Auch das zweite Spiel in Folge binnen vier Tagen konnte BL-Spitzenreiter FC Red Bull Salzburg in der Red Bull Arena nicht gewinnen. Nach der 3:4-Niederlage am Donnerstag im UNIQA-ÖFB-Cup-Halbfinale gegen den SK Sturm Graz hatte sich der Serienmeister (ohne Gloukh & Kjaergaard) heute im Topspiel in Runde 25 in der ADMIRAL Bundesliga mit einem 1:1 gegen Rekordmeister SK Rapid zu begnügen. Auch wenn der Ausgleich erst in der Nachspielzeit und durch einen Elfmeter vom Pongauer Marco Grüll (90.+6) fiel, ist das "X" leitungsgerecht. Die Roten Bullen scheinen in dieser Saison verwundbar, nachfolgend Salzburger STATEMENTS.

Die Szene zum 1:0 in der 85. Minute durch Karim Konaté, dessen elftes Saisontor jedoch nicht reichen sollte zum 18. BL-Saisonsieg. Dennoch bleibt der FC Red Bull Salzburg mit dem 1:1 seit Bestehen der Liga-Reform in 2018 weiter "ewig" auf Rang 1 in der Meistergruppe, der Abstand auf den eisernen Verfolger SK Sturm Graz reduzierte sich in der laufenden Saison allerdings bei noch sieben ausstehenden Runden auf drei Punkte Vorsprung.

„Da waren wir in den letzten paar Minuten nicht sattelfest"

Gerhard Struber (Cheftrainer FC Red Bull Salzburg) über...

das Spiel: „Es ist tatsächlich eine gebrauchte Woche. Es fühlt sich nicht gut an, wenn man ganz zum Schluss das 1:1 durch einen Elfmeter dann realisiert. Wenn du in der 85. Minute in Führung gehst, dann musst du es einfach über die Zeit bringen. Da waren wir in den letzten paar Minuten nicht sattelfest. Am Ende ist dann dieses Elfmetertor entstanden. Es ist natürlich sehr hart für uns. In Summe ist es ein Punkt, wo wir viel investiert haben, wir uns jedoch schon am Ende erwartet hätten, heute drei Punkte mitzunehmen.

Viele Jungs haben heute einen sehr guten Job gemacht. Wir hatten genug Chancen, um dieses Spiel ganz klar in unsere Richtung zu drehen. Rapid war in der zweiten Halbzeit offensiv nicht wirklich vorhanden, außer in den letzten paar Minuten. Wir haben vieles in eine gute Richtung bewegt, aber wir müssen einfach effizienter werden und schauen, dass wir einfach nachlegen.“

„Wir müssen schon wieder ins Gewinnen kommen"

…den Kampf um den Meistertitel: „Wir haben keine großen Themen. Wir müssen uns steigern. Wenn wir nur Unentschieden spielen, wird es sich nicht ausgehen. Wir müssen schon wieder ins Gewinnen kommen. Rapid war heute sehr kompakt. Wir waren heute nicht immer so kreativ, wie du es brauchst. Wir müssen daraus lernen und uns entwickeln.“

 

…die Verletzung von Fernando: „Ich weiß noch nichts Genaues. Wenn Fernando wegen einer Muskelverletzung rausgeht, dann ist der Verdacht, dass es möglicherweise die ein oder andere Woche dauert, bis er zurück ist, realistisch.“

Alexander Schlager (Torhüter FC Red Bull Salzburg)„Wir müssen einfach mehr Tore schießen, sind zu wenig zwingend genug. Wir kommen zwar immer wieder auf der Seite durch, aber die letzten Pässe und kleinen Details sind einfach nicht gut genug. Wir bringen uns nicht in genug aussichtsreiche Positionen, dass wir hernach richtig gute Torchancen erzeugen."

Wähnte sich womöglich schon als "Goldtorschütze": Karim Konaté, dessen später Führungstreffer nicht lange Bestand hatte, weil der SK Rapid noch später der Ausgleich gelang. Durch den Top-Torjäger der Hütteldorfer, Marco Grüll, der damit wieder den Salzburger Stürmer in der Torschützenliste hinter sich ließ.

„Wir sind Red Bull Salzburg"

Karim Konate (1:0-Torschütze FC Red Bull Salzburg) über...

das Spiel: „Es ist schade, dass wir zwei Punkte in der Nachspielzeit verlieren. Wir müssen uns jetzt auf das nächste Spiel konzentrieren."

…den Kampf um die Meisterschaft: „Wir sind Red Bull Salzburg und werden bis zum Ende kämpfen, um diesen Titel zu gewinnen.“

„Am Ende des Tages schauen wir kritisch auf die eine oder andere Sache“

Bernhard Seonbuchner (Sportdirektor FC Red Bull Salzburg) über...

…die Verletzung von Fernando: „Zu Fernando gibt es noch kein Update. Das Ziel ist, dass Gloukh und Kjaergaard diese Saison noch spielen, aber wir werden nichts riskieren. Es ist am Donnerstag passiert und wir hoffen, dass er (Anm.: Maurits Kjaergaard) diese Saison noch spielt“

…das Spiel in Halbzeit eins: „Red Bull Salzburg ist heute bemüht. Wir haben eine Chance zu Beginn zugelassen. Man sieht, dass Rapid formstark und kombinationsstark ist. Ich sehe aber auch, wie wir diese Kombinationsversuche im Keim ersticken und selbst angreifen, jedoch fehlt uns da in der gegnerischen Box der letzte Pass und das gewisse Quäntchen Glück sowie die eine oder andere richtige Entscheidung, um dann wirklich torgefährlich zum Abschluss zu kommen. Ich würde aber schon sagen, dass wir uns das Übergewicht erarbeitet haben, und freue mich auf die zweite Halbzeit.“

die verpassten Saisonziele: „Das Ziel, international zu überwintern, ist klar. Auch wenn die Gruppe schwer war, solltest du auf Rang Drei kommen. Wir wissen noch alle, wie eng das Finish war. Am Donnerstag im Cup ging es hin und her und beim Anschlusstreffer dachte ich, dass jetzt noch etwas geht. Kurze Zeit später bekommt man dann das Standardgegentor. Natürlich schauen wir uns die Spiele und die Leistungen an.

Am Ende des Tages schauen wir kritisch auf die eine oder andere Sache, weil wir ja ins Finale wollten und es nicht geschafft haben, die bestmögliche Leistung auf den Platz zu bringen. Wir wollen das jetzt im Titelkampf und in der Endphase der Saison anders gestalten.“

die Klub-WM: „Unabhängig von der Klub WM wünsche ich Christoph Freund, dass er mit seiner Mannschaft möglichst weit kommt. Wir haben jetzt gerade über das Ausscheiden im Cup gesprochen und sind in der Halbzeit eines Meisterschaftsspiels. Wir sind gedanklich nicht so weit, dass wir uns darüber Gedanken machen, was im Sommer 2025 passiert, vor allem wenn es eh nur ein Konjunktiv ist. Das ist mehr ein Thema der Medien und weniger von uns, weil wir im Moment sind. Alles andere können wir nicht beeinflussen.“

Der brasilianische Topstürmer Fernando wird wieder mal vom Verletzungspech geplagt.

„Ein wochenlanger Ausfall wäre ein Drama für Salzburg in der Endphase der Meisterschaft“

Andreas Herzog (Sky Experte) über...

…die Situation der Salzburger: „Man hat fünf Punkte Vorsprung gehabt. Jetzt sind es drei Punkte und man hat heute wieder nicht so überzeugend gespielt. Man sieht, dass die Salzburger in dieser Saison nicht so souverän sind. Sie haben kurz vor Schluss jetzt wieder zwei Punkte verloren. Das ist schon ein Rückschlag. Positive Dinge schauen in den letzten Wochen anders aus. Der eine Punkt ist jetzt kein riesiger Beinbruch, aber sie werden sich steigern müssen, wenn sie Meister werden wollen.“

das Spiel: „Es ist ein gerechtes Unentschieden gewesen. In der ersten Halbzeit war die Leistung beider Mannschaften okay. Rapid hat einen super Start erwischt und sich einige Chancen herausgearbeitet, die sie vergeben haben. Dann ist Salzburg besser ins Spiel gekommen. In der zweiten Halbzeit war es ein dramatischer Abfall meiner Meinung nach. Es war trotzdem noch intensiv, aber von der individuellen Qualität und Kombinationsspiel ist es schlechter gewesen.

Es sind viele Fehler passiert. Dann passiert ein Tor, mit dem man nicht mehr gerechnet hat. Dann ist Rapid auch noch einmal All-In gegangen. Mit einem Elfmeter fast zum Schlusspfiff zum Ausgleich zu kommen, ist natürlich schon auch etwas glücklich für Rapid. Sie sind aber meiner Meinung nach verdient zum Ausgleich gekommen.“

die Verletzung von Fernando: „Es ist sehr unglücklich. Für den Spieler und Trainer ist es ein Wahnsinn. Wir wissen um die Wichtigkeit von ihm in der Offensive. Man muss abwarten. Vielleicht ist er übersensibel. Ein wochenlanger Ausfall wäre ein Drama für Salzburg in der Endphase der Meisterschaft.“

…den Druck der Salzburger: „Es geht um die Wurst. Wenn du um den Meistertitel spielst und in den letzten Jahren von Erfolg verwöhnt warst, dann ist der Druck natürlich enorm groß. Es ist aber ein anderer Druck, als wenn du jedes Match punkten musst, um nicht abzusteigen. Es ist ein positiver Stress, wenn du um den Meistertitel spielst. Wenn du gegen den Abstieg spielst, dann ist es negativer Stress.

„Salzburg hat keinen Spieler für 20-25 Tore wie Burgstaller"

ob Salzburg ein Stürmerproblem hat: „Das zeigt alleine die Torschützenliste, denn in den letzten Jahren war immer ein Salzburger ganz vorne mit dabei. Salzburg hat keinen Spieler für 20-25 Tore wie Burgstaller. Fernando, deren bester Spieler ist leider sehr viel verletzt. Ich dachte, dass Konate heuer durchstartet, aber mit seinen zehn Treffern ist er auch nicht so wirklich explodiert.“

Oskar Gloukh: „Für mich ist er der beste Spieler von Red Bull Salzburg. Er ist ein laufstarker Spieler. Er ist einer, der mit dem Ball per Du ist. Er kann aus jeder Situation einen genialen Pass spielen. Er kann Tore vorbereiten und selber Tore machen.“

…die Saisonziele der Salzburger: „Man kann nicht jedes Jahr davon ausgehen, dass man europäisch überwintert und jedes Mal den Cup gewinnt. Natürlich waren es die Vorgaben, und du gehst als Favorit in den Bewerb.  Ich bleibe dabei, diese Generation der Salzburger ist nicht so talentiert wie in den letzten zehn Jahren, vor allem in der Offensive, ausgenommen Gloukh und Fernando.“

Zum SPIELBERICHT!

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria und ADMIRAL Radioservice

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg by Getty