Heute stand für den in der ADMIRAL Bundesliga einzig unbesiegten LASK die weiteste Fahrt an, spielte der Tabellenzweite im Ländle bei Aufsteiger Austria Lustenau. Seit 2016 gastierten die Linzer mal wieder im Reichshofstadion und lagen auch im 8. BL-Saison-Spiel 1:0 vorn durch Nakamura (23.). Doch wie auswärts bei Austria Wien in Rd. 2 und zuletzt im OÖ-Derby vs. SV Ried wurde zum 3. Mal in dieser Saison eine 1:0-Führung hergegeben. Endstand 1:1. Die Kühbauer-Elf beendete das Match erneut zu Zehnt und hat folglich nächste Woche gegen die WSG Tirol mit Stojkovic & Jovicic (plus Ljubicic) gleich drei Gesperrte.

Bryan Teixeira (li.) lieferte bereits seinen sechsten Assist, rechts Athletiker-Abwehrspieler Felix Luckeneder, der miterlebte wie der LASK einmal mehr in dieser Saison einen 1:0-Vorsprung nicht ins Ziel brachte bzw. versäumte, die Führung auszubauen.

Erst Rasen "rasiert" - dann LASK rasend rasant

Sowohl die gastgebene Mannschaft von Coach Markus Mader (Foto oben) als auch der LASK gingen anhand der bisherigen Saison-Leistungen und -Erfolge voller Selbstvertrauen in das Top-Duell der Runde - immerhin Vierter kontra Zweiter. Für die Kühbauer-Elf, die in einem Bregenzer Hotel Quartier bezogen hatte und diesmal statt dem rosa Auswärts-Outfit zur Freude der zahlreich mitgereisten Fans in schwarz spielte, war klar, dass es keine "gemahde Wiesn" wird. Apropos Wiese... weil der Rasen Sonntagmittag noch viel zu hoch war, eilte der Green-Keeper nochmal herbei und stutzte das "Grün". 

Auf dem die Linzer sich sogleich besser zurecht fanden und mit der gewohnten Offensiv- und Pressing-Power los legten. "Wir werden in Lustenau voll anschreiben," gab sich Kreativ-Kopf Peter Michorl vor einer Woche unmittelbar nach dem "OÖ-Derby-Frust" gegen die SV Ried kämpferisch. Gewohnt gallig präsentierte sich früh Thomas Goiginger, der nach Zulj-Zuspiel die Austria-Abwehrviererkette sogleich forderte...blitzschnell vorgetragener Angriff, dann der Athletiker-Außen auf Keito Nakamura...der 21-jährige Japaner verpasste, ehe Efthymios Koulouris (Startelf-Debüt für den nach Tätlichkeit zwei Spiele gesperrten Liga-Torschützenkönig Marin Ljubicic) beim Abschlussball gerade noch abgeblockt wurde (5.).

Dann wieder der gallige Goiginger, dessen satter Schussball mit rechts aus spitzem Winkel abgefälscht den Weg ans rechte Außennetz fand (10.). Die Linzer weiter am Drücker...diesmal über links und Keito Nakamura, dessen raffinierte Hereingabe am Fünfmeterraum nur um eine Fußspitze vom Welser Robert Zulj bei seiner artistischen Einlage verpasst wurde (15.).

Brachten das jeweilige Tor ihres Teams auf den Weg: Robert Zulj vom LASK als Einfädler zum Führungstreffer der Linzer, Anderson beim Austria-Ausgleichstor.

Im 8. BL-Spiel 1:0 vorn - 5. Tor Nakamura

Der Linzer Führungstreffer lag in der Luft und fiel am Boden. Eingeleitet vom zentralen, offensiven Mittelfeldspieler Robert Zulj, der den Ball gekonnt behauptete und aus der Mitte heraus rechts Thomas Goiginger in Szene setzte. Der 29-jährige Salzburger mit Ball und Tempo und nahe der Grundlinie mit der flachen Hereingabe mit rechts, Koulouris verpasste mit dem Rücken zum Tor, doch dahinter war ja noch Keito Nakamura.

Der LASK-Unterschiedsspieler mit dem Selbstverständnis seiner bisher herausragenden Saison-Leistungen und bis dato je 4 Toren und Assists schloss direkt mit rechts kaltschnäuzig aus sechs Metern ab (23.). Auch im 8. Liga-Spiel dieser Saison die Kühbauer-Elf mit 1:0 vorn!

Vom Rückstand erholten sich die Vorarlberger nur schwer. Zumal nach vorne gegen die Linzer Abwehr-Viererkette, in die Innenvertediger Philipp Ziereis nach abgelaufener Rot-Sperre für seinen Landsmann Jan Boller wieder zurückkehrte, bis auf ein, zwei Halbchancen wenig lief. Der Tabellenzweite aus der Stahlstadt abgeklärt, kontrolliert...die Automatismen griffen. Verdienter 1:0-Pausenstand zugunsten der Schwarz-Weißen, die ja seit Jahren gegen Aufsteiger-Teams eine positive Bilanz vorzuweisen haben.

Teixeira mit 6. Assist - Fridrikas mit Ausgleichstor

Nach dem Seitenwechsel die Linzer rational, fast etwas im Verwaltungsmodus der knappen Führung. Die halt auch trügerisch war. Und so kamen die Comebacker vom Dienst - die "französische Austria-Auswahl" - doch noch hinten heraus zum Ausgleich.

Anderson setzte sich über die rechte Außenbahn gegen Keito Nakamura durch, bediente Bryan Teixeira bei seinem bereits 6. BL-Saison-Assist in der Sechzehner-Mitte Lukas Fridrikas. Der 24-jährige Sommer-Neuzugang von Austria Klagenfurt, der vom Linzer Spielerberater Max Hagmayr (ehemals LASK-Spieler und -Trainer) betreut wird, vollendete mühelos aus sechs Metern. Der Ausgleichstreffer eine Kopie der 1:0-Führung des LASK. Beim letztendlich leistungsgerechten 1:1 blieb es...der LASK versäumte es nach dem 1:0 nachzulegen und vorzeitig "den Sack zuzumachen".

Mit 18 Punkten bei 5 Siegen und 3 Remis (alle 1:1) sowie nachwievor ohne Niederlage bleiben die Athletiker auf Rang 2. Die "Mentalitäs-Monster" und Comebacker von Austria Lustenau weiter unter den Top 6...mit 12 Punkten derzeit auf Rang 4.

LASK vs. WSG Tirol - Austria Lustenau in Graz zu Gast

Vor der länderspielbedingten, zweiwöchigen Bundesliga-Pause hat der LASK sein nächstes Duell gegen ein West-Klub des Landes: kommenden Samstag in der Raiffeisen Arena in Pasching gegen die WSG Tirol (17 Uhr). Tags darauf gastiert Austria Lustenau bei Vizemeister SK Sturm Graz (14:30 Uhr, Merkur Arena).

LASK-Cheftrainer Didi Kühbauer zum Spiel: „Die zwei verlorenen Punkte haben wir uns gänzlich selbst zuzuschreiben. Wir sind gut ins Spiel gestartet, haben dominiert und sind verdient in Führung gegangen. Aber nach dem 1:0 haben wir alles schleifen lassen. Das kannst du dir nicht erlauben. Mit einem zweiten Tor ist die Sache erledigt – aber wenn man glaubt, dass ein Tor reicht und man verwalten kann, anstatt weiter Gas zu geben, ist das zu wenig. Für unsere Passivität sind wir dann mit dem Ausgleich bestraft worden.“

 

ADMIRAL Bundesliga, 8. Runde

Sonntag, 11. September 2022, 14:30 Uhr, Reichshofstadion Lustenau, Z: 4.277, SR: Andreas Heiss/Tirol

SC Austria Lustenau - LASK 1:1 (0:1)

SC Austria Lustenau (4-2-3-1): Schierl - Gmeiner (80. A. Schmid), Maak (K), Hugonet, Guenouche - Grabher, Türkmen (68. Bellache) - Anderson, B. Teixeira (87. T. Berger), Diaby (68. Koudossou) - Fridrikas (87. Adriel). Trainer: Markus Mader.

LASK (4-2-3-1): A. Schlager (K) - Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner - Michorl, Jovicic - Goiginger (77. Flecker), R. Zulj (67. Horvath), Nakamura (87. Potzmann) - Koulouris (67. Balic). Trainer: Dietmar Kühbauer.

Torfolge: 0:1 (23.) Nakamura (Assist Goiginger), 1:1 (82.) Fridrikas (Assist Teixeira).

Gelbe Karten: Keine / Stojkovic (30., Foulspiel vs. Teixeira), Goiginger (64., Foulspiel, Foulspiel vs. Teixeira), Jovicic (87., Foulspiel vs. Bellache - 5. GK)

Gelb-Rote Karte: Stojkovic (84., Foulspiel + SR-Kritik)

Spiel-Film im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL