Beim gestrigen Treffen zwischen Rapid-Präsident Michael Krammer und Gerhard Pürstl, seines Zeichens Wiener Landespolizeipräsident, wurden die jeweiligen Sichtweisen bezüglich der Einkesselung von rund 1338 Rapid-Fans vor dem 328. Wiener Derby im Dezember dargelegt. Nach dem knapp einstündigen Termin stand fest, dass die Wiener Polizei künftig - unabhängig vom Verein - Fanmärsche, untersagen wird.

Rapid prüft, ob man Fanmärsche selbst organisieren kann 

„Dies müssen wir einmal zur Kenntnis nehmen und werden wir den Vorschlag prüfen, ob die Organisation künftig durch uns selbst erfolgen könnte“, kündigt der Rapid-Präsident in einer Vereinsaussendung an. Ob das Vorhaben, Fanmärsche selbst zu organisieren, überhaupt durchführbar ist, wird sich noch weisen: „Hier gibt es aber viele offene Fragen, sowohl aus rechtlicher als auch organisatorischer Sicht, und daher lässt sich nicht seriös voraussagen, wie dies in Zukunft vonstatten gehen kann“, erklärt Krammer.

Dass eine Anreise zu einem sogenannten „Hochrisikospiel“ in einer größeren Gruppe auch einen gewissen Sicherheitsfaktor mit sich zieht, hat Krammer im Hinterkopf. Dementsprechend werde man alles versuchen, um der Anhängerschaft diese fast schon traditionelle Zugangsmöglichkeit zu einem Spiel weiter zu ermöglichen, so der Rapid-Präsident weiter. 

"Vorgangsweise absolut unverhältnismäßig"

Das Gespräch ansich verlief aus Sicht des Präsidenten der Hütteldorfer konstruktiv. Die Ansicht Krammers hat sich allerdings nicht geändert: „Aus meiner Sicht bleibt es dabei, dass die Vorgangsweise absolut unverhältnismäßig war, aber wurde hier zugesichert, dass dies durch zuständige Gremien wie die Volksanwaltschaft in den nächsten Wochen noch eingehend evaluiert wird.“

Sicherheitsgipfel geplant 

Das Weiteren möchte der Rapid-Präsident - wie bereits vor einigen Wochen angekündigt - einen gemeinsamen Sicherheitsgipfel, an dem auch die Präsidenten von Sturm Graz und Austria Wien, Gerhard Stocker, Präsident von Wacker Innsbruck, sowie Pürstl teilnehmen sollen. „Die drei Kollegen aus dem Fußball haben mir ihre Zusage zu einem solchen Treffen bereits übermittelt“, sagt Krammer. „Wir wollen nach vorne blicken und zukunftsorientierte Lösungen finden, uns allen ist gemein, dass es uns ein Anliegen ist, stimmungsvolle und friedliche Fußballfeste in möglichst vollen Stadien zu erleben“, so der Rapid-Präsident abschließend.

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