26. Pflichtpartie der Saison wettbewerbsübergreifend für den SK Sturm Graz, der in Rd. 16 der Admiral Bundesliga an diesem 1. Advents-Sonntag beim FC Blau-Weiß Linz im ausverkauften Hofmann-Personal-Stadion ein anderes Gesicht wie bei der 0:1-Heimniederlage gegen den polnischen Meister aus Rakow in der Europa League zeigen wollte. Großes "Blau-Weiß-Herz" zeigten 70 HelferInnen, die dank Schneeschaufeln ab 7 Uhr die Partie nach plötzlichem Wintereinbruch möglich machten. Die Scheiblehner-Elf "dankte" mit einem 1:1-Achtungserfolg und punktet damit auch gegen den nächsten Klub aus dem BL-Top-Trio.

Seine Verletzung trübte eine wieder mal engagierte, couragierte Vorstellung von Aufsteiger FC Blau-Weiß Linz gegen Mit-Titelaspirant SK Sturm Graz: Ronivaldo, hier im Duell mit Affengruber, wurde von Serrano überhart am rechten Sprunggelenk getroffen. Der Brasilianer verließ daraufhin den Platz verletzungsbedingt, der Spanier nach Roter Karte.

Bei Minustemperaturen Blau-Weiß diesmal nicht kalt erwischt im Duell der Trainer

"Wir brauchen geradlinigen Fußball" lautete die Devise von SK Sturm-Cheftrainer Christian Ilzer vor dem letzten BL-Auswärtsspiel der Steirer in 2023. Während "David Blau-Weiß" in Teil 1 seines Heimspiel-Doppels zum Jahres-Kehraus gegen den "Grazer Goliath" nach dem jeweiligen Coup bei RB Salzburg (1:0-Sieg) und gegen den LASK (2:0) wieder die "Schleuder" wirken lassen wollte. "Wir glauben, dass wir gewinnen können", vermittelte Blau-Weiß-Trainer Gerald Scheiblehner durchaus Selbstvertrauen, um nicht wie beim Hinspiel Ende August schon frühzeitig nach sieben Spielminuten 0:2 zurückzuliegen. 

Diesmal überstand der Aufsteiger die Anfangsviertelstunde schadlos, stand tief, wirkte kompakt und körperlich robust gegen von Beginn an tonangebende, ballsichere Grazer, denen es jedoch zunächst an Konstruktivität & Kreativität fehlte. Von der Taktik geprägtes Duell zweier Trainer, die sich nicht erst seit der gemeinsamen Trainerausbildung bestens kennen, wertschätzen und befreundet sind.

Simon Seidl mit Führungstor wie aus "blau-weißem Himmel"

Erster Aufreger dann nach 16 Minuten als Manprit Sarkaria nach feiner Einzelaktion von halbrechts im 16-er beherzt mit links abzog und Schlussmann Schmid prüfte. Auf der Gegenseite dann wie aus "blau-weißen", respektiven "heiteren" Himmel die Führung für die Linzer. Ronivaldos Schussball wurde noch abgeblockt, die Bogenlampe fand Simon Seidl, dem das Spielgerät praktisch "vor den Schlappen" fiel und der allein vor Schlussmann Scherpen cool abstaubte. Mit rechts durch die Beine des 23-jährigen, niederländischen Torwart-Hünen (19.).  

Die Steirer im 16. BL-Saisonspiel zum 7. Mal 0:1 hinten, klappten das Visier hoch. Allen vorran Manprit Sarkaria, wiederholt Unruheherd für die Linzer Defensive. Der 27-jährige Wiener erneut im "Privat-Duell" mit Schlussmann Schmid. Doch der 26-jährige, gebürtige Linzer wieder mit dem Reflex, blieb seit 16. September und zuvor drei Heimspielen in Folge ohne Gegentor. Dank Effizienz vorn sowie Konsequenz & Kompaktheit hinten bringen die Stahlstäder den 1:0-Vorsprung in die Halbzeitpause.

Doppelchance für Ronivaldo nach Wiederbeginn, dann gnadenloser Grazer Konter zum 1:1

Um nach dem Seitenwechsel überfallartig die Eurofighter von der Mur zu überraschen. Der unermüdliche Unruheherd Ronivaldo schnappte sich die Kugel nach Zuspiel von "Speedy" Mensah und scheiterte gleich zwei Mal - zunächst am reaktionsschnellen Scherpen, dann an Affengrubers Abwehrbein (47.). Statt möglichem 2:0 schlug es dann prompt auf der Gegenseite ein durch Tomi Horvat, der den Ausgleichstreffer selbst einleitete und nach Kombination mit Bøving den schnörkellosen Sturm-Konter zum 1:1 vollendete (48.).

Horvat (Foto) trifft ja eh gegen Linzer Klubs besonders gern...frag nach beim LASK...! Der Code für die über drei Spiele andauernde Torsperre des Aufsteigers damit "geknackt".

Ronivaldo raus verletzungsbedingt - Serrano raus nach Ausschluss

Knackpunkt der Partie schien dann die Rote Karte für Javi Serrano, der für den erkrankten Gorenc-Stankovic in die Startelf rückte, zu sein. Der 20-jährige Leihspieler von Atletico Madrid traf Ronivaldo im Mittelfeld übel am rechten Sprunggelenk. Der 34-jährige Brasilianer konnte daraufhin nicht mehr weiterspielen und humpelte vom Feld - siehe Beitrag. Gegen dezimierte Grazer wirkten die Linzer ob des Verletzungsschocks ihres Toptorjägers mental beeinträchtigt.

In einer ohnehin zerfahrenen Partie, die teilweise zu einer vogelwilden (elfminütigen!) Nachspielzeit (in der beide Teams jeweils einen Elfer reklamierten) mutierte, blieb es beim 1:1-Endstand. Ein Achtungserfolg für die Gastgeber.

Nach dem 1:0-Auswärtstriumph beim jahrelang daheim unbesiegten Serienmeister FC Red Bull Salzburg, dem 2:0-Derbysieg gegen den Liga-Dritten LASK vor wenigen Wochen im Linzer Derby punkten die Blau-Weißen nun auch gegen Vizemeister SK Sturm Graz und damit dem Dritten im Bunde der Liga-Top-3. 

 

ADMIRAL Bundesliga, 16. Runde

FC Blau-Weiß Linz vs. SK Puntigamer Sturm Graz 1:1 (1:0)

Sonntag, 03.12.2023, 14:30 Uhr, Personal Hofmann Stadion, Z: 5.600; SR: Josef Spurny.

FC Blau-Weiß Linz (3-4-2-1) Schmid - Haudum (80. Mitrovic), Maranda, Fabio Strauss (K) - Gölles, Krainz (62. Briedl), Koch, Pirkl - Mensah, S. Seidl (62. Noß) - Ronivaldo (56. Feiertag). Trainer: Gerald Scheiblehner.

SK Sturm Graz (4-4-2): Scherpen - Gazibegovic, Affengruber (K), Borkovic, Danté (81. Schnegg) - Lavalée, Serrano, Horvat (90.+1 Geyhofer), Prass (81. Camara) - Sarkaria (90.+1 Wlodarczyk), Bøving (60. Kiteishvili). Trainer: Christian Ilzer.

Torfolge: 1:0 S. Seidl (19.), 1:1 Horvat (48.)

Gelbe Karten: Fabio Strauss (71., Foulspiel) / Haudum (90.+4), Lavaleé (90.+2), Trainer Ilzer (90.+6).

Rote Karte: Serrano (54. Foulspiel)

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: RiPu-Sportfotos