Am gestrigen Sonntag hat Sportminister Werner Kogler im Rahmen der ORF-Sendung Sport am Sonntag die wichtigsten Fragen zum Thema Sport in Zeiten der Corona-Krise beantwortet. Im Zuge dessen sprach Werner Kogler auch darüber, warum die zwölf Bundesligisten sowie Cup-Finalist und Zweitligist Austria Lustenau seit einer Woche wieder trainieren dürfen, die restlichen Klubs der 2. Liga allerdings weiterhin in der Warteschleife hängen. 

Werner Kogler: "Habe den Eindruck, dass das viele Vereine gar nicht wollen"

„Aus Regierungssicht würde das grundsätzlich schon gehen. Die Frage ist, wer die Auflagen erfüllen kann. Bei der 2. Liga habe ich den Eindruck, dass das viele Vereine gar nicht wollen, weil dort die Umstände ganz anders sind. Das wird offenbar ein großes Defizitgeschäft. Neun Vereine sind dagegen, zwei dafür. Es muss gesundheitspolitisch passen. Vom Sportministerium aus spricht gar nichts dagegen. Es ist nur mit sehr großem Aufwand umsetzbar und das erzeugt Mehrkosten. Es liegt nicht daran, dass die einen anderen Fußball spielen würden oder dass das Virus sich dort anders verhält“, meinte Kogler dazu, der bei der Beantwortung dieser Frage allerdings mehr auf eine mögliche Fortsetzung der Saison angespielt hatte. 

Dennoch: Der Erlass der Bundesregierung, wonach geregelt wird, welche Personen vom Betretungsverbot der Sportstätten ausgenommen sind, sieht bis dato nur vor, dass alle Bundesligisten sowie Austria Lustenau (Cup-Finalist) wieder trainieren dürfen. Alle anderen Vereine müssten sich - Stand heute - bis zum 15. Mai gedulden.

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VdF: "Man darf nicht willkürlich unter Profifußballern einen Unterschied machen"

Dementsprechend sauer reagierte die Spielergewerkschaft VdF (Vereinigung der Fußballer) auf die Aussagen des Sportministers. „Erstens sind es derzeit 7 Vereine (und 13 wenn es nach den Spielern geht), die weiterspielen wollen“, stellt die VdF in einem Facebook-Posting klar. „Zweitens gehts vorrangig mal ums Training, welches vorab einmal politisch erlaubt sein muss, damit die Vereine ihren Pflichten nachkommen können. Und man darf da einfach nicht willkürlich unter Profifußballern einen Unterschied machen - da gibts (rechtlich) keine 2. Meinung“, lautete die deutliche Botschaft in Richtung Bundesregierung. 

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von Ligaportal, Foto: GEPA/Red Bull Media; Grafik: Ligaportal