Nach drei ADMIRAL Bundesliga-Niederlagen in Folge und gar ohne Treffer stand der RZ Pellets WAC gegen den Tabellenvorletzten WSG Tirol in Runde 19 gehörig unter Zugzwang, damit den Wölfen nicht "die Felle davonschwimmen" und der derzeit Tabellensiebente zum zweiten Mal in Folge die Meistergruppe verpasst. Beide Teams hatten zum BL-Jahresauftakt jeweils ihre Heimspiele mit 0:2 verloren. Das Hinspiel in Innsbruck gewannen die Kärntner nach einer wilden Partie mit 3:2. Auch im Rückspiel fielen fünf Tore. Mit 4:1 allerdings klar zugunsten des WAC, der damit seine Ladehemmung aus drei Partien beendete.

Verlebte bis auf eine Phase Mitte der zweiten Halbzeit ein weitestgehend ruhiges Samstag-Spiel: Der deutsche WAC-Keeper Hendrik Bonmann.

Wölfe lieferten schnell mit frechem Führungstor - auch irregulärem?

"Samstag ist Lieferzeit" so die klare Ansage von WAC-Cheftrainer Manfred Schmid, dessen Mannschaft im Rennen um die Obere Playoff-Teilnahme vier Runden vor Grunddurchgang-Ende in Zugzwang war. Und die Wölfe lieferten schnell, waren nach drei Spielen ohne Punktgewinn und vor allem ohne Torerfolg hungrig. Eilig und frech zugleich legten die Wolfsberger los und das 1:0 nach acht Minuten vor.

Mit fadem Beigeschmack. So erhielten die Lavanttaler zwar einen berechtigten Freistoß nach Foulspiel an Bernhard Zimmermann am Rande des Mittelkreis in des Gegners Hälfte, legten den "Tatort" jedoch ungeahndet vom Unparteiischen Untergasser um einige Meter nach vorn, von wo aus Ballo und Boayke schnell ausführten. Der wiedergenesene Augustine Boakye steckte dann durch auf Thierno Ballo. Der Rest des 22-jährigen, flinken Flügelspielers war Formsache - von halblinks im Sechzehner in die Maschen (8.).

Und weil sich das "2B-Duo" eh blind versteht, legten Boakye/Ballo in der 30. Minute nach zum zu diesem Zeitpunkt vollauf verdienten 2:0. Wieder ein präziser Flachpass von Boakye in den Lauf von Ballo gegen eine allerdings sperrangelweit offene Tiroler Abwehr. Thierno Ballo erneut allein vor Schlussmann Stejskal, der in dieser Saison weiter nicht ohne Gegentor bleibt, cool zu seinem siebten Saisontreffer. Wodurch der aus der Jugend vom SV Chemie Linz und dem LASK stammende Stürmer die interne Torschützenliste des WAC anführt.

Wie im Hinspiel bei der wilden Partie am Innsbrucker Tivoli (3:2 für WAC) legten die Wolfsberger wieder ein 2:0 vor, wobei die Wattener diesmal auch billige Gegentore kassierten. Kam die WSG jedoch damals nach der Pause schnell auf 2:2 ran, machten die Schmid-Schützlinge diesmal allerdings gleich nach Wiederbeginn alles klar. Und zwar durch den Matchwinner vom Hinspiel: Bernhard Zimmermann, der damals per Luckypunch in der Nachspielzeit mit seinem Elfmeter-Tor drei Punkte bescherte und auch heute den Sieg besiegelte mit seinem Tor zum 3:0.

Abwehrspieler Scherzer hatte Ballo bedient, und der Doppel-Torschütze aus Halbzeit eins erweist sich diesmal als Vorlagengeber und steckte durch auf den SK Rapid-Leihspieler Zimmermann. Zum dritten Mal sah sich Tirols Torhüter Adam Stejskal einem gegnerischen Stürmer allein gegenüber. Die Entscheidung dieser einseitigen Partie.

Thierno Ballo (l.) setzte sich wiederholt durch und machte den Unterschied aus, war nicht zu bremsen, schnürte einen Doppelpack zum 2:0-Vorsprung und bereitete das Tor zum 3:0 vor. Während der ehemalige Wolfsberger Matthäus Taferner mit der WSG Tirol zum zweiten Mal in diesem Jahr mit "leeren Händen" dasteht.

Kärntner Krönung per sehenswertem Freistoßtor von Jasic - Ausschluss für WSG-Kapitän Bacher

Im Gefühl des sicheren Sieges ließen die Kärntner in der Schlussviertelstunde die Zügel schleifen und den Tabellenvorletzten aufkommen. Der aufgerückte Abwehrspieler Okungbowa traf zwar zum 1:3 aus Tiroler Sicht. Ein diskussionswürdiger Treffer, der erst nach VAR-Check mit Zeitverzögerung seine Anerkennung erhielt. Die Wattener schöpften Hoffnung, doch in den "gebrauchten Samstag" passte in die Phase des Aufbäumens, dass Kapitän Felix Bacher nach einem Wolfsberger Konter die Ampelkarte sah. Zu Zehnt kassierten die Tiroler in Folge dieser Szene per Freistoßtreffer von Jasic den Endstand. 

Der sehenswerte Schlenzer ins Kreuzeck von Jasic war die Kärntner Krönung zum 4:1-Endstand.

Des WSG-Trainers Worte und Wünsche blieben ungehört 

"Wir wollen unser Spiel durchziehen", forderte vor dem Match WAC-Coach Manfred Schmid. Was seine Mannschaft auch konsequent umsetzte und sich der "Challenge" einen Pflichsieg zu erringen stellte. Der WAC "muss" meinte Tirols Trainer Thomas Silberberger noch vor dem Match. Der 50-jährige Innsbrucker ging auch davon aus, dass es ein offener Schlagabtausch werden würde. Dem war nicht so, dafür waren die Wattener diesmal zu harmlos.

Nichts zu sehen von der "Galligkeit und Gier", die der WSG-Coach von seinem Team sehen wollte, um "einen offenen Fight anzunehmen" und "uns als Mannschaft zu präsentieren". Attribute, die Kapitän Bacher & Co. heute gegen die bissigen Wölfe vermissen ließen. Während der WAC weiter hoffen darf auf die Meistergruppe und nach dem siebenten Dreier in dieser Bundesliga-Saison mit nunmehr 26 Punkten als weiterhin Tabellensiebenter dem Trio davor (SK Austria Klagenfurt, SK Rapid, beide morgen auswärts im Einsatz und FK Austria Wien, Heimsieg heute vs. SCR Altach) im Nacken sitzt. 

 

ADMIRAL Bundesliga, 19. Runde

Samstag, 17.02.2024, 17 Uhr, Lavanttal Arena Wolfsberg, Z: 3.080 ; SR: Achim Untergasser.

RZ Pellets WAC vs. WSG Tirol 4:1 (2:0)

WAC (3-4-3): Bonmann - Baumgartner (K), Omic, Scherzer (81. Piesinger) - Jasic, Altunashvili, Tijani, Ibertsberger - Ballo (81. P. Müller), Zimmermann (73. Sabitzer), Boakye (60. Rieder). Trainer: Manfred Schmid.

WSG Tirol (4-3-3): Stejskal - Sulzbacher, Bacher (K), Okungbowa, Schulz (68. Geris) - Ogrinec (81. Skrbo), Blume (68. Üstündag), Taferner - Prelec, Buksa (68. Forst), Kronberger (46. Ranacher). Trainer: Thomas Silberberger.

Torfolge: 1:0 Ballo (8., Boakye), 2:0 Ballo (30., Boakye), 3:0 Zimmermann (50., Ballo), 3:1 Okungbowa (75.), 4:1 Jasic (87., direkter Freistoß).

Gelbe Karten: Boakye (32., Foulspiel), Ibertsberger (85., Foulspiel) / Kronberger (45., Foulspiel), Stejskal (89., Unsportlichkeit).

Gelb-Rote Karte: Bacher (87., wiederholtes Foulspiel).

Rote Karte: Trainer Thomas Silberberger nach Spielschluss.

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL