Beim UNIQA ÖFB-Cup-Halbfinale traf die SV Guntamatic Ried auf den TSV Egger Glas Hartberg. Und dabei gelang es den "Wikingern" einmal mehr, im eigenen Stadion eine sehr ansprechende Performance abzuliefern. Eine Stunde lang konnten sich die Steirer erfolgreich verteidigen. Dann aber stellten die Rieder die Weichen in "Richtung-Cupfinale". Zugleich blieben die Innviertler auch im 17. Heimspiel infolge unbesiegt. Hartberg hingegen enttäuschte über weite Strecken. Nun gilt der Fokus einzig und allein dem Abstiegskampf, den man erfolgreich bestreiten will. 

 

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Dicke Luft im Hartberger Fünfmeterraum! Gleich 8 Gästespieler sind darum bemüht die Situation zu bereinigen.

Von einem Cupfight ist man sehr weit entfernt

Während die "Wikinger" auf dem Weg ins Halbfinale Grödig, Steyr, Sturm und Klagenfurt eliminieren, weisen die Hartberger, Bad Gleichenberg, Gurten, BW Linz und Rapid Wien auf der Abschussliste auf. Die Innvierler waren schon zweimal Cupsieger (1998, 2011), während es für die Hartberger um den erstmaligen Finaleinzug geht. Zuletzt läuft es für die Russ-Truppe nicht wunschgemäß, seit 5 Runden steht man in der Liga ohne vollen Erfolg da. Die Rieder ihrerseits gelten als Heimmacht, bereits seit knapp einem Jahr ist man zu Hause unbesiegt.

3. Minute: Aydin sorgt mit einem Freistoßball erstmals für Aufsehen auf Seiten der Gäste. Gegenüber ist es dann Liefering-Neuzugang Dorgeles, der sein Visier etwas zu hoch eingestellt hat. Es fehlt aber anfangs beiderseits an der nötigen Struktur bzw. Präzision im Spiel. Demnach geht das Spiel weitestgehend unaufgeregt über die Bühne. Eben weil es da wie dort an der nötigen Durchschlagskraft mangelt. Optisch gelingt es den "Wikingern" sich einen spielerischen Vorteil zu erarbeiten.

Aber vor des Gegners Tor ist man mit dem Latein dann am Ende. 33. Minute: Es kommt zur ersten Torgelegenheit im Spiel. Nutz bedient Nene Dorgeles, der aber verzieht. Mit der nächsten Aktion springt Steinwender nach einem Dorgeles-Abschluss als Retter in höchster Not auf. Hartberg agiert in der Offensive sehr verhalten, deshalb ist man mit dem 0:0-Halbzeitstand auch gut bedient.

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Nene Dorgeles, hier beim Zweikampf mit Michael Steinwender, der zur Halbzeit verletzt ersetzt werden musste, war die treibende Kraft im Angriffsspiel der Innviertler.

Jetzt fabrizieren die Rieder Nägel mit Köpfen

Die Hartberger werden rasch aus der Lethargie erwachen müssen, ansonsten wird man bei den heimstarken Ibertsberger-Schützlingen auf Dauer wenig bis nichts zu bestellen haben. Aber auch die Oberösterreicher werden einen Zahn zulegen müssen, will man den insgesamt vierten Finaleinzug unter Dach und Fach bringen. 50. Minute: Über Bajic und Nutz kommt das Leder zu Pomer, der dann aber zu überhastet abschließt. Hartberg findet überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel. Man agiert einfach zu unbeholfen bzw. ideenlos, um die Rieder auch ernsthaft zu gefährden.

58. Minute: Plötzlich taucht Avdijaj alleine vor dem Rieder Tor auf, das war die beste Gelegenheit bislang im Spiel. Auf der Gegenseite ist es Kapitän Ziegl, der nur knapp am 1:0 vorbeischrammt. Spät aber doch nimmt die Begegnung Fahrt auf. 61. Minute: Die SV Ried geht in Führung! Felix Seiwald lässt Thomas Rotter im Strafraum stehen. Christian Klem fälscht das Runde noch unglücklich ab - neuer nicht unverdienter Spielstand: 1:0. Was die Aufgabe für die Steirer nicht einfacher werden lässt. Ried agiert weiter ballsicher bzw. hat man soweit alles unter Kontrolle.

71. Minute: Kainz legt den umtriebigen Nutz im Strafraum. Julian Wießmeier lässt sich nicht lange bitten und markiert per Elfmeter das 2:0. 76. Minute: Philipp Sturm, eben erst eingewechselt, gelingt es auf 2:1 zu verkürzen. Ein "Treffer aus heiterem Himmel" macht die Angelegenheit wieder spannend. Letztlich aber lässt die SV Ried nichts mehr anbrennen - Spielendstand: 2:1. Das zweite Semifinale (Wolfsberg gegen RB Salzburg) geht am 16. März um 18:00 Uhr über die Bühne. Das Endspiel ist dann für den 1. Mai im Wörtherseestadion anberaumt.

SV RIED - TSV HARTBERG 2:1 (0:0)

josko Arena, 3.700 Zuseher, SR: Gishamer - Riedel - Sabanovic

SV Ried (4-2-3-1): Sahin-Radlinger, Meisl, Pomer (91. Satin), Wießmeier, Seiwald, Stosic (94. Canadi), Ziegl, Bajic, Nutz, Plavotic, Dorgeles (79. Mikic)

TSV Hartberg (4-2-3-1): Swete, Sonnleitner, Farkas, Steinwender (46. Rotter), Klem, Heil, Kainz (86. Diarra), Niemann (71. Sturm), Avdijaj, Aydin, Tadic

Torfolge: 1:0 (61. Seiwald), 2:0 (71. Wießmeier/Elfer), 2:1 (76. Sturm)

Gelbe Karten: Dorgeles bzw. Klem, Diarra

Stimmen zum Spiel:

Robert Ibertsberger, Trainer Ried:

"Ich bin extrem stolz auf meine Mannschaft. Seit dem letzten Finale ist es schon länger her, es war wieder Zeit. In einem Finale ist alles möglich, wir trauen uns schon etwas zu. Dieser Sieg war wichtig, durch das positive Ergebnis regenerierst du leichter und schneller."

Kurt Russ, Trainer Hartberg:

"Wir waren gut in der Partie, es haben Kleinigkeiten gefehlt. Nach dem Tor mussten wir mehr aufmachen, da hat Ried gut geschaltet. Wir hatten unsere Möglichkeiten. Das 1. Tor hat uns auf die Verliererstraße gebracht. Die Abschlüsse sind eine Baustelle, auch im Training."

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Bilder: Albert Mikovits / pictureshooting.at