Das österreichische U19 Frauen-Nationalteam (2005) hat die zweite EM-Teilnahme in Folge vorzeitig verpasst. Durch eine 0:1-Niederlage gegen Irland hat die Elf von Teamchef Hannes Spilka nach zwei von drei Partien in der Eliterunde keine Chancen mehr auf die EM-Endrunde in Litauen im Juli. 

Torschrei über vermeintliches Führungstor verstummte schnell

ÖFB-U19 Teamchef Hannes Spilka nimmt im Vergleich zum 8:1-Kantersieg im ersten Gruppenspiel gegen Gastgeber Kroatien drei Wechsel in seiner Startelf vor. Neben Jana Rauch und Amelie Roduner steht auch dreifach Torschützin Alisa Ziletkina von Beginn auf dem Platz. 

Die erste Torannäherung der Partie gehört den Irinnen. Ein Corner von Aoife Kelly geht jedoch ans Außennetz, Torfrau Larissa Rusek muss nicht eingreifen. Nach einer Viertelstunde meldet sich die ÖFB-Elf im Strafraum der Iren an und kommt prompt zum Torerfolg, Schiedsrichterin Sivia Gasperotti aus Italien gibt den Treffer von Valentina Mädl wegen Abseitsposition jedoch nicht (15.). 

Laura Spinn (19.) und Nicole Ojukwu mit einem Lattentreffer (22.) bringen die Österreicherinnen in der Folge der Führung näher, beide scheitern jedoch ebenso wie Amelie Roduner in der 39. Minute. Kurz vor der Pause dann ein erster Rückschlag für die ÖFB-Elf. Selina Albrecht wird nach ihrer zweiten gelben Karte vom Feld verwiesen, das U19 Frauen-Nationalteam muss damit etwas mehr als eine ganze Spielhälfte in Unterzahl bestreiten (42.). Bis zur Pause bleibt es jedoch beim torlosen Remis, welches die Entscheidung um die zweite EM-Teilnahme in Folge auf das letzte Gruppenspiel vertagen würde. 

Nach dem Seitenwechsel erwischen die Irinnen jedoch den optimalen Start und können bereits nach fünf Minuten die 1:0-Führung durch Stürmerin Joy Ralph erzielen (50.). Eine erste große Chance auf die Vorentscheidung vergibt dann erneut Torschützin Ralph kurz nach dem Führungstreffer (53.). Teamchef Hannes Spilka reagiert und bringt kurz darauf mit Almedina Sisic und Hannah Fankhauser weitere Offensivkräfte. Die ÖFB-Elf kommt dann trotz Unterzahl zu Chancen auf den Ausgleich, wie Nicole Ojukwu durch einen direkten Freistoß in der 57. Minute und die eingewechselte Almedina Sisic nach einer Stunde (60.).

Die Stürmerin des FC Blau Weiß Linz/Union Kleinmünchen ist es auch, die in der 79. Minute die beste Chance auf den Ausgleich hat, sie scheitert wie im ersten Durchgang Teamkollegin Ojukwu an der Latte. Eine gelb-rote Karte für Irlands Freya Healy in der Nachspielzeit ändert nichts mehr an der knappen 0:1-Niederlage, denn auch ein letzter Versuch von Valentina Mädl in der Nachspielzeit bleibt ohne Erfolg (90.+7).  

Die ÖFB-Elf verpasst damit nach dem 8:1-Auftaktsieg gegen Gastgeber Kroatien und der 0:1-Niederlage gegen Irland vorzeitig das EM-Ticket und kann in der Gruppe A2 der Liga A Platz eins im direkten Duell mit Irland nicht mehr erreichen. 

Das letzte Gruppenspiel der Eliterunde in Kroatien bestreitet die Spilka-Elf gegen Island (9. April, 12:30 Uhr, live auf ÖFB TV).

„Es ist extrem schade, denn die erneute EM-Endrunde war ein großes Ziel von uns"

Teamchef Hannes Spilka zur verpassten EM-Teilnahme: „Es war der erwartet schwere Gegner und uns ist klar gewesen, dass sie über lange Bälle, eine gute Kompaktheit und ein robustes Zweikampfverhalten kommen werden. Ab der 15. Minute und der nicht gegebenen Führung haben wir die Partie gut im Griff gehabt und konnten die Irinnen lange an Abschlüssen hindern. Allerdings hatten wir heute zu oft keine spielerische Linie, waren zu hektisch und haben unsere Möglichkeiten heute nicht genutzt.

Nach dem Rückstand mussten wir natürlich mehr Risiko nehmen. In der Summe wollte es uns heute einfach nicht gelingen, es war aber auch in einigen Situationen zu wenig. Es ist extrem schade, denn die erneute EM-Endrunde war ein großes Ziel von uns. Im Moment ist es sehr ernüchternd, denn wir hätten es mit dem heutigen Spiel selbst in der Hand gehabt.“

Fotocredit: ÖFB/Paul Gruber