC Blau-Weiß Linz) über...

das Spiel: „Ich finde, dass wir in den ersten 30 Minuten klar die bessere Mannschaft waren. Dann haben wir es zehn Minuten lang verabsäumt, dass wir gut verteidigen und weiter nach vorne spielen. Dann bekommst du das 1:1 und dann gleich das 2:1. Danach haben wir es nicht geschafft, gute Torchancen herauszuspielen. Das ist jetzt die Bundesliga und wenn man da zehn Minuten nachlässt, bekommt man das Tor.“

die Herbstsaison: „Für die Mannschaft war es ein richtig guter Herbst. Wir können auf jeden Fall zufrieden sein. Für mich persönlich war es am Anfang sehr schwer, weil ich keine Einsatzzeit bekommen habe, aber die letzten Spiele waren sehr gut. Ich habe auch zwei Tore gemacht und mir taugt es.“

„Ich denke schon, dass wir unglücklich verloren haben"

Gerald Scheiblehner (Cheftrainer FC Blau-Weiß Linz) über...

das Spiel: „Ich denke schon, dass wir unglücklich verloren haben. Mich ärgert die Phase kurz vor der Halbzeit. Ab der 35. Minute waren wir undiszipliniert und haben die Mentalität vermissen lassen, die uns auszeichnet. Wir waren nicht mehr bereit, als Mannschaft zu arbeiten. Dann hat Wattens, auch wenn es ein glücklicher Zeitpunkt war, verdient das Tor erzielt, das war aber nicht notwendig.

Dann machen wir noch einen individuellen Fehler zum 1:2 und so kann es schon passieren, dass du so ein Spiel verlierst. Trotzdem Kompliment an die Mannschaft, wie sie es bis zum Schluss probiert haben. Am Ende war es sehr bitter, aber nicht unverdient.

die Stimmungslage vor der Winterpause: „Aktuell sind wir schon ein bisschen betrübt, aber ich denke, dass wir einen hervorragenden Herbst gespielt haben. Wir sind mit dem Jahr 2023 absolut zufrieden. Niederlagen gehören zum Spiel dazu. Ich denke trotzdem, dass wir uns jetzt gefestigt haben. Wattens hat auch schon viele Spiele unglücklich verloren. Heute sind sie einmal auf der glücklichen Seite. Gratulation an Thomas Silberberger!“

„Da sind wir nicht schwach aufgestellt, sondern gar nicht“

personelle Verstärkungen: „Richtung Sommer brauchen wir schon Verstärkung im Trainerteam bzw. im Scoutingbereich. Da sind wir nicht schwach aufgestellt, sondern gar nicht aufgestellt. Da brauchen wir auch die Zeit, um uns als Verein zu entwickeln. Wir müssen uns da breiter aufstellen, das ist das Ziel über den Winter. Kadertechnisch haben wir nicht Prioritäten, dass wir eine Verstärkung brauchen. Im Sommer ist es dann wichtig, dass wir die richtigen Schlüsse ziehen, dass wir gute Spieler ins Auge fassen, die uns im Sommer weiterhelfen.“

die Vorteile des Profifußballs: „90 Prozent des Jobs sind eigentlich immer gleich. Man arbeitet mit Menschen, mit einem Trainer- und Betreuerteam. Letztendlich geht es darum, dass man am Wochenende erfolgreich ist. Man lernt extrem viel und schätzt Dinge, die man dann irgendwann nicht mehr machen muss. Es geht um Platzverhältnisse, es geht um die Spieler, die direkt von der Arbeit kommen oder Studenten sind.“

„Einen Traum habe ich, dass ich Trainer bei Borussia Dortmund werde"

seine Zeit nach dem überraschenden Auswärtssieg gegen Red Bull Salzburg: „Ich bin in Salzburg geblieben, weil da war der Jakobi-Kirtag. Ich habe eine Wette laufen gehabt mit einem Freund. Wenn wir gewinnen, gehen wir gemeinsam mit der Lederhose auf den Kirtag. Ich habe natürlich keine Lederhose mitgehabt, weil ich einfach nicht daran geglaubt habe.

Der Vorteil war, dass wir in alle Lokale reingekommen sind, obwohl überall zu viele Leute waren, weil er gesagt hat, dass ich der Trainer bin, der an diesem Tag gegen Red Bull gewonnen hat. Dann haben wir überall freien Eintritt gehabt.“

seine Träume: „Einen Traum habe ich, dass ich Trainer bei Borussia Dortmund werde. Das ist einfach mein Verein, echte Liebe. Ich bin seit meiner Kindheit BVB-Fan. Sie haben mich immer inspiriert, die Stimmung im Stadion, die Fans, auch der Fußball.“

Siehe auch STATEMENTS WSG Tirol

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Statement-Quelle: Sky Sport Austria und ADMIRAL Radioservice

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at