Im Rückspiel der 3. Qualirunde der UEFA Champions League galt es Dienstagabend für den österreichischen Vizemeister SK Sturm Graz nach der 0:1-Hinspiel-Niederlage in Lodz gegen Dynamo Kiew unbedingt zu gewinnen. Vor offiziell 14.007 Zuschauern in der Merkur Arena in Graz-Liebenau stand es auch nach regulärer Spielzeit 1:0, damit 1:1-Gesamtscore. Verlängerung! In der Sturm Højlund und "letzte Körner" fehlten, während Vivcharenko (97.) & Tsygankov (112.) die Grazer ins Herz trafen und die Ukrainer ins Playoff schossen, wo nun Benfica Lissabon (nach 4:1-Heimsieg auch 3:1 beim FC Midtylland) wartet.
Bereitete das Führungstor von Rasmus Højlund excellent vor: Youngster Alexander Prass - einer der Aktivposten von Sturm Graz.
Sturm mit gleicher Startelf - Kiew mit einer Veränderung
Für die Verantwortlichen des SK Sturm Graz wurde die Partie als "wichtigstes Spiel der letzten zehn Jahre" tituliert. Und in diesem "Match um Millionen" (für den Aufstieg in das Playo-off gibt es 5 Mio. € Prämie) vertraute Chefcoach Christian Ilzer auf jene Startelf wie am vergangenen Mittwoch im Hinspiel, während bei den Gästen der 77-jährige, rumänische Trainer Mircea Lucescu eine Veränderung vornahm.
Oleksandr Karavaev - im Hinspiel Schütze vom Tor des Abends.Und die Gäste aus Ost-Europa legten gleich furios los, ambitionierter Angriff über die rechte Außenbahn, flache Hereingabe auf Shaparenko, der bei seiner Direktabnahme nur knapp die Querlatte verfehlte (6.). Aufreger dann nach über einer Viertelstunde im ukrainischen Sechzehner...nach einem Eigenfehler durch einen fast folgenschweren Rückpass, den Goalie
Youngster
Dann kam jedoch der geniale Auftritt des 21-jährigen U21-ÖFB-Teamspielers. Nach Ablage per Ferse von Rasmus Højlund zirkelte Alexander Prass das Spielgerät mit einem halbhohen Lupfer durch die komplette Kiewer Abwehrkette auf Rasmus
Muntere, offene Partie...und dann Schrecksekunde im Sturm-Sechzehner in Min. 35: Vitaliy Buyalskyi tauchte auf Höhe des linken Pfostens völlig frei vor Siebenhandl auf, kam mit seinem Kopfball jedoch nicht entscheidend am Grazer Goalie vorbei. Auf der Gegenseite zog der selbstbewusste Prass aus großer Distanz beherzt ab, die Kugel sauste über das Gäste-Gehäuse (44.). 1:1 zur Pause - die Ilzer-Elf engagiert, aggressiv - Dynamo mit der Ballbesitz-Majorität.
That moment!🫶 #sturmgraz #UCL #STUDYN #FotoAtzler
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STU 1:0 DYN | ⏱️ 42' pic.twitter.com/dsZ0pMlKjm
Starke Sturm-Phase nach Wiederbeginn
Nach Wiederbeginn weiter die Steirer aggressiv zu Werke und auf das 2:0 gehend. Erst ein (zu) zentral angetragener Abschluss von Manprit Sarkaria, den Keeper Bushchan sicher hielt (65.), was wenig später jedoch nicht mehr der Fall war. Da ließ der 1,96-Meter große Goalie aus Odessa einen strammen Schussball von links aus spitzem Winkel von Tomi Horvat nach Vorne abprallen, doch Hierländer kam einen Tick zu spät beim Abpraller (66.). Dann setzte der aufgerückte Abwehrspieler Affengruber einen Kopfball nur knapp an der linken Stange vorbei (66.).
Die Ilzer-Elf jetzt mit den größeren Spiel- und Chancenanteilen, doch dann musste Torjäger Rasmus Højlund - anscheinend mit Adduktorenproblemen - raus. Während die Partie in die Schlussviertelstunde ging und von Spannung pur lebte. Beide schienen nun auf Verlängerung "programmiert". Oberflächlich betrachtet...denn: Ausnahme - der eingewechselte Denys Garmash hatte was dagegen und brachte mit seinem Kopfball das Grazer Torgebälk nochmal massiv zum vibrieren (90.+2). Durchatmen bei Siebenhandl und Co.! Verlängerung!
Tsygankov mit Assist & Tor Matchwinner für Dynamo Kiew
Die erste Schuss-Gelegenheit in der Overtime bot sich dem eingewechselten Ivan Ljubic, der aus zentraler Position jedoch mit rechts aus 18 Metern verzog (95.). Im Gegenzug die Gäste dann eiskalt. Diagonaler Flugball von halbrechts durch Tsygankov hinter die Grazer Abwehr, wo Vivcharenko halblinks blank zum Abschluss kam und durch die Beine von Schlussmann Siebenhandl vollendete (97.).
Die Ilzer-Schützlinge weiter gewillt, doch nach dem intensiven Investment fehlten hinten heraus die nötigen Reserven, dazu noch ohne den angeschlagen zuvor ausgewechselten Højlund. Obendrein sah dann sein Sturmpartner Manprit Sarkaria die Ampelkarte, während die Ukrainer nun ihr Spiel abgeklärt durchzogen und der hochgelobte Top-Stürmer Tsygankov für die Entscheidung sorgte (112.).
Fixe Fortsetzung für Sturm Graz in Europa League ab September
Damit Gesamtscore von 3:1 für Dynamo Kiew. 21 Jahre nach der letzten von drei Teilnahmen in der Champions League-Gruppenphase hat Sturm auf das 4. Mal weiter zu warten, wird allerdings definitiv in der Gruppenphase der Europa League vertreten sein.
Unser Kraftakt wird leider nicht belohnt und wir müssen uns mit 1:2 geschlagen geben. Es geht im Herbst in der @EuropaLeague weiter! #sturmgraz #UCL #STUDYN
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STU 1:2 DYN | ⏱️ 120+1' pic.twitter.com/w6Lt5t8Zz2
UEFA Champions League, 3. Qualifikationsrunde - Dienstag, 9. August 2022, 20:30 Uhr
Merkur Arena Graz-Liebenau, Zuschauer: 14.007 (ausverkauft), Schiedsrichter: Ivan Kružliak/Slowakei
SK Sturm Graz - Dynamo Kiew 1:2 (1:0, 1:0) - Gesamtscore aus Hin- und Rückspiel: 1:3
SK Sturm Graz (4-4-2): Siebenhandl - Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante (102. Schnegg) - Hierländer (K, 102. Demaku), Gorenc-Stankovic (102. Fuseini), T. Horvat (84. Lang), Prass - Sarkaria, Højlund (75. Ljubic). Trainer: Christian Ilzer.
Dynamo Kiew (4-4-2): Bushchan - Kedziora (71. Karavayev), Zabarnyi, Syrota, Dubinchak (71. Vivcharenko) - Shaparenko, Sydorchuk, Buyalskiy, Shepelev (83. Garmash, 99. Andriyevskiy) - Tsygankov, Besidin (77. Vanat). Trainer: Mircea Lucescu.
Torfolge: 1:0 (27.) Højlund (Assist Prass), 1:1 (97.) Vivcharenko (Assist Tsygankov), 1:2 (112.) Tsygankov.
Gelbe Karten: Gorenc-Stankovic (11.), Gazibegovic (90.+5), Sarkaria (90.+5), Wüthrich (105+2.), Prass (105.), Demaku (120.+1) / Sydorchuck (90.+5), Garmash (94.), Karavayev (100.), Vanat (106.), Bushchan (116.), Tsygankov (118.)
Gelb-Rote Karte: Manprit Sarkaria (105.).
SPIEL-FILM im Ligaportal-LIVETICKER
Fotocredit: Richard Purgstaller