Wenn am Mittwoch um 17 Uhr (Ligaportal-LIVETICKER) von FIFA-Referee Sebastian Gishamer das diesjährige UNIQA ÖFB Cup-Finale angepfiffen wird, stehen sich der SK Sturm Graz und SK Rapid zum dritten Mal innerhalb von 12 Tagen gegenüber. Der Showdown zum Ende der Trilogie könnte nicht größer sein. So auch die Rahmenbedingungen. Die zwei größten Vereine des Landes mit der größten Anhängerschaft in einem Finalspiel. Und das Ganze geht in einem seit Wochen ausverkauften Wörthersee Stadion über die Bühne. 30.000 ZuseherInnen! Gänsehaut vorprogrammiert!

Packende Szenen wie im Vorjahr zwischen Roman Kerschbaum (SK Rapid) und Alexander Prass (SK Sturm) könnte es auch diesmal bei der Neuauflage des ÖFB-Cup-Finales zwischen den beiden Traditionsklubs vor ausverkaufter Kulisse im Klagenfurter Wörthersee Stadion geben.

Grande Finale der Trilogie

Blickt man auf die letzten 59 Duelle zwischen dem SK Rapid und SK Sturm, dann zeigt sich eine ausgeglichene Bilanz. Den 20 Rapid-Siegen stehen 20 Remis sowie 19 Niederlagen gegenüber. Während im Grunddurchgang die beiden Traditionsduelle jeweils mit einem 1:1-Unentschieden endeten, entschieden die Steirer die jüngsten zwei Aufeinandertreffen in der Meistergruppe für sich (1:0, 3:1).

In puncto Personalsituation wird es bei den Hütteldorfern auf das perfekte Timing ankommen. Kapitän Guido Burgstaller, Leopold Querfeld, Terence Kongolo und Thorsten Schick standen am Wochenende erstmals nach ihren Verletzungen wieder auf dem Feld. Pausieren mussten hingegen Lukas Grgic, Maximilian Hofmann und Nenad Cvetkovic. Ismail Seydi wird das Cup-Finale aufgrund einer Knieverletzung verpassen. Zurückkehren wird der frischgebackene Jungpapa Jonas Auer!

Der Weg ins Finale, Stromausfall inklusive

Die Cupsaison 2023/24 startete für den SK Rapid auf dem Papier mit einem Auswärtsspiel, welches aber eher als Heimspiel in der Ferne in Erinnerung geblieben ist. In der ersten Runde bekamen es die Grün-Weißen mit dem Regionalligisten aus Donaufeld zu tun. Ausgetragen wurde dieses Spiel am Wiener Sportclub-Platz im 17. Bezirk. Es folgte ein Auftakt nach Maß: eine Woche vor dem Bundesligastart schossen sich die Hütteldorfer mit einem 7:0-Erfolg über die Floridsdorfer in die zweite Runde. In dieser hätte sich ein weiterer Regionalligist fast als Stolperstein erwiesen.

Ende September gastierte man bei Regionalligist Union Gurten und diese Pokalpartie brachte alle Facetten des Cup-Mythos und darüber hinaus mit sich - fast alle. Nach früher Gäste-Führung konnten die Oberösterreicher das Spiel drehen, ehe Matthias Seidl kurz vor Ende der regulären Spielzeit noch den Ausgleich erzielte. Es ging in die Verlängerung und diese brachte kurz nach Anpfiff einen Stromausfall mit sich.

Lange war unklar, ob das Spiel überhaupt noch weiter fortgesetzt werden könnte. Schlussendlich gingen die Lichter kurz vor einem möglichen Abbruch wieder an. Marco Grüll und ein Doppelpack von Sommer-Neuzugang Fally Mayulu in der Overtime sorgten letztendlich für einen 5:2-Auswärtserfolg.

Im Achtel- und Viertelfinale (5:1 vs. SKU Amstetten; 3:1 vs. SKN St. Pölten) war es dann gegen zwei Zweitligisten nicht nur ergebnistechnisch, sondern auch auf dem Grün eine deutlichere Angelegenheit. Über den Finaleinzug konnte Anfang April am Monte Schlacko gejubelt werden, nachdem man sich beim ADMIRAL 2. Liga-Aufsteiger DSV Leoben mit 3:0 durchsetzen konnte. Damit war die vierte Finalteilnahme innerhalb der letzten sieben Jahre perfekt!

Das 30. ÖFB-Cupfinale voraus

Der SK Rapid steht vor dem 30. Cup-Finale der Vereinsgeschichte. Von den bisherigen 29 Endspielen wanderte 14 Mal das Objekt der Begierde mit nach Hütteldorf. Der letzte Triumph im Cup liegt aber schon fast drei Jahrzehnte zurück. In der Saison 1994/95 standen die Grün-Weißen mit dem DSV Leoben ebenfalls einem steirischen Vertreter gegenüber – mit einem 1:0 Finalsieg gelang der bis dato letzte Cupsieg. Es folgten zwar vier weitere Finalteilnahmen, allerdings jeweils ohne Happy End!

Zum insgesamt achten Mal stehen sich am Mittwoch der SK Rapid und der SK Sturm im ÖFB-Cup gegenüber. Von den bisherigen sieben Aufeinandertreffen konnten die Grün-Weißen fünf gewinnen. Die bitterste der beiden Niederlagen setzte es zweifelsohne im vergangenen Jahr.

Ein gutes Omen: zwei Spieler in Rapid-Reihen können eine makellose Cup-Bilanz mit den Hütteldorfern vorweisen. ÖFB-Teamabwehrspieler Leopold Querfeld und Moritz Oswald bestritten bisher je sieben Cupspiele im grün-weißen Trikot und gewannen jedes einzelne davon. Es gibt nur drei Spieler, die mehr Cupspiele für Rapid bestritten haben und dabei unbesiegt blieben: Franz Schediwy, Gustav Wieser und Ehrenpräsident Günter Kaltenbrunner (jeweils 9 Spiele/9 Siege).

Die bisher 29 ÖFB-Cup-Finalteilnahmen des SK Rapid

1918/19: Rapid – Sportclub 3:0 (WAF-Platz) / Tore: Uridil (7., 53.), Kuthan (85.)

1919/20: Rapid – Amateure 5:2 (Simmering) / Tore: Wondrak (8.), Bauer (25.), Uridl (30.), Kuthan (84.) Wieser (89.); Trinkl (32.), K. Konrad (63., Elfer)

1926/27: Rapid – Austria 3:0 (Hohe Warte) / Tore: Weselik (8.), Luef (24.), Kirbes (34.)

1928/29: Vienna – Rapid 3:2 (Hohe Warte) / Tore: Giebisch (26.), Gerhold (39.), Gschweidl (54.); Kaburek (44.), Kirbes (70.)

1933/34: Admira – Rapid 8:0 (Praterstadion) / Tore: Hahnemann (6., 78, 83.), Schall (24., 26., 28.), A. Vogl (27., 84.)

1945/46: Rapid – Vienna 2:1 (Praterstadion) / Tore: Binder (5., 85.); Decker (65.)

1958/59: WAC – Rapid 2:0 (Praterstadion) / Tore: Zaglitsch (23., Eigentor), E. Kaltenbrunner (75.)

1959/60: Austria – Rapid 4:2 (Praterstadion) / Tore: Schleger (60., 72.), Fiala (43.), Nemec (68.); Giesser (35.), Flögel (84.)

1960/61: Rapid – Vienna 3:1 (Praterstadion) / Tore: Flögel (51.), Seitl (73.), Reiter (77.); Aust (55.)

1965/66: Admira – Rapid 1:0 (Praterstadion) / Tor: Herzog (76.)

1967/68: Rapid – GAK 2:0 (Praterstadion) / Tore: Fritsch (26.), Kaltenbrunner (88., Elfmeter)

1968/69: Rapid – Sportclub 2:1 (Praterstadion) / Tore: Bjerregaard (52., 85.); Buzek (89.)

1970/71: Austria – Rapid 2:1 n.V. (Praterstadion) / Tore: Riedl (88., 104); Buzek (74.)

1971/72: Sportclub – Rapid 2:1 (Dornbach) / Tore: Rinker (48., Elfmeter), Wustinger (53.); Bjerregaard (21.)

                Rapid – Sportclub 3:1 n.V. (Pfarrwiese) / Tore: Lorenz (69., 107.), Flögel (56.); Hörmayer (16.)

1972/73: Wacker Innsbruck – Rapid 1:0 (Tivoli) / Tor: Jara (57.)

                 Rapid – Wacker Innsbruck 2:1 (Praterstadion) / Tore: Gronen (18.), Gallos (90., Elfmeter); Flindt (8.)

1975/76: Wacker Innsbruck – Rapid 2:1 (Tivoli) / Tore: P. Koncilia (8., 53.); Pregesbauer (82.)

                  Rapid – Wacker Innsbruck 1:0 (Praterstadion) / Tor: P. Pawlek (89.)

1982/83: Rapid – Wacker Innsbruck 3:0 (Hanappi-Stadion) / Tore: Willfurth (39.), Krankl (55.), Keglevits (72.)

                Wacker Innsbruck – Rapid 0:5 (Tivoli) / Tore: Krankl (15., 25., 32.), Kienast (22.), Lainer (53.)

1983/84: Austria – Rapid 3:1 (Praterstadion) / Tore: Polster (57., 73.), Nyilasi (70.); Kranjcar (58.)

                 Rapid – Austria 2:0 (Hanappi-Stadion) / Tore: Weinhofer (13.), Kienast (24.)

1984/85: Rapid – Austria 3:3 n.V. Elfer: 6:5 (Hanappi-Stadion) / Tore: Kranjcar (79., 91.), Krankl (104., Elfer); Nyilasi (89., 93.), Drabits (100.)

1985/86: Austria – Rapid 6:4 n.V. (Hanappi-Stadion) / Tore: Steinkogler (50., 116.), Polster (82., Elfer, 99.), Degeorgi (9.), Dihanich (104.);

                                                                                                          Kienast (45., 101.), Halilovic (7., Elfmeter), Kranjcar (62.),

1986/87: Rapid – FC Tirol 2:0 (Hanappi-Stadion) / Tore: Lainer (5.), Halilovic (45.)

                 FC Tirol – Rapid 2:2 (Tivoli) / Tore: Messlender (40.), Pacult (75.); Kranjcar (33.), Brauneder (80.)

1989/90: Austria – Rapid 3:1 n.V. (Praterstadion) / Tore: Ogris (92.), Stöger (107.), Hasenhüttel (113.); Fjörtoft (82.)

1990/91: SV Stockerau – Rapid 2:1 (Praterstadion) / Tore: Wenzel (30.), Pospisil (52.); Reiter (8.)

1992/93: Wacker Innsbruck – Rapid 3:1 (Ernst-Happel Stadion) / Tore: Lesiak (15.), Danek (46.), Baur (91.); Fjörtoft (78.)

1994/95: Rapid – DSV Leoben 1:0 (Ernst-Happel-Stadion) / Tore: Guggi (20.)

2004/05: Austria – Rapid 3:1 (Ernst Happel-Stadion) / Tore: Mila (20.) Vastic (55.), Sionko (65.); T. Burgstaller (5.)

2016/17: Red Bull Salzburg – Rapid 2:1 (Wörthersee-Stadion) / Tore: Hwang (51.), Lazaro (84.); Joelinton (56.)

2018/19: Red Bull Salzburg – Rapid 2:0 (Wörthersee-Stadion) / Tore: Farkas (37.), Dabbur (39.)

2022/23: Sturm Graz – Rapid 2:0 (Wörthersee-Stadion) / Tore: Sarkaria (65., 84.)

Fotocredit: RiPu-Sportfotos