Der FC Red Bull Salzburg ist weiterhin durch nichts und niemandem zu stoppen. Drei Tage nach dem fünften Sieg im fünften Gruppenspiel in der diesjährigen Europa-League-Gruppenphase stand für Österreichs Vorzeigemannschaft wieder der Bundesliga-Alltag auf dem Programm.

Und die Salzburger Bullen knüpften im Heimspiel gegen den Cashpoint SCR Altach genau dort an, wo sie am Donnerstag gegen RB Leipzig aufgehört hatten. Die Truppe von Marco Rose setzte sich dank eines Treffers von Takumi Minamino in der 18. Minute knapp mit 1:0 durch.

In der zweiten Halbzeit strauchelte Österreichs Serienmeister allerdings gegen verbesserte Altacher, die sich zahlreiche Torchancen erarbeiteten, sich allerdings nicht belohnten. 

Gewohntes Bild: Dabbur und Minamino bejubeln den entscheidenden Treffer des Japaners. 

Rose rotiert erwartungsgemäß 

Salzburg-Coach Marco Rose nahm gegenüber dem EL-Triumph über RB Leipzig erwartungsgemäß einige personelle Veränderungen vor. Cican Stankovic kehrte - wie schon in den Runden zuvor - nach Europacup-Partien ins Tor der Bullen zurück. Zudem bekamen Stefan Lainer, Marin Pongracic, Hannes Wolf, Zlatko Junuzovic und Fredrik Gulbrandsen eine Pause. Dafür rotierten Darko Todorovic, Jerome Onguene, Enock Mwepu, Smail Prevljak und Takumi Minamino in die Startformation der Bullen. 

Beim SCR Altach entschied sich Trainer Werner Grabherr für zwei Änderungen. Benedikt Zech und Manfred Fischer rückten für Simon Piesinger und Stefan Nutz in die Anfangself der Vorarlberger. 

Geniestreich bringt dominante Bullen in Führung 

Der Tabellenelfte aus Vorarlberg konzentrierte sich erwartungsgemäß auf die Defensive und versuchte, nach Ballgewinn schnell umzuschalten. Die Idee von Werner Grabherr war bereits in den ersten Minuten ersichtlich: Der pfeilschnelle US-Amerikaner Joshua Gatt, der bei Angriffen der Bullen als einziger Altach-Spieler auf Höhe der Mittellinie lauerte, sollte mit Pässen in die Tiefe gefüttert werden. Die Bullen hingegen hatten von Beginn an deutlich mehr Ballbesitz und knackten die dicht gestaffelte Abwehr der Altacher früh. Andre Ramalho bewies einmal mehr sein „geschultes“ Auge und chipte das Leder von der Mittellinie in den Lauf von Takumi Minamino, der mit einem ausgezeichneten Volley vollstreckte - 1:0 (18.). Für den Japaner war es der vierte Bundesliga-Treffer in dieser Saison. 

Technisch perfekt: Takumi Minamino zeigte beim 1:0 seine ganze Klasse. 

Am Spielgeschehen änderte der frühe Führungstreffer der Salzburger nichts. Altach blieb seinem Konzept treu, lauerte weiterhin auf Umschaltsituationen, die sich in weiterer Folge aber kaum mehr ergaben. Torchancen waren eher rar. Während die Salzburger das Spielgeschehen problemlos kontrollierten und das Leder gewohnt sicher in den eigenen Reihen zirkulieren ließen, konnte Altach kaum mehr für Entlastung sorgen. 

Altach bereitet Österreichs Serienmeister Probleme, kann sich aber nicht belohnen

Unmittelbar nach Wiederbeginn bot sich den Altachern eine Top-Chance auf den Ausgleich: Lienhart schickte Gebauer, der ausgezeichnet in den Fünfer spielte, wo Dobras lauerte und Stankovic zu einer wichtigen Fußparade zwang (49.). Auf der anderen Seite hatte der bis dahin blasse Munas Dabbur die Chance auf das 2:0, schoss jedoch aus günstiger Position knapp links vorbei (53.). Diese Möglichkeit sollte aber nicht darüber hinwegtrügen, dass die Gäste mittlerweile deutlich besser im Spiel waren und den Bullen große Probleme bereiteten. Die Vorarlberger konnten sich für ihre schnellen und sehenswerten Kombinationen allerdings nicht belohnen und scheiterten gleich mehrmals an Stankovic. 

Sicherer Rückhalt: Cican Stankovic bewahrte seine Mannschaft vor dem Ausgleich. 

Die Aussage von Leipzig-Trainer Ralf Ragnick, wonach sich Salzburg am Wochenende ausruhen könne, erwies sich nicht nur in diesem Spiel als unglücklich und unpassend. Altach machte dem Serienmeister das Leben nämlich richtig schwer. Von Ausruhen war da keine Spur. Altach spielte zwar weiterhin mutig mit, wurde gegen die geschickt verteidigenden Bullen aber nicht mehr zwingend. Salzburg spielte den 14 Ligasieg im 16 Spiel relativ souverän über die Zeit, wenngleich sich Stankovic bei einem Karic-Schuss noch einmal kräftig strecken musste. 

Stimmen zum Spiel

Marco Rose, Trainer FC Red Bull Salzburg: „Das haben wir heute gebraucht. Das war dringend notwendig, bereit zu sein dann auch hinten raus, vor allem physisch, ans Limit zu gehen. Wir haben 1:0 gewonnen. Der Gegner hat es uns sehr schwer gemacht, aber ich glaube insgesamt war es dann aber doch auch ein verdienter Sieg. Wir hatten schon richtig gute Phasen, finde ich. Allerdings hatte Altach dann auch immer wieder in bestimmten Phasen viele Standardsituationen und hinten raus haben sie dann schon auch noch einmal richtig Druck gemacht. Du brauchst nach dem ersten Tor dann eigentlich irgendwann das zweite. Die Möglichkeiten waren da. Wenn du das zweite nicht machst, ist das Spiel mit 1:0 immer bis in die Nachspielzeit offen und du musst aufpassen.“

Cican Stankovic, Torhüter FC Red Bull Salzburg: „Es war ganz klar ein Arbeitssieg. Ich glaube nach dem schwierigen Spiel am Donnerstag war es heute wieder ein schwieriges Spiel gegen einen Gegner, der sehr gut eingestellt war und alles gegeben hat. Sie haben eine gewisse Qualität, das haben sie heute gezeigt. Sie haben uns das Leben sehr schwergemacht. Ich glaube wir müssen einfach überglücklich sein mit diesen drei Punkten. Es ist das Red Bull Spiel bei uns, dass man nicht so viel aufs Tor bekommt. Wenn was aufs Tor kommt, muss man da sein und ich bin froh, dass ich heute diesen Ball gehalten habe.“

Werner Grabherr, Trainer CASHPOINT SCR Altach: „Ich denke, dass unsere Mannschaft voll im Spiel war, Chancen vorgefunden hat, diese aber nicht nutzen konnte. Wir waren einmal unachtsam und dann war der Gegentreffer da. Am Ende konnten wir es bis zum Schluss nicht mehr korrigieren. Es tut weh. Es tut mir leid für die Mannschaft, die heute einen richtigen Kampf, einen richtigen Fight geliefert hat. Sie hat das Duell angenommen und wollte unbedingt gewinnen. Das hat, glaube ich, auch jeder im Stadion gespürt und gesehen. Wir werden in den letzten zwei Spielen wieder alles reinwerfen.“

Quelle: Sky

Red Bull Salzburg - Cashpoint SCR Altach 1:0 (1:0)

Red-Bull-Arena; 5.797 Zuschauer; SR Harkam 

Zum Live-Ticker Red Bull Salzburg gegen SCR Altach

Tor: Minamino (18.)

Salzburg: Stankovic - Todorovic, Ramalho, Onguene, Ulmer - Mwepu (82./Szoboszlai), Samassekou, Schlager - Prevljak (66./Wolf), Dabbur (88./Gulbrandsen), Minamino 

Altach: Kobras - Lienhart, Zech, Luckeneder, Karic - Gebauer, Fischer, Oum Gouet, Müller (79./Gubari), Dobras - Gatt (64./Piesinger)

 

Fotos: GEPA pictures/Red Bull Media

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth