Der FC Red Bull Salzburg besiegte im Schlager der 28. Runde der Tipico Bundesliga vor 14.000 Zuschauern den SK Sturm Graz knapp mit 1:0 (0:0). Das Goldtor erzielte Josip Radosevic mit einem Freistoßkracher in der 55. Minute. Damit bleiben die Grazer im Jahr 2017 weiterhin ungeschlagen und bauen den Vorsprung in der Tabelle auf 12 Punkte aus. Die Grazer bleiben in der Tabelle weiterhin auf Platz 3 und damit auf Europacupkurs.

 

Sturm verteidigt stark – Salzburg tut sich schwer

Salzburg-Coach Oscar Garcia veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum Cup-Viertelfinale auf insgesamt 6 Positionen. Walke, Ulmer, Miranda, Wisdom, Laimer und Berisha rotierten für Stankovic, Stangl, Caleta-Car, Leitgeb, Schlager und Minamino in die Startformation des Tabellenführers. Franco Foda veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 4:0-Heimsieg gegen den WAC auf zwei Positionen. Anstelle von Schulz und Lovric standen Maresic (Liga-Debüt) und Potzmann in der Startelf der Grazer.

Die Grazer standen in der Anfangsphase sehr tief und überließen den Gastgebern das Spielgerät. Den ersten Abschluss erarbeiteten sich allerdings die Gäste. Alar nützte einen verunglückten Rückpass und schoss aus rund 18 Metern knapp drüber (7.). 5 Minuten später fanden die Mozartstädter die erste Lücke in der gut gestaffelten Fünferkette der Steirer. Stefan Lainers Abschluss landete aber über dem Kasten von Walke (12.). Sturm spielte in der Anfangsphase gut mit und zwang die Salzburger immer wieder zu Ballverlusten, die man von den Bullen in der jüngsten Vergangenheit nicht zu sehen bekommen hat. Der Meister gewann in der ersten Halbzeit 71% aller Zweikämpfe und hatte deutlich mehr Ballbesitz (63%). Dennoch standen die Grazer in der Defensive sehr gut und ließen kaum etwas zu.

Der 17-jährige Maresic gab heute sein Bundesliga-Debüt und zeigte eine gute Leistung. Foto: Red Bull Media

In der 35. Minute wurde es zum ersten Mal richtig gefährlich. Debütant Maresic schoss Lykogiannis bei einem Klärungsversuch ins Gesicht, Laimer zündete den Turbo Richtung Tor und legte uneigennützig auf Hwang quer. Fabian Koch rutschte jedoch im letzten Moment dazwischen und klärte zur Ecke (35.). Kurz vor der Pause die zweite Großchance der Salzburger. Hwang kam nach feinem Radosevic-Zuspiel unbedrängt zum Abschluss, scheiterte aber am starken Sturm-Schlussmann Christian Gratzei (44.). In der Nachspielzeit rettete Maresic gerade noch vor Lazaro (45.+1). Somit ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen.

Radosevic-Kracher bringt Entscheidung

Ohne personellen Veränderungen kamen beide Teams zurück auf das Spielfeld der Red Bull Arena. Die Salzburger waren nach Wiederbeginn die deutlich aktivere Mannschaft und setzten die Grazer ordentlich unter Druck. Der entscheidende Pass wollte den Gastgebern allerdings noch nicht gelingen. Somit musste eine Standardsituation her um den Bann zu brechen. Nach einem Foul von Piesinger an Berisha, trat Josip Radosevic zum Freistoß an und verwertete diesen aus rund 25 Metern sehenswert im Tormanneck zum 1:0 (55.). Christian Gratzei machte bei diesem Gegentreffer allerdings nicht die beste Figur.

Ulmer herzt Goldtorschütze Radosevic: Der Kroate sorgte mit seinem Freistoßkracher für das Sieg. Foto: Red Bull Media

Franco Foda reagierte auf den Rückstand und brachte mit Huspek und Horvath zwei flinke Offensivspieler. Gefährlich blieben aber nur die Gastgeber: Laimer setzte sich energisch durch, spielte scharf zur Mitte wo Lykogiannis verfehlte, Hwang jedoch zum Abschluss kam und per Drehschuss die Stange traf (72.). Die Grazer versuchten in der Schlussphase mit einem sicheren Kombinationsspiel zum Erfolg zu kommen, verloren im letzten Drittel allerdings zu viele Bälle und strahlten kaum Gefahr aus. Erst in der 90. Minute musste Walke eingreifen: Huspek kam nach einem wilden Gestocher im Salzburger Strafraum freistehend zum Abschluss, scheiterte aber an Walke, der stark reagierte (90.). In der Nachspielzeit wurde es nochmal hektisch. Stefan Hierländer trat dem eigewechselten Wanderson völlig unnötig auf den Oberschenkel und flog zurecht mit Rot vom Platz (92.). Wenig später hatte Koch, nach einer ebenfalls unnötigen Attacke gegen Wanderson, Glück, dass er nicht auch noch mit Rot vom Platz musste (93.).

Gratzei: „Ich denke, dass wir gut in der Partie waren, auch wenn wir nicht die Riesenchance hatten. Beim Freistoß war ich einfach zu spät und beim Tormanneck sollte man einfach bereit sein.“

Lazaro: „Gegen Sturm ist es immer extrem schwer. Wir haben das über die kämpferische Leistung gemacht und verdient gewonnen. Die letzten Spiele gegen Sturm waren immer extrem eng. Das am Schluss muss nicht mehr sein, aber wenn der Gegner bestraft wird und Rot sieht ist das in Ordnung.“