Im Achtelfinale der UEFA Europa Conference League traf im Hinspiel der SK Slavia Prag auf den LASK. Und dabei, die Athletiker wurden in Tschechien als "Wunsch" bzw. "Freilos" tituliert, verzeichnete der tschechische Meister einen wunschgemäßen Auftakt. Legionär Yira Sor "ballert" Slavia bereits in der 3. Minute mit 1:0 in Führung. Gesamt gab es für den LASK beim 1:4 in der "goldenen Stadt" nichts zu holen und seit sieben Partien in der Fremde die erste Auswärts-Niederlage im Europapokal seit November 2020. Jetzt bedarf es beim Rückspiel nächsten Donnerstag in St. Pölten (21 Uhr) schon einer außerordentlichen Darbietung, soll das noch was werden mit einer erstmaligen Linzer Viertelfinal-Teilnahme.

 

Slavia LASK

Das Bild täuscht! Das meiste spielte sich auf der Gegenseite in der Hälfte der Linzer ab.

Slavia-Speerspitze Yira Sor trifft im Doppelpack

Gegen den zuletzt 3-fachen tschechischen Meister (insgesamt 7 Titel), besitzt der LASK, der diesmal erstmals sein Playoff-Einführung in der Admiral Bundesliga mit der „Qualirunde“ Vorlieb nehmen muss, durchaus Außenseiterchancen. Emil Madsen der im Sommer von den Athletikern zu den Pragern wechselte vor dem Duell: „Es werden zwei enge, ausgeglichene Spiele, da kann alles passieren." Was auch gegen den LASK, für den Besonders das Fehlen von Sascha Horvath eine große Beeinträchtigung ist, spricht ist die Bilanz auf tschechischen Boden. So stehen die österreichischen Clubs in den bisherigen 9 Spielen noch ohne Sieg da.

3. Minute: Der Däne Alexander Bah spielt dem Nigerianer Yira Sor, im Winter von Banik Ostrau gekommen, in die Gasse, der abgeklärt für das frühzeitige 1:0 Sorge trägt. Keeper Schlager war an diesem Gegentreffer nicht unbeteiligt. Was den Wieland-Mannen bei den heimstarken Pragern ganz und gar nicht ins Konzept passt. Erst allmählich können sich die Gäste aus der Umklammerung befreien. Aber das konsequente Defensivspiel der Hausherren bringt es mit sich, dass die Linzer weit weg sind von jeglicher Torgefahr.

Auf der Gegenseite brennt dann der Hut, wie in der 21. Minute als Torschütze Sor ein Olayinka-Zuspiel nicht verwerten kann. 28. Minute: Der 16-jährige Adam Pudil, der sein Profidebüt feiert, knallt das Leder ins Außennetz. 29. Minute: Mit einem Pass (Assist: Madsen) wird die Linzer Dreierkette ausgehebelt. Einmal mehr entwischt Yira Sor der Abwehr und markiert das 2:0. Die Linzer enttäuschen auf allen Linien, man agiert unsortiert bzw. konzeptlos. 36. Minute: Mads Madsen hat den dritten Treffer vor den Beinen. Diesmal ist Schlager aber am Posten - Halbzeitstand: 2:0.

FansLASK

Rund 1.000 Fans begleiteten die Athletker, die letztendlich mit langen Gesichtern die Heimreise antreten mussten.

Der LASK ist mit dem 4:1 noch gut bedient

Die Trpišovsky-Mannen waren den Athletikern im ersten Durchgang praktisch in allen Belangen überlegen und führten verdient zur Pause durch den Doppelpack des schnellen Sor. Der 21-jährige Nigerianer war auch nach Wiederbeginn von der Linzer Defensive nicht zu stoppen.

50. Minute: Yira Sor marschiert dem träge wirkenden James Holland auf und davon, scheitert diemal aber am gut postierten Alex Schlager im LASK-Gehäuse. Slavia Prag ist weiter das federführende Team, die "Schwarz-Weißen" laufen immer noch der ersten Tormöglichkeit hinterher.

59. Minute: Glück für die Athletiker! Zuerst rettet Schlager vorm anbrausenden, neu ins Spiel gekommenen, erst 16-jährigen Milos Pudil, der zur Pause für seinen Zwillingsbruder Adam kam. Daraufhin trifft Außenverteidiger Alexander Bah aus der Ferne nur den Torpfosten. 66. Minute: Diesmal rettet die Torlatte den LASK vor dem dritten Gegentor, Peter Olayinka steht dabei im Mittelpunkt des Geschehens. Im Gegenstoß fabriziert der Slavia-Kapitän dann einen kapitalen Fehlpass. Husein Balic ist der Nutznießer, der aus 22 Metern knallhart zum 2:1 flach ins rechte Eck trifft.

74. Minute: Die Linzer befinden sich jetzt im Aufwind. Goiginger stellt Torhüter Mandous erstmalig auf den Prüfstand, der dann noch zwei Mal gegen Balic im kurzen Eck abtaucht. Die Schlussviertelstunde läuft dann vorerst ausgeglichen ab. 83. Minute: Die Oberösterreicher bekommen die Situation nicht geklärt, Olayinka lässt sich nicht lange bitten. Er "tunnelt" noch Holland, es steht 3:1. 84. Minute: Schlager wehrt einen Tecl-Schuss nur kurz ab, der Ivorer Ibrahim Traore ist mit dem Kopf zur Stelle - Spielendstand: 4:1. Das Rückspiel findet am Donnerstag, 17. März um 21:00 Uhr statt. Austragungsort ist die NV Arena in St. Pölten.

Die Schützlinge von LASK-Chefcoach Andreas Wieland hatten heute oft das Nachsehen. Die Linzer kassierten erstmals seit 1996 im Europapokal in einem Auswärtsspiel wieder vier Gegentore.

SLAVIA PRAG - LASK 4:1 (2:0)

Eden Arena, 16.754 Zuseher, SR: Andris Treimanis (Lettland)

Slavia Prag (4-2-3-1): Mandous, Holes, Ousou, Plavsic, Bah, Traore, Talovyerov, Madsen (57. Samek), A. Pudil (46. M. Pudil/82. Masopust), Olayinka, Sor (70. Tecl)

LASK (4-2-3-1): Schlager, Wiesinger (81. Twardzik), Boller, Renner, Potzmann, Michorl, Holland, Hong, Flecker (60. Schmidt), Goiginger, Balic (81. Nakamura)

Torfolge: 1:0 (3. Sor), 2:0 (29. Sor), 2:1 (67. Balic), 3:1 (83. Olayinka), 4:1 (84. Traore)

Gelbe Karten: Plavsic bzw. Potzmann, Michorl

Fehlende Spieler: Kacharaba, Derlei, Boril, Masopust bzw. Horvath, Gruber, Raguz, Filipovic, Jovicic.

Statements zum Spiel:

Mads Emil Madsen, Vorbereiter zum 2:0:

"Es war ganz etwas Spezielles gegen den Ex-Verein zu spielen. Unsere Darbietung war soweit in Ordnung. Wenngleich aber noch Luft nach oben gegeben ist. Jetzt gilt die volle Konzentration dem Rückspiel nächste Woche in St. Pölten. Denn den Aufstieg unter die letzten acht Vereine wollen wir uns nicht mehr nehmen lassen."

Cheftrainer Andreas Wieland: „Der Gegner war uns heute in allen Belangen überlegen. In den ersten 30 Minuten waren wir zu träge, das frühe Gegentor hat die Aufgabe zusätzlich erschwert. Nach einer Systemumstellung sind wir dann besser ins Spiel gekommen, der Anschlusstreffer hat uns noch einmal Aufwind beschert. Ein 1:2 wäre ein respektables Ergebnis gewesen, die zwei Gegentreffer in der Schlussphase sind im Hinblick auf das Rückspiel natürlich sehr bitter.“

James Holland, Mittelfeld LASK: "Die Basics haben gefehlt. Wir haben die Zweikämpfe nicht angenommen bzw. wurden wir vom Gegner für unsere begangenen Fehler bestraft. Wir waren einfach nicht in der Lage Torchancen zu kreieren. Aber so geht es nun einmal zu auf europäischer Ebene. Jetzt gilt es im Rückspiel noch einmal alles reinzuwerfen. Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen."

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Bilder in Prag: Wolfgang Fröschl. Foto Trainer Wieland von Harald Dostal/sport-bilder.at