Wieder "dunkle Wolken" über der türkischen Riviera nach einem "Elfmeter-Drama" in einem Testspiel eines Klubs der ADMIRAL Bundesliga. Nach der Aufregung beim SK Rapid-Match am Donnerstag betraf es heute mit dem SCR Altach den nächsten Uniqa-ÖFB-Cup-Viertelfinalisten zwei Wochen vor dem Pflichtspiel-Start. Liegt beim Probegalopp (siehe Beitrag zuvor) zwischen den Vorarlbergern und dem ungarischen 2. Liga-Spitzenreiter Nyíregyháza Spartacus FC (1:1) etwa auch ein Verdacht auf einen eventuellen Wettskandal vor? Die Rheindörfler reichten vorsorglich Beschwerde ein - siehe nachfolgende Botschaft auf X (vormals Twitter). 

Winter-Neuzugang Ousmane Diawara (hier mit SCRA-Sportdirektor Roland Kirchler vor wenigen Tagen bei der Vertragsunterschrift) schrieb als einer der Hauptdarsteller die Geschichte dieses denkwürdigen Testspieles. Erst erzielte der 24-jährige Stürmer aus Mali mit seinem Altacher "Einstandstor" per Elfmeter die Führung, um dann das angebliche Foulspiel vor dem Elfmeter auf der anderen Seite verursacht zu haben.

Zwei Elfmetertore - eines nach Wiederholung

Winter-Neuzugang Ousmane Diawara brachte den Sportclub im zweiten Durchgang via Elfmeter in Führung (69.), nach einem wiederholten Strafstoß auf der anderen Seite konnte der Tabellenführer der zweiten ungarischen Liga noch ausgleichen. Beide Stafstoßentscheidungen wurden als höchst strittig angesehen.

Aufgrund der Schiedsrichter-Entscheidungen hat der SCR Altach präventiv Meldung beim ÖFB, der Bundesliga und der Meldestelle Play Fair Code eingereicht.

Mit Winter-Neuzugängen Demaku & Diawara in Startelf

Zum Sportlichen und zur Chronologie des internationalen Probegalopps: Im ersten von seinem Montags-Testspiel-Doppel setzte SCRA-Chefcoach Joachim Standfest auf eine Dreier-Abwehrkette bestehend aus Ingolitsch, Felix Strauss und Lukacevic. Kapitän Jäger und Demaku bildeten die Doppelsechs, vorne agierte Bukta mit Diawara.

Die Vorarlberger fanden durch einen Drehschuss von Maksimovic, den der ungarische Keeper ins Toraus abwehrte (8.), die erste Chance zur Führung vor. Ansonsten blieb es in der Anfangsphase bei Ansätzen. Beim ADMIRAL Bundesliga-Zehnent ließen immer wieder Demaku & Maksimovic ihre technische Klasse aufblitzen.

Der 19-jährige Bregenzer initiierte auch die nächst Torchance, bediente im 16-er Diawara, der einen Verteidiger aussteigen ließ, aber hinter seinen Linksschuss zu wenig Druck bekam (31.). Somit ging es mit einem 0:0 in die Pause.

Die Altacher gingen mit dem gleichen Personal wie in Halbzeit 1 auch in den zweiten Spielabschnitt und ließen weiterhin defensiv nicht viel zu. Nach vorne prüfte Winter-Neuzugang Vesel Demaku per Freistoß den ungarischen Keeper (51.). Rund zehn Minuten später wurde es brandgefährlich: Wieser flankte sehenswert in die Mitte auf Diawara, welcher vom Fünfer aus volley abzog und am gegnerischen Goalie scheiterte, ehe der Nachschuss-Ball des Maliers über das Gehäuse flog (63.).

Ab Mitte 2. Halbzeit schnellte Altacher Adrenalin-Pegel in Höhe

Von nun an nahm das Spiel einen eigenartigen Verlauf, der den Altacher Adrenalin-Pegel in die Höhe schnellen ließ. Zunächst entschied der Referee auf Elfmeter für Altach, nachdem angeblich ein Spartacus-Spieler Felix Strauss gefoult haben sollte. Diawara verwandelte souverän (69.). Keine zwei Minuten darauf der nächste Pfiff, dieses Mal gegen den SCRA.

Diawara mutierte zur "tragischen Figur". Kurz zuvor noch Torschütze, stieg der Malier wenig später nach einem gegnerischen Eckball handelsüblich zum Luftzweikampf hoch, elfmeterwürdig in den Augen des Schiedsrichters. SCRA-Schlussmann Schützenauer hielt den Strafstoß korrekt, doch der Unparteiische ließ diesen wiederholen. Beim zweiten Versucht traf dann Herjeczki zum 1:1-Endstand (75.) – eine mehr als fragwürdige Entscheidung.

Zwischenzeitlich und wegen der Entscheidung, den Elfmeter zu wiederholen, wendeten sich die SCRA-Akteure vom Geschehen ab und wollten das Spiel nicht mehr fortsetzen.

Nachdem sie dann doch nach kurzer Unterbrechung zurückkehrten und weiter machten, schien es aufgrund der Abfolge der Elfmeter-Ereignisse so, als ob man beiden Mannschaften die Lust am Spiel genommen hätte. Ohne weitere Höhepunkte erfolgte dann pünktlich in der 90. Minute der Schlusspfiff.

Am Nachmittag testet der SCR Altach gleich weiter, Stojanovic und Co. treffen dabei auf den Serbischen Erstligisten Kragujevac.

SCR Altach: Schützenauer, Lukacevic, Strauss, Ingolitsch, Jäger, Demaku, Maksimovic, Wieser (Gruber 65.), Edokpolor, Bukta, Diawara.

CASHPOINT SCR Altach vs. Nyíregyháza Spartacus FC 1:1 (0:0)

Montag, 22.1.2024, 9:00 Uhr (MEZ)

Tore: 1:0 Diawara (69.), 1:1 Herjeczki (75.)

SPIELFILM:

  • Elfmeterszene für Altach: 1:22:54
  • Elfmeterszene gegen Altach: 1:26:10

Video

Fotocredit: SCR Altach