17 Minuten gespielt auf der Linzer Gugl und die zahlreichen Zuschauer rieben sich verwundert die Augen: Per Doppelpack hatte die Feldkirchnerin und SC Freiburg-Legionärin Eileen Campbell das ÖFB-Frauen-Team in der EM-Qualifikation gegen den favorisierten Gast aus Deutschland mit 2:0 in Führung gebracht. Doch dann blies die Elf von Trainer Horst Hrubesch zur Aufholjagd und drehte gegen das aufopferungsvoll kämpfende Fuhrmann-Team durch Klara Bühl (39./49.), die ebenfalls einen Doppelpack schnürte, und Giulia Gwinn (63., Elfer) die Partie. Am Ende 3:2 für Deutschland in einem mitreißenden Match.

Verlangten den zweifachen Weltmeisterinnen aus Deutschland alles ab in Linz: Die ÖFB-Team-Frauen um Trainerin Irene Fuhrmann. Rot-Weiß-Rot führte sogar nach 17 Minuten mit 2:0.

Eileen Campbell bringt ÖFB-Team per Doppelpack früh 2:0 in Führung

Großen Applaus gibt es bereits vor der Partie. Zunächst erhält Barbara Dunst nach ihrer Wahl zu Österreichs Fußballerin des Jahres 2023 die offizielle Trophäe – überreicht von ÖFB Präsident Klaus Mitterdorfer und Nikolaus Panny seitens der Austria Presse Agentur. Zudem wird Virginia Kirchberger für ihren 100. Einsatz im ÖFB-Dress von Klaus Mitterdorfer und ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel geehrt.    

Die ÖFB-Elf startet im Linzer Oval mutig und offensiv in die Partie und versucht die zweifachen Weltmeisterinnen früh in der eigenen Hälfte unter Druck zu setzen. Schon in der 6. Minute findet die Fuhrmann-Elf in Person von Celina Degen einen ersten Hochkaräter vor, der Schuss geht knapp über das Tor.

180 Sekunden später gelingt der ÖFB-Elf der perfekte Start. Eileen Campbell erobert sich den Ball in der deutschen Hälfte und verwertet aus kurzer Distanz gegen Merle Frohms zur frühen Führung (9.). Keine zehn Minuten später ist es wieder die Vorarlbergerin, die direkt nachlegen kann. Nach Freistoßflanke von Barbara Dunst köpfelt die Freiburg-Legionärin mittig zum 2:0 (16.). Die DFB-Elf kommt in der 21. Minute erstmals zum Abschluss durch Sioeke Nüsken – Manuela Zinsberger kann problemlos parieren.  

Deutschland mit Anschlusstreffer kurz vor der Pause

Das Team um Kapitänin Sarah Puntigam bleibt spielbestimmend und kann die Deutschen in der Folge nahezu gänzlich an weiteren Abschlüssen hindern, setzt offensiv zudem immer wieder Akzente. Wenige Minuten vor der Pause gelingt der DFB-Elf nach dem Partie-Fehlstart dann dennoch der Anschlusstreffer. Klara Bühl trifft platziert aus zentraler Position (39.).  

Kurz vor dem Pausenpfiff nimmt sich die auffällige Lilli Purtscheller aus ganz spitzem Winkel ein Herz und zieht ab, Frohms kann zu einem von vielen Cornern für die ÖFB-Elf parieren. Der anschließende Kopfball von Celina Degen geht knapp über das Tor. Es bleibt bei einer hochverdienten 2:1-Pausenführung.

Virginia Kirchberger und die ÖFB-Team-Frauen lieferten Deutschland einen großen Fight.

Entscheidung durch Elfmetertor von Giulia Gwinn zum DFB-Team-Gewinn

Nach dem Seitenwechsel drückt die DFB-Elf früh auf den Ausgleich und kann diesen bereits nach vier Minuten erzielen. Erneut ist es Bühl, die platziert und flach von links ins lange Toreck trifft (49.).

Nach knapp einer Stunde ist die Partie ausgeglichen, der fünfte Treffer des Tages fällt allerdings für die Gäste. Nach einem umstrittenen Foul von Manuela Zinsberger zeigt Schiedsrichterin Tess Olofsson auf den Elfmeterpunkt. DFB-Kapitänin Giulia Gwinn verwertet platziert und dreht die Partie in der 63. Minute auf 3:2 für Deutschland.

Wenig später ist es wieder die FC Bayern-Spielerin, die beinahe trifft, diesmal allerdings nach einer gefährlichen Hereingabe von Barbara Dunst fast ins eigene Tor (66.) – Pech für Österreich.  

Vor den Augen von Vize-Kanzler und Sportminister Werner KoglerOberösterreich-Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landesrat Markus Achleitner bleibt die ÖFB-Elf trotz des Rückstandes am Drücker und ihrer offensiven Herangehensweise treu, den nächsten Hochkaräter haben allerdings die Deutschen durch einen Seitfallzieher von Lea Schüller in der 73. Minute. Nur 60 Sekunden später hält Manuela Zinsberger mit einer starken Parade im Eins-gegen-Eins ihr Team gegen eben jene Lea Schüller im Spiel. 

Das Frauen-Nationalteam bleibt bis in die Schlussminuten offensiv ausgerichtet und setzt alles auf den Ausgleich. Ein direkter Freistoß von Barbara Dunst bleibt die letzte Gelegenheit auf ein mögliches Remis. Dieses soll aber trotz letzter Bemühungen in diesem Spiel nicht mehr gelingen. Es bleibt trotz einer starken Leistung bei einer knappen 2:3-Niederlage zum Auftakt der EM-Qualifikation. 

Nächstes Match der ÖFB-Teamfrauen 

Dienstag, 9. April 2024: Polen – ÖSTERREICH, 18 Uhr (MEZ), Gdynia Stadium, Gdynia (POL) – live auf ORF1.

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at