Keinen Sieger brachte ein spannendes Bundesliga-Spiel zwischen dem FC Wacker Innsbruck und RZ Pellets WAC hervor. Beide Mannschaften trennten sich in einer chancenreichen Partie mit einem torlosen Remis.

Michael Liendl, der in dieser Saison bereits sieben Treffer erzielen konnte, scheiterte in der 74. Minute per Elfmeter an Wacker-Goalie Christopher Knett.

Die Innsbrucker konnten damit keines ihrer letzten vier Ligaspiele gewinnen und gehen als Tabellenzehnter in die zweimonatige Winterpause. Der WAC wartet ebenfalls seit vier Partien auf einen vollen Erfolg, überwintert dennoch über dem ominösen Strich. Der Vorsprung auf Platz sieben könnte sich allerdings noch verringern, da der TSV Hartberg erst morgen spielt. 

Wacker-Goalie Christopher Knett bewahrte seine Mannschaft vor einer Niederlage. Foto: Harald Dostal/fodo.media

Bundesliga-Debüt beim FC Wacker - Ilzer kann auf bewährte Innenverteidigung bauen 

Karl Daxbacher veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zum 2:2 gegen Hartberg auf zwei Positionen. Florian Buchacher, der wegen einer Gehirnerschütterung nicht im Kader gestanden war, wurde durch Murat Satin (Bundesliga-Debüt) ersetzt. Außerdem rückte Martin Harrer für Ilkay Durmus in die Startelf der Tiroler. 

WAC-Coach Christian Ilzer nahm gegenüber dem 1:1 vor einer Woche gegen den LASK drei Änderungen an seiner Startformation vor. Die zuletzt gesperrten Innenverteidiger Michael Sollbauer und Nemanja Rnic kehrten zurück in die Startelf. Michael Novak, der seine Aufgabe in der Innenverteidigung gut gelöst hatte, übernahm wieder seine angestammte Position als rechter Verteidiger. Bernd Gschweidl ersetzte im Sturm Marc-Andre Schmerböck, der sich am Donnerstag einen Kreuzbandriss zugezogen hat und monatelang ausfallen wird

Offene Partie im Innsbrucker Eiskasten 

Bei eiskalten minus sechs Grad fanden die Gäste aus Kärnten auf dem gefrorenen Rasen des Innsbrucker Tivolis die erste Chance des Spiels vor: Nach einem weiten Abschlag von Kofler lief der schnelle Orgill alleine auf Wacker-Goalie Knett zu, brachte den Ball aber nicht am Schlussmann vorbei (4.). 

Die Partie gestaltete sich ausgeglichen, beide Mannschaften versuchten, schnell ins letzte Drittel vorzustoßen und dort für Gefahr zu sorgen. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde fand der auffällige Dieng die erste Wacker-Chance vor, scheiterte zunächst an Schmitz, ehe er das Spielgerät ins Außennetz beförderte (17.). 

Auf der anderen Seite probierte es Ritzmaier, der bisher noch kein Tor für die Kärntner bejubeln durfte, nach einer Liendl-Ecke aus der Distanz, doch sein Versuch ging knapp rechts vorbei (26.). Die Gäste aus dem Lavanttal agierten zielstrebiger und fanden demzufolge die besseren Torchancen vor: Nach einer Hereingabe von Liendl hatte Rnic die Führung auf dem Fuß, setzte die Kugel aus kurzer Distanz aber drüber (31.). 

Das Spiel war weiterhin offen, wenngleich es bis zum Pausenpfiff keine weiteren Torchancen zu bestaunen gab. Mit einem torlosen Remis ging es in die warmen Kabinen - eine Genugtuung bei minus sechs Grad. 

Knett bewahrt Innsbruck vor Heimpleite 

Die Gäste aus dem Lavanttal starteten wesentlich engagierter in die zweiten 45 Minuten. Bernd Gschweidl prüfte nur wenige Augenblicke nach Wiederbeginn Wacker-Keeper Knett mit einem Weitschuss (47.). Stets für Gefahr sorgte der flinke und bullige Jamaikaner Dever Orgill, der jedoch zu fahrlässig mit seinen Torchancen umging. Wernitznig leitete eine Liendl-Hereingabe weiter zu Orgill, der aus kurzer Distanz drüber schoss (60.). 

Die Kärntner erhöhten den Druck und waren dem Führungstreffer nun deutlich näher. Nach etwas mehr als 70 Minuten stellte sich Baumgartner im Laufduell mit Ritzmaier ungeschickt an und brachte diesen zu Fall. Referee Drachta entschied zu Recht auf Elfmeter - zum Unmut der Spieler, Betreuer und Fans des FC Wacker. Christopher Knett ließ sich davon nicht beeindrucken und hielt den fälligen Strafstoß von Liendl stark (74.). 

Wenig später hatten die Tiroler Pech, dass Schiedsrichter Drachta ein Foulspiel von Rnic an Dedic im Sechzehner übersah und den Innsbruckern damit einen Elfmeter verwehrte. In der Schlussphase drehten die Innsbrucker auf und erarbeiteten sich zahlreiche Chancen, doch sowohl Henning (88.) als auch Gabriele (89.) konnten Top-Möglichkeiten nicht in ein Tor ummünzen. So ging ein spannendes Bundesligaspiel mit einem torlosen Remis zu Ende. 

Stimmen zum Spiel

Karl Daxbacher, Trainer Wacker Innsbruck: „Die Tabelle lügt nicht. Zum Umbauen haben wir keine Möglichkeiten, Verstärkungen wünscht man sich immer. Nach der Halbierung der Punkte rückt alles zusammen, ich denke schon, dass wir uns mit dem Abstiegskampf beschäftigen müssen, ein Dreier gegen direkte Konkurrenten kann viel wert sein, auf das müssen wir uns einstellen.“

Christopher Knett, Tormann Wacker Innsbruck: „Ich habe zum Tormanntrainer rausgeschaut und er hat mir gesagt, dass ich nach links springen soll. Wir vertrauen uns.“

Christian Ilzer, Trainer WAC: „Ich denke, wir haben ein Übergewicht gehabt, wir waren das bessere Team mit konkreten Torchancen. Wir sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Er hat genügend Gutes in dieser Herbstsaison für uns geleistet, es kommt leider auch mal vor, dass ein Liendl einen Elfmeter verschießt. Das Rennen um die Playoffplätze ist unglaublich knapp. Die Krönung wäre für diese Herbstsaison natürlich heute ein Auswärtssieg gewesen. Der Kader ist gut, die eine oder andere Verstärkung würde uns gut tun, aber für eine Aussage hier ist es zu früh und nicht passend.“

Michael Liendl, WAC: „Prinzipiell bin ich ein sicherer Elferschütze, bitter. Ich muss mich bei der Mannschaft entschuldigen. Wir hatten mehr Spielanteile, wenig zugelassen, dann kannst du mit dem Elfer alles klarmachen, mit dem Elfmeter musst du das Spiel für dich entscheiden, das ist mir heute leider nicht geglückt.“

Quelle: Sky

FC Wacker Innsbruck - RZ Pellets WAC 0:0

Tivoli-Stadion; 2.035 Zuschauer; SR Drachta

Zum Live-Ticker Wacker Innsbruck gegen WAC

Innsbruck: Knett - Hupfauf, Maranda, Maak, Baumgartner (80./Eler), Satin - Henning, Gabriele, Harrer - Dieng, Dedic

WAC: Kofler - Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz - Wernitznig, Leitgeb, Liendl, Ritzmaier - Orgill (90.+2/Jovanovic), Gschweidl (70./Steiger)

 

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth