Nach dem Aus in der Champions League-Quali-Runde 3 gegen PSV Eindhoven mit einem Gesamtscore von 2:7 galt es für den SK Sturm Graz im Liga-Alltag im Reichshofstadion gegen den SC Austria Lustenau wieder in die Erfolgsspur zu finden. Der Vizemeister national noch unbesiegt und wieder mal erster RB Salzburg-Jäger. Die "Null" stand bisher bei den Steirern hinten, die sich allerdings zuletzt gegen Austria Klagenfurt auch mit einem 0:0 zu begnügen hatten. Auch in der 4. Runde blieben die Gäste ohne Gegentor und unbesiegt, feierten einen 1:0-Sieg im Ländle dank "Goldtorschütze" Gregory Wüthrich

Amadou Dante, der heute für den gesperrten David Schnegg links in die Vierer-Abwehrkette rückte, setzte sich mit Sturm Graz gegen Daniel Tiefenbach und Austria Lustenau mit 1:0 durch. Die Vorarlberger blieben nach ihrem Aufstieg vor einem Jahr auch im 3. Duell mit den Steirern ohne Torerfolg (0:2, 0:2, 0:1).

Austria-Angreifer Cissé mit dem ersten Abschluss der Partie

In der Bundesliga-Historie war ja die Austria aus Lustenau bisher ein wahrer "Lieblingsgegner" für den SK Sturm Graz, der 13 von 14 Duellen gewann. Bei sommerlichen Temperaturen beide Teams ohne lange Anlaufzeit schnell gut in der Partie drin. Mit Feldvorteilen für die Steirer. Zunächst hatte allerdings auf Austria-Seite "Fridrikas-Ersatz" Namory Noel Cissé eine gute Gelegenheit. Der 20-jährige, 1,92 Meter-Mittelstürmer tankte sich mit Spielwitz und Leichtfüßigkeit von links ins Zentrum, visierte das lange Eck an, doch verfehlte das Gäste-Gehäuse um einen halben Meter - drüber (11.).

Die Vorarlberger formverbessert wirkend und defensiv diszipliniert gegen die Grazer Offensiv-Power. Bei den Gästen fiel Kapitän Stefan Hierländer mit Knieblessur aus, bei den Lustenauern Austria-Urgestein Pius Grabher. Doch die Mader-Mannen kompensierten die Ausfälle recht gut. Und Cissé brachte die Viererabwehrkette des Vizemeisters erneut in Verlegenheit, setzte sich mit einer feinen Körperfinte gegen Dante (für den gesperrten Schnegg als Linksverteidiger) und Innenverteidiger Affengruber durch, doch der Flachschuss des Youngsters vom 16-er fiel zu zentral aus auf SK-Torhüter Scherpen, der weiter ohne Gegentor blieb in der Liga (26.).

VAR-Tor-Check mal negativ, mal positiv für SK Sturm

Mit der Viertelstunde vor der Halbzeit wurden die Grazer dann offensiv wirkungsvoller und der Ball lag auch im Netz (30.). Szymon Wlodarczyk hatte wieder zugeschlagen, doch Vorlagengeber Tomi Horvat hatte zuvor wohl die Hand an der Kugel. Nach VAR-Check wurde die vermeintliche Gäste-Führung aberkannt. Die es dann wenig später doch gab, auch nach erneutem VAR-Tor-Check. Fein einstudierte Standard-Variante der Steirer über Affengruber, Gorenc-Stankovic und Wüthrich - die "Abwehr-Trilogie" allesamt in einen Cornerball von links verwickelt, ehe Endabnehmer Gregory Wüthrich an der 2. Stange in Topscorer-Manier vollendete - 0:1 (34.). 

Dann beinahe das 0:2 durch Bryan Teixeira an ehemaliger Wirkungsstätte. Nach einer präzisen Flanke von Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic verfehlte der ehemalige Austria-Angreifer mit seinem Kopfball nur knapp die linke Stange (39.). Als der aufgerückte Abwehrspieler Affengruber dann mit seinem Kopfball an Schlussmann Schierl scheiterte (43.), blieb es beim 0:1 zur Halbzeit.

Der eingewechselte William Bøving hatte den Matchball für Sturm Graz, scheiterte jedoch allein vor Dominik Schierl am Lustenauer Schlussmann.

Aluminiumtreffer von Rhein - Hiobsbotschaft bei Jatta

Mit Wiederbeginn folgte bald ein Raunen auf den Rängen, als eine scharfe Hereingabe vom linken Strafraumeck von Torben Rhein von Wlodarczyk abgefälscht an der Außenstange landete (48.). Nach 56 Minuten bediente auf der Gegenseite Tomi Horvat per Lochpass Otari Kiteishvili, der allerdings ins SC-Schlussmann Schierl seinen Meister fand (56.). Nach rund einer Spielstunde war es dann soweit, kam der taufrische Sommer-Neuzugang Seedyahmed Jatta für den glücklsoen Bryan Teixeira.

Doch was für eine Tragik. Die 20-jährige, norwegische Stürmerhoffnung muss nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Feld, verletzte sich nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Leo Mätzler (70.). Verdacht auf Rippenverletzung!

Die Grazer nach den "englischen Wochen" und kraftraubenden Spielen gerade international gegen PSV Eindhoven in der Schlussviertelstunde ökonomisch, pragmatisch agierend und den Vorsprung gekonnt verwaltend. Die Partie zwar weiter spannend, doch höhepunktarm. Den Matchball hatte nach einem schnellen Umschaltspiel über Tomi Horvat der eingewechselte William Bøving, der jedoch im Eins-gegen-Eins an Schlussmann Schierl scheiterte (83.).

Somit hielt der SC-Goalie die Partie noch offen. In der Nachspielzeit die Lustenauer beinahe - wie vor einer Woche in Wolfsberg - noch mit dem Luckypunch zum 1:1. Abwehrchef Matthias Maak mit der Mega-Möglichkeit, verfehlte mit seinem Kopfball knapp links das Gäste-Gehäuse (90.+6).

Somit blieb der SK Sturm auch im 4. BL-Saisonspiel erneut ohne Gegentor, stellt auf 6:0 Tore und erhöht sein Punktekonto auf 10. Nächsten Samstag empfangen die Grazer Aufsteiger SC Blau-Weiß Linz (Samstag, 17 Uhr), während Austria Lustenau im Ländle Derby Erzrivale SCR Altach zu Gast hat (Samstag, 19:30 Uhr).

 

ADMIRAL Bundesliga, 4. Runde

Samstag, 19. August 2023, 17 Uhr, Reichshofstadion, Z: 4.000, SR: Josef Spurny

SC Austria Lustenau vs. SK Puntigamer Sturm Graz 0:1 (0:1)

SC Austria Lustenau (4-2-3-1): Schierl - Gmeiner, Maak (K), Grujcic, Diallo - Tiefenbach, Rhein - Schmid (45.+8 Mätzler), Surdanovic (63. Anderson), Diaby - Cissé (86. Koc). Trainer: Markus Mader.

SK Sturm Graz (4-4-2): Scherpen - Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante (84. Johnston) - Horvat, Gorenc-Stankovic (K), Kiteishvili (70. Serrano), Prass - Teixeira (58. Jatta, 70. Böving), Wlodarczyk (84. Jantscher). Trainer: Christian Ilzer.

Tor: 0:1 Wüthrich (34., Gorenc-Stankovic), 

Gelbe Karten: Mätzler (65.) / Gorenc-Stankovic (6.), Prass (45.+3), Kiteishvili (45.+5), 

Spielfilm im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL