In der 30. Runde der ADMIRAL Bundesliga, der 8. im Meister-Playoff, kam es Sonntagnachmittag vor 18.900 Zuschauern bei Kaiserwetter im Allianz Stadion in Wien-Hütteldorf zum ewig jungen Duell der Traditionsklubs SK Rapid Wien vs. LASK - Fünfter kontra Dritter. Die umkämpfte Partie eröffnete BL-Toptorjäger Guido Burgstaller mit einem Blitzstart zur Rapid-Führung (3.), der dann mit einem vergebenen Handelfmeter den Matchball ausließ (70.), sodass Joker Thomas Goiginger für den LASK in der Schlußphase noch der verdiente, leistungsgerechte 1:1-Endstand gelang. Der LASK hat damit sicher Rang 3 fixiert, Rapid bleibt Fünfter.

Das frühe Führungstor durch Guido Burgstaller für den SK Rapid. Der 20. BL-Saisontreffer für den 34-jährigen Kärntner, der damit in seiner 150. Pflichtpartie für den SK Rapid und im 9. BL-Heimspiel in Folge scorte.

Torhüter-Duell Gartler-Lawal / Burgstallers Blitzstart zum Jubiläum

Beide Teams mit Torhütern, mit denen vor Wochen bei diesem Spiel nicht in der Startelf zu rechnen war. Beim LASK begann wie vor einer Woche gegen den FC Red Bull Salzburg wieder Tobias Lawal anstellte von Kapitän Alexander Schlager. Und beim SK Rapid kurzfristig Paul Gartler für Niklas Hedl, der wegen einer Schulterverletzung ausfiel, laut Vereinsinformationen nächste Woche wieder voll ins Training einsteigen wird.

Voll eingestiegen in das Match gegen den LASK waren sofort die Grün-Weißen. Per Blitzstart durch Jubiliar Guido Burgstaller, der in seiner 150. Pflichtpartie für den SK Rapid einen Cornerball von links durch Marco Grüll per Kopfball zu seinem 20. BL-Saisontor verwertete (3.) und damit inklusive ÖFB-Cup in sage und schreibe 10 Partien im Allianz Stadion in Folge scorte (13 Treffer!). Was für eine Fabel-Bilanz!

2 Rand-Notizen: Es war der 173. Cornerball der Saison für die Hütteldorfer, doch daraus resultierend erst der 2. Treffer. Und: Auch im 4. Saison-Duell zwischen den Grün- und Schwarz-Weißen kam es nicht zum Aufeinandertreffen der ehemaligen Mitspieler vom FC St. Pauli: SK Rapid-Sturmtank Guido Burgstaller und LASK-Abwehrchef Philipp Ziereis. Mal waren beide jeweils gesperrt, mal jeweils verletzt. Beim 30-jährigen Deutschen der Linzer ging es sich nach dem vor einer Woche gegen RB Salzburg vor der Pause erlittenen Muskelfaserriss noch nicht aus. Der LASK kurz beeindruckt ob des Rückstandes, um dann zeitnah eine Offensiv-Reaktion zu zeigen.

SK Rapid-Goalie Gartler, der kurzfristig für den wegen einer Schulterverletzung ausgefallenen Einser-Torhüter Niklas Hedl zwischen die Pfosten rückte, war schon geschlagen beim Abstauber von Florian Flecker, ehe der VAR-Check eine Abseitsstellung des Schützen ahndete.

Flecker-Tor nach VAR-Entscheid aberkannt

Ein Schuss von Zulj wurde noch abgeblockt, dann zog der frühere Austrianer Peter Michorl (heute Kapitän der Linzer) mit seiner "linken Klebe" aus zentraler Position ab, der "Strahl" zwar zentral, doch Goalie Gartler schier die Fäuste wegreißende. Florian Flecker, nach dem Salzburg-Spiel in seinem 2. Startelf-Einsatz im Frühjahr, staubte bei frühlingshaften Temperaturen und Kaiserwetter "eiskalt" ab zum...nein, während die Linzer schon jubelten und beide Mannschaften sich zum Anstoß positionierten, erhielt Schiedsrichter Harkam "was auf´s Ohr" und nach VAR-Check wurde dem vermeintlichen 1:1 wegen Abeits von Flecker die Anerkennung verwehrt. Jetzt jubelten wiederum die Rapid-Fans - weiter 1:0 und die Athletiker weiter auf den Ausgleich aus, Rapid auf Umschaltmomente orientiert.

Die Gastgeber überließen den Linzern das Mittelfeld, der LASK auch mit mehr Spielanteilen, doch nicht zwingen genug. Während auf der Gegenseite Guido Burgstaller ein permanenter Unruheherd war, sich im 16-er behauptete und "butterweich" für Patrick Greil servierte, der jedoch freistehend Torhüter Lawal die Kugel aus Nahdistanz in die Arme köpfte (37.). Dann Schrecksekunde bei den Hütteldorfern, "Sechser" Roman Kerschbaum schied mit einer Sprunggelenkverletzung vorzeitig aus (40.). Mit 1:0 ging es in die Pause.

Burgstaller vergab Elfer - Joker Goiginger stach

Nach Wiederbeginn wieder ähnliche Situation... der LASK bemüht, doch ohne gegen die vielbeinige Rapid-Abwehr entscheidend zum Zuge zu kommen, die Hütteldorfer auf Konter lauernd. Und dabei mit dem "Matchball". Erst Kühn allerin auf Keeper Lawal zustürmend, vertändelte den Ball und blieb am zeitig heraus eilenden Gäste-Goalie hängen (61.), der hernach auch gegen den Direktschuss vom eingewechselten Ante Bajic parierte (62.).

Kuriosum am Rande: Dann gab es ein Verbal-Scharmützel zwischen Thorsten Schick und LASK-Spieler Branko Jovicic, der hinter dem Rapid-Tor beim Aufwärmen war und die gelbe Karte erhielt. Fußball wurde natürlich auch weiter gespielt bei frühsommerlichen Temperaturen. Der LASK gewillt, den Ausgleich zu erzielen, doch Rapid mit dem "Mega-Matchball". Im Anschluss an einen Cornerball von links landete der Volley von Guido Burgstaller am ausgestreckten Arm vom Ex-Rapidler Filip Stojkovic. Nach VAR-Check entschied Referee Harkam auf Elfmeter. Ein Fall für Guido Burgstaller, der vom Punkt das Spielgerät jedoch über das Gäste-Gehäuse hob (70.). Das "rächte" sich beinahe, denn wenig später die Top-Ausgleichschance für den LASK, der eingewechselte Ljubicic auf den ebenfalls eingewechselten Usor, der halbrechts frei das Außennetz traf (81.).

So nahm sich ein Routinier der Ausgleichs-Angelegenheit an. Der nächste Auswechselspieler mit Thomas Goiginger, der nach feinem Doppelpass mit Robert Zulj zunächst noch beim Schussball am linken Fünfmetereck abgeblockt wurde, doch - typisch der gallige Goiginger - entschlossen nachsetzte und flach einnetzte (86.). Viertes Saisontor für den 30-jährigen Salzburger, das erste in der Rückrunde.

Somit wurde es nicht mit dem vorgezogenen Geburtstagsgeschenk für SK Rapid-Coach Zoran Barišić. Der Wiener wird am morgigen Montag 53 Jahre. Der SK Rapid bleibt Tabellenfünfter, der LASK fixierte Rang 3!

Restprogramm: 

SK Rapid: SK Sturm Graz (H), SK Austria Klagenfurt (A).

LASK: FK Austria Wien (H), SK Sturm Graz (A).

30. Runde ADMIRAL Bundesliga, 8. Runde Meister-Playoff

Sonntag, 21. Mai 2023, 14:30 Uhr, Allianz Stadion Wien-Hütteldorf, Z: 18.900, SR: Alexander Harkam

SK Rapid Wien - LASK 1:1 (1:0)

SK Rapid (4-1-4-1): Gartler - Schick, Sollbauer, K. Wimmer, Moormann - Kerschbaum (39. Oswald) - Strunz (59. Bajic), Greil (82. Druijf) Kühn, Grüll (82. Zimmermann) - Burgstaller (K). Trainer: Zoran Barišić.

LASK (4-2-3-1): Lawal - Stojković (73. Potzmann), Talovierov, Luckeneder, Renner - Horvath, Michorl (K, 73. Jovicic) - Flecker (81. Goiginger), Žulj, Nakamura (60. Usor) - Mustapha (73. Ljubicic). Trainer: Dietmar Kühbauer.

Torfolge: 1:0 Burgstaller (3., Grüll), 1:1 Goiginger (85., Zulj).

Gelbe Karten:  K. Wimmer (86.) / Jovicic (64., als Ersatzspieler während Aufwärmen hinter Rapid-Tor!), Stojkovic (70.), Renner (90.+3, 5. GK)

Spielfilm im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: Josef Parak