5. Spiel, 2. Sieg! Die WSG Tirol gewann in der 5. Runde zur ADMIRAL Bundesliga in der Josko Arena bei der SV Guntamatic Ried mit 2:1. Tirols Slowenen-Duo, Ogrinec und Rogelj drehte die Partie, nachdem der Innviertler-Innenverteidigier Tin Plavotic den als heimstark bekannten Gastgebern mit seinem ersten Bundesliga-Tor im 34. Einsatz noch einen verdienten 1:0-Pausenstand beschert hatte. Auch im dritten Gastspiel in der Fremde die Silberberger-Schützlinge bei Halbzeit mit 0:1 hinten, doch mit dem Comeback und Happyend. Im 8. Heimspiel als SV Ried-Chefcoach die erste Niederlage für Christian Heinle (zuvor 3S/4U).

Nach dem 1:0-Sieg gegen Aufsteiger Austria Lustenau und dem 1:1 gegen Vizemeister SK Sturm Graz kassierten Kapitän Marcel Ziegl (li.) und die SV Guntamatic Ried gegen die WSG Tirol, rechts Bror Blume, die erste Niederlage in der Josko Arena in der neuen Saison.

Slapstick-Szene beim Rieder Führungstor

Die Analyse von Sky Sport Austria vor dem Spiel ließ "kein gutes Haar" an der SV Guntamatic Ried. Gleich in sechs Kategorien waren die Innviertler in der ADMIRAL Bundesliga demnach ganz unten in der Tabelle zu finden. Die wenigsten Schüsse, ‚expected goals‘, geschossene Tore - um nur drei zu nennen.

WSG-Topscorer Tim Prica hatte vor dem Spiel zweieinhalb mehr Treffer auf seinem Konto als das gesamte Rieder Team mit 2 Toren. Der 20-jährige Schwede war auch in Oberösterreich mit von der Partie, mit neuem Partner - Lautaro Rinaldi - und somit der 28-jährige, argentinische Angreifer an seiner Seite. Zumal Nik Prelec verletzungsbedingt pausieren musste. Der südamerikanische Sommer-Neuzugang nach 31 Sekunden erstmals im gegnerischen Sechzehner präsent. Der Kopfball des 28-jährigen Stürmers nach Links-Flanke von Kofi Schulz fiel aber ebenso unpräzise aus, wie die Ballannahme von Philipp Pomer (3.) auf der gegenüberliegenden Seite zwei Spielzüge später allein vor Keeper Oswald.

Zwei Offensivaktionen, die gleich zu Beginn der Partie Appetit auf mehr machten. Wie auch der spektakuläre Flugkopfball von Julian Wießmeier, der zu zentral auf Keeper Ferdinand Oswald ausfiel (16.). Zwei weitere Halbchancen durch die Weitschüsse, einer von Sandi Ogrinec (18.) und einer von der Rieder Bologna-Leihgabe Kingsley Michael (23.), war in den folgenden, unauffälligen 30 Minuten die kärgliche Abschluss-Ausbeute.

Dann die Rieder, die nach etwas mehr als einer halben Stunde die offensiv aktivere Mannschaft waren. Angetrieben vom agilen Leo Mikic (31.), der halbrechts vor dem Tiroler Tor noch an Raffael Behounek scheiterte. Doch in dieser Phase war die Gastgeber-Führung fällig. Wobei letztendlich ein Standard das 1:0 auf den Weg brachte. Spezialist Stefan Nutz von rechts mit links mit der ambitionierten Hereingabe, der Rieder Recke Tin Plavotic (32.) zunächst mit dem Kopfball an die Querlatte - Keeper Oswald wohl auch noch dran. Dann "Slapstap"...Gestochere, erst Duell der Kapitäne...Ziegl scheiterte an Oswald, der ann allerdings machtlos war gegen Tin Plavotic, der im zweiten Versuch abstaubte (32.). Ein Tor des Willens...und vor der Pause wollten die Wikinger auch irgendwie die Führung mehr.

Zehn Minuten nach dem Führungstor dann nächster Aufreger vor dem Gäste-Gehäuse und die Rieder Top-Chance zum 2:0. Josef Weberbauer stürmte alleine auf Oswald zu, scheiterte im Eins-gegen-Eins aber am starken Torhüter, von dessen Körper die Kugel ins Toraus abprallte. Der 31-jährige, gebürtige Deutschem mit österreichischem Pass in Hälfte 1 einer der besten Tiroler am Feld.

Kollektive Freude nach dem Ausgleichstor von Sandi Ogrinec (2. v. re.), wodurch Wattens ins Match zurück kam. 

Tiroler Torchancen-Produzenten diesmal effizient - erste Chance, erstes Tor

Mit Wiederbeginn dann wie aus "heiterem Himmel" der Ausgleichstreffer. Kaum kam die Sonne raus, erhielten die Silberberger-Schützlinge auf dem "Silbertablett" die Einladung. "Das slowenische Schlitzohr Sandi Ogrinec (47.) nutzte nämlich einen First-Minute-Aussetzer von Julian Wießmeier, umkurvte Samuel Sahin-Radlinger und schob die Kugel seelenruhig ein. Wießmeier wollte nach Linksflanke von Kofi Schulz und Kopfballverlängerung von Rinaldi die Kugel mit der Brust zu seinem Keeper zurück klatschen lassen - doch der Versuch geriet zu kurz. Ogrinec "roch den Braten" im Wikinger-Revier und scorte mit der ersten WSG-Chance im Spiel zu seinem zweiten Saisontor.

Während Wießmeier sich für seinen "Bock" (eigenes Zitat nach Spielende bei Sky) rehabilieren wollte, auf der Gegenseite innerhalb des Fünftmeterraums zwar auch den Ball vorbei an Oswald abfälschte, aber an Valentino Müller auf der Linie scheiterte. Der Torjubel auf den Rieder Lippen wurde auch 25 Minuten später jäh gestoppt, als Christoph Monschein (72.) mit der ersten Aktion nach seiner Einwechslung zwar die vermeintlich erneute Führung erzielte. Der Ball zwar mit einem technisch hochwertigen Außenrist-Schlenzer im langen Eck - doch der Ex-LASKler war eindeutig zuvor im Abseits!

Da capo für Rogelj & WSG Tirol im Wikinger-Revier

37 Spielminuten nach dem Ausgleich die Tiroler dann mit dem Lucky-Punch und nach schnellem Umschaltmoment. Der leistungsstarke Kofi Schulz mit der Balleroberung, dann 1:1-Torschütze Ogrinec per prächtigem Pass auf Prica. Und der Schwede dann als Assistgeber par excellence: Ballbehauptung halblinks im Sechzehner gegen zwei Rieder, Drehung, "Auge", Flachpass auf die andere Seite und den dort blanken Žan Rogelj.

Der Rest war Formsache für den 22-jährigen Slowenen, der erst in Minute 64 ins Spiel gekommen war und 20 Minuten später vor dem Gäste-Gehäuse Coolness bewies. Führungstor! Wie bei seiner Einwechslung auch von Chefcoach Thomas Silberberger prophezeit. So der Wattener Langzeit-Trainer hernach bei Sky stolz betonend.

Beim 2:1-Auswärtstriumph blieb es...nach zwei 1:2 Niederlagen in der Fremde schreiben die Wattener somit erstmals voll an.  Ein "da capo" für die Elf von Thomas Silberberger und für Rogelj. Auch beim 3:2-Triumph heuer im April hatte die SV Ried geführt (damals 2:1), die WSG das Spiel gedreht und der 22-Jährige den Siegtreffer erzielt.

SV Guntamatic Ried: Sahin-Radlinger - Ungar, Ziegl (K), Plavotic - Weberbauer (89. Diomande), Martin, Michael (71. Monschein), Wießmeier - S. Nutz, Mikic (81. Cosgun), Pomer. Trainer: Christian Heinle.

WSG Tirol (4-4-2): Oswald (K) - Bacher, Behounek, Stumberger, K. Schulz - Sulzbacher V. Müller, Blume (82. Naschberger), Ogrinec - Prica (89. Forst), Rinaldi (64. Rogelj). Trainer: Thomas Silberberger.

STATEMENTS

Thomas Silberberger (WSG-Cheftrainer): „Es war das erwartet schwere Spiel. Ein echter Fight. Wir sind gleich nach der Pause glücklich ins Spiel zurückgekommen. So ein Tor nehmen wir aber auch gerne einmal, normalerweise bekommen wir solche Gegentore. Žan hab‘ ich bereits bei seiner Einwechslung gesagt, dass er heute das Siegtor schießen wird. Gott sei Dank ist es so aufgegangen. Die Burschen haben sich heute selbst aus dem Sumpf gezogen, haben gefightet wie die Löwen. Deshalb haben wir uns heute auch belohnt.“  

Kapitän & Keeper Ferdinand Oswald: „Ein aufregendes Spiel und ein extrem wichtiger Sieg. Jetzt haben wir mal gezeigt, dass wir eine Führung über die Zeit bringen und auch aus wenig Chancen Tore machen können. Das ist heute ein schönes Gefühl, über das wir uns Morgen auch noch freuen dürfen. Ab Dienstag gilt dann die volle Konzentration dem nächsten schweren Spiel am Sonntag.“

Siehe auch Spiel-FILM im Ligaportal-LIVETICKER

 

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL