Personell geplagt ging die WSG Tirol bei ihrer "Mission Meistergruppe" in das drittletzte Spiel im Grunddurchgang der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2022/23 gegen den Dritten LASK, fehlten doch mit Behounek (gesperrt) und den verletzten Blume & Sabitzer gleich 3 Leistungsträger. Da erklärten sich die Linzer - unfreiwillig - "solidarisch" und hatten krankheitsbedingt ebenfalls ein Stammkraft-Trio vorzugeben mit Kapitän & Keeper Schlager, Renner und Torjäger Ljubičić. Im 13. BL-Duell beider Teams revanchierte sich der LASK für die 1:4-Hinspielpleite und siegte durch Zuljs Last-Minute-Tor mit 3:2 im "Heiligen Land".

Zwei Aktivposten beim 13. BL-Duell zwischen der WSG Tirol und dem LASK: Wattens Linksverteidiger Kofi Schulz und der Athletiker-Außenspieler Moses Usor.

Žan Rogelj zündete früh..."Salto Mustapha" zum 0:1

Wenn die WSG Tirol und der LASK in der Bundesliga aufeinandertreffen sind Tore vorprogammiert, gab es in 12 Duellen zuvor keine Nullnummer. Und: beide Teams zählen auch zu den Frühstartern der Liga. Die Wattener, in den jüngsten drei Duellen mit den Linzern siegreich, schalteten sogleich den Gang hoch.

WSG-Allrounder Žan Rogelj, heute das Sturm-Duo mit Youngster Justin Forst bildend, mit Tempo über rechts und der Hereingabe auf Ranacher, der den Ball eher suboptimal direkt verlängerte...doch die Kugel ging nur knapp an der linken Stange vorbei (3.). Dann ähnliche Szene, diesmal Valentino Müller mit der Rechtsflanke, doch Justin Forst versprang der Ball - Endstation Lawal. Der 22-jährige, gebürtige Linzer heute in seinem 3. BL-Einsatz und für den erkrankten ÖFB-Teamtorhüter & LASK-Kapitän Alexander Schlager spielend.

Im Gegenzug der erste Auftritt von LASK-Unterschiedsspieler Keito Nakamura, der über links nahezu die gesamte Wattener Abwehr narrte. Abgeblockter Schussball des 22-jährigen Japaners, wuchtiger Nachschuss vom 16-er durch "Bulldozer" Branko Jovičić - abgefälscht, drüber. Abwechslungsreiche Anfangsphase.

Dann langer Flugball aus der eigenen Hälfte von Sascha Horvath hinter dier WSG-Abwehrkette auf den dynamischen Mittelstürmer Mustapha, der Bacher davon eilte, Keeper Oswald zu zögerlich, sodass der 22-jährige Ghanaer die Kugel über den gebürtigen Deutschen lupfte und sein erstes BL-Tor mit einem "Flic-Flac" bejubelte (22.).

Die Wattener Antwort ließ nicht lange auf sich warten, Justin Forst kam halblinks im 16-er zum Abschluss - Außenpfosten (23.).

Nach Ballstafette baut LASK Führung aus - doch Forst-Fallrückzieher zum Anschlusstor

Ansonsten hinterließen die Linzer in Halbzeit 1 den reiferen Eindruck und bewiesen obendrein Effizienz. Personifiziert durch Keito Nakamura. Gepflegt vorgetragener Angriff der Oberösterreicher über rechts, die Tiroler zu passiv und ohne Zugriff. Usor auf Stojkovic, der auf Mustapha, welcher mit dem Rücken zum Tor prallen ließ für Nakamura, der gegen den Ex-LASKler Müller kurz antäuschte, um dann eiskalt flach ins rechte Eck zu vollenden (34.)

11. BL-Saisontor für den Japaner - Spitzenwert bei den Gästen. Die auf dem besten Wege waren, um sich für die 1:4-Hinspielniederlage in Pasching zu revanchieren, sich jedoch wohl schon zu sehr mit einer 2:0-Pausenführung abgefunden hatten. Doch dann kam Forst. Und wie! Cornerball von rechts durch den Ex-Rapidler Sulzbacher auf Ogrinec, der in der unsortierten LASK-Abwehr Justin Forst bedient und der Youngster versenkte das Spielgerät mit dem Rücken zum Gäste-Gehäuse per Fallrückzieher, unhaltbar für den wenig geprüften Goalie Lawal (45.).

Das erste Gegentor in der 5. Pflichtpartie in 2023 für die Kühbauer-Elf aus dem Spiel heraus (das andere war ein Elfer von Lang, SV Ried). Wobei es ja auch diesmal einem Standard = Eckball entsprang. 1:2-Halbzeitstand.

Rassige Duelle zwischen WSG-Laufmaschine Valentino Müller (li.) und dem 31-jährigen, nach Erkrankung wiedergenesenen Welser im LASK-Dress, Robert Žulj. Der zum Matchwinner werden sollte mit seinem 3:2-Siegtreffer in der 6-minütigen Nachspielzeit.

Müller macht´s möglich - Blitzstart in 2. Hz. für WSG, doch dann Ausschluss!

Nach dem Seitenwechsel die Gäste schon wieder im Anschluss an einen Cornerball von Sulzbacher, diesmal von links, nicht im Bilde. Nutznießer Valentino Müller, der aus dem Rückraum nach Auflage von Kofi Schulz per Drehschuss durch die Menschentraube flach und platziert ins rechte Toreck zum Ausgleich gegen seinen Ex-Klub einschoss (46.).

Das Momentum nunmehr bei den Kristallkickern, die mehr wollten, doch dann jäh gebremst wurden! Innenverteidiger Felix Bacher erhielt wegen wiederholtem Foulspiel die gelb-rote Karte. Eine überzogene Entscheidung von Schiedsrichter Spurny nach der Aktion gegen Robert Žulj.

Matchwinner Robert Žulj - LASK und seine Tore in Schlussminuten!

Fakt: die WSG Tirol zu Zehnt. Gegen dezimierte Wattener kamen nun wieder die Linzer auf, hatte Keeper Oswald nach einem Kopfball von Luckeneder sein ganzes Können aufzubieten (57.) und parierte auch prächtig gegen Mustapha (63.). Das Kühbauer-Team nun tonangebend, doch es fehlte der letzte Punch. Fast dann ein Paukenschlag von Potzmann, dessen Drehschuss von halblinks am 16-er nur knapp die rechte Stange verfehlte (89.).

Als sich schon ein Remis abzeichnete, schlug der LASK - wie schon vor einer Woche beim 1:0-Sieg über Austria Lustenau - wieder gegen einen West-Klub des Landes in der Nachspielzeit zu. Robert Žulj brauchte nach flachem Zuspiel vom Fünfmeterraum durch Keito Nakamura nurmehr den Fuß hinzuhalten zum umjubelten 3:2-Siegtreffer für die Linzer, die nach 3 Niederlagen wieder einen Dreier gegen die WSG Tirol feiern und in 2023 auch in der 5. Pflichtpartie (inkl. ÖFB-Cup) unbesiegt bleiben. Zum zweiten Mal binnen einer Woche feiern die Linzer einen Dreier Last-Minute und davor der Ausgleichstreffer von Nakamura beim 1:1 im OÖ-Duell bei der SV Ried fiel ja in den Schlussminuten!

LASK-Chefcoach Didi Kühbauer: „In der 1. Halbzeit haben wir einen sehr starken Auftritt hingelegt, leider aber zu einem schlechten Zeitpunkt den Anschlusstreffer und direkt nach Wiederbeginn den Ausgleich kassiert. Da haben wir uns bei den ruhenden Bällen nicht gut angestellt. Der Ausschluss bei Wattens kam uns natürlich gelegen, wobei es nicht so ist, dass man in Überzahl automatisch leichteres Spiel hat. Dass uns der Siegtreffer ausgerechnet in der Nachspielzeit gelungen ist, ist umso schöner – aufgrund der sehr eindeutigen Torschussstatistik sind die drei Punkte auch absolut verdient.“

LASK empfängt Serienmeister Salzburg - WSG Tirol zu "Angstgegner" SK Rapid

Restprogramm Grunddurchgang LASK & WSG Tirol:

LASK vs. FC Red Bull Salzburg (So., 12.03., 17 Uhr, Raiffeisen Arena Linz) und vs.TSV Egger-Glas Hartberg (So., 19.03., 17 Uhr, Profertil Arena)

WSG Tirol vs. SK Rapid Wien (So., 12.03., 17 Uhr, Allianz Stadion) und vs. SK Puntigamer Sturm Graz (So., 19.03., 17 Uhr, Tivoli Innsbruck).

ADMIRAL Bundesliga, 20. Runde

Sonntag, 05.03.2023, 14:30 Uhr, Tivoli Innsbruck, Z: 2.450; SR: Josef Spurny

WSG Tirol - LASK 2:3 (1:2)

WSG Tirol (4-4-2): Oswald - Ranacher, Bacher, Stumberger, Schulz - Sulzbacher, V. Müller, Ogrinec (89. Naschberger), Ertlthaler  (56. Bauernfeind) - Forst (64. Prica), Rogelj. Trainer: Thomas Silberberger

LASK (4-2-3-1): Lawal - Stojković, Ziereis (K, 63. Wiesinger), Luckeneder, Potzmann - Jovičić, Horvath (78. Michorl) - Usor (90. Taoui), Žulj, Nakamura - Mustapha (78. Flecker). Trainer: Dietmar Kühbauer.

Torfolge: 0:1 Mustapha (22., Horvath), 0:2 Nakamura (34., Mustapha), 1:2 Forst (45., Ogrinec), 2:2 V. Müller (46., Schulz), 2:3 Žulj (90.+3, Nakamura).

Gelbe Karten: V. Müller (45.+2), Ogrinec (62., Foulspiel) / Trainer Kühbauer (46.+2., SR-Kritik, 7. GK), Luckeneder (90.+2)

Gelb-Rot: Bacher (54., wiederholtes Foulspiel)

SPIELFILM siehe Ligaportal-LIVETICKER

 

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und Harald Dostal/www.sport-bilder.at