Im UNIQA ÖFB-Cup-Viertelfinale traf der SK Rapid Wien auf den TSV Egger Glas Hartberg. Und bei diesem Klingenkreuzen der beiden Bundesligisten deutete zu Beginn vieles auf einen Erfolg der Hütteldorfer hin. Aber die Gäste verstanden es auf das schnelle 0:1 eine passende Antwort zu geben. Die 2:1-Pausenführung gab man auch nicht mehr aus der Hand. Respekt! Die Art und Weise wie sich Hartberg präsentierte, war schon aller Ehren wert. Bei Rapid hingegen gab es nach dem Schlusspfiff verständlicherweise hängende Köpfe.

 

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Hartberg steckt raschen Rückstand weg

Die Hütteldorfer eliminieren die Wiener Viktoria, Admira Wacker und Amstetten auf dem Weg ins Viertelfinale. Die Hartberger überspringen die Hürden, Bad Gleichenberg, Gurten und Blau Weiß Linz. Bei den Oststeirern wütet zuletzt der "Corona-Teufel" sehr intensiv. Demnach ergibt sich die Aufstellung praktisch von selber. Vom Start weg ist es dann auch der Rekordmeister, der das Zepter soweit in der Hand hat. 7. Minute: Knasmüllner, Vorarbeit Kitagawa, fabriziert im Strafraum eine sehenswerte "Außenrist-Bogenlampe" und bringt die Seinigen damit frühzeitig mit 1:0 in Führung. Die ersatzgeschwächte Russ-Truppe ist zum Zusehen verurteilt bzw. kommt man kaum zur Entfaltung. Erst mit Fortdauer kann man sich aus der Umklammerung befreien. 23. Minute: Emanuel Aiwu mit der "Einladung", die Jürgen Heil dankend annimmt - neuer Spielstand: 1:1. Plötzlich verläuft die Cuppartie auf Augenhöhe, Hartberg stemmt sich nun erfolgreich entgegen. Die Spielanteile halten sich durchwegs die Waage. 43. Minute: Ein angebliches Stojkovic-Elfmeterfoul wird vom VAR aberkannt. Aber in der Nachspielzeit steht es dann 1:2. Mustergültige Diarra-Voararbeit, Philipp Sturm bringt die Gäste daraufhin erstmalig in Front.

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Die Rapid-Bemühungen bringen nichts ein

Jetzt stehen die Grün-Weißen gehörig unter Zugzwang. Geht es doch darum das Spiel gegen die erfolgshungrigen Steirer noch zu drehen. Man ist auch sehr bemüht darum, die Begegnung nun an sich zu reißen. Aber die umgebauten Oststeirer erweisen sich weiterhin als ganz harte Nuss. Man geht weiter forsch an die Aufgabe heran, demnach haben die Feldhofer-Mannen auch Probleme, sich zu behaupten. So kommen in der 55. Minute bei den Rapidlern Alkmaar-Neuzugang Druijf und Barcelona-Heimkehrer Demir neu ins Spiel. Am Charakter ändert sich aber wenig, die Gäste verkaufen sich weiterhin sehr teuer. Rapid agiert zwar optisch überlegen, lässt aber die Torchancen vermissen. Demzufolge läuft dem Gastgeber mehr und mehr die Zeit davon. 78. Minute: Der eingewechselte Velimirovic sieht nach einem Foulspiel die Gelb-Rote Karte - da waren es nur mehr 10 Rapidler. In Überzahl gelingt es den Hartbergern dann, Kapitän Rotter rettet in der 93. Minute noch auf der Torlinie, die 2:1-Führung über die noch verbleibende Spieldistanz zu schaukeln. Vorschau: Die Halbfinalspiele sind für den 1. bis 3. März terminiert (Auslosung nach dem letzten Viertelfinale). Danach kommt es zum Finale, das für den 1. Mai im Klagenfurter Wörthersee-Stadion anberaumt ist.

 

SK RAPID WIEN - TSV HARTBERG 1:2 (1:2)

Allianz-Stadion, 2.000 Zuseher, SR: Christopher Jäger (Szbg)

Rapid Wien (4-4-2): Gartler, Moormann, Stojkovic (86. Schick), Auer, Petrovic, Aiwu, Hofmann (38. Velimirovic), Grüll, Knasmüllner (55. Demir), Strunz (55. Druijf), Kitagawa (86. Arase)

TSV Hartberg (4-2-3-1): Faist, Rotter, Farkas, Steinwender, Klem, Aydin, Kainz, Heil, Diarra, Sturm (71. Paintsil), Avdija (91. Erhardt)

Torfolge: 1:0 (7. Knasmüllner), 1:1 (23. Heil), 1:2 (45.+3 Sturm)

Gelbe Karten: Kitagawa, Velimirovic, Druijf bzw. Heil, Avdijaj, Rotter, Diarra

Gelb-Rote Karte: Velimirovic (78. Rapid)

Stärkste Spieler: Auer, Petrovic, Grüll bzw. Rotter, Diarra, Heil

Stimmen zum Spiel:

Marco Grüll, Angreifer Rapid:

"Das 1:1 hat uns völlig aus dem Konzept gebracht. Wir haben total den Faden verloren. Das hat einfach nicht gereicht. Wir haben in der zweiten Halbzeit einfach zu wenig zum Spiel beigetragen. Wir sind alle bitter enttäuscht."

Florian Faist, Torhüter Hartberg:

"Mir fehlen etwas die Worte, bei Rapid zu gewinnen passiert nicht jeden Tag. Die Heimfahrt wird jetzt besonders lustig werden. Wir freuen uns jetzt schon alle auf das Halbfinale. Vielleicht springt ein Heimspiel heraus."

Photocredit: GEPA/Admiral