Im Halbfinale des UNIQA ÖFB Cups kommt es zur mit großer Spannung erwarteten Begegnung des GAK 1902 gegen den FC Red Bull Salzburg. Und dabei lässt sich der Favorit von Anfang an auf keine Diskussion ein. Ohne große Umschweife wird schnurgerade der Weg zum gegnerischen Tor gesucht und schon früh gefunden. So war die Begegnung nach dem 0:3 in der 26. Minute bereits frühzeitig entschieden. Dem GAK 1902 muss man zugute halten, das Bestmögliche versucht zu haben. Aber in Summe betrachtet war das doch eine Machtdemonstration der Salzburger Bullen. Aber das tägliche Brot der "roten Teufel" lautet Regionalliga Mitte, wo man aktuell mit 9 Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze liegt. Was zugleich auch den 6. Meistertitel infolge darstellen würde. Die Salzburger ihrerseits konnten mit diesem völlig ungefährdeten Auswärtssieg bereits den 6. Finaleinzug hintereinander sicherstellen.

 

Salzburg präsentiert sich in toller Spiellaune

Die Karten bei diesem sehr ungleichen Cupduell waren klipp und klar verteilt. So war der 4-fache Titelgewinner aus Salzburg gegen den Regionalligisten der uneingeschränkte Favorit. Aber bekannterweise ist es David gelungen Goliath zu bezwingen. So rechnen sich die „Roten“, die schon die Wiener Austria eliminiert haben, doch eine Chance aus, vor beachtlichen 13.300 Zusehern, die ganz große Überraschung liefern zu können. Wenngleich sich im Lager des GAK 1902 jedermann darüber bewusst ist, dass dafür ein Sterntag notwendig ist. Das Spiel beginnt wie man es erwarten durfte - mit Salzburger Dauerdruck. Vor allem Munas Dabbur steht in den Anfangsminuten verstärkt im Mittelpunkt. Nach 28 Spielsekunden scheitert er noch an GAK-Keeper Patrick Haider, kurz darauf steht es aber 0:1. 6. Minute: Hannes Wolf pfeffert an die Torstange, den Abpraller verwertet der Israeli nachfolgend zur raschen Bullenführung. Die Gäste bleiben weiter turmhoch überlegen bzw. gelingt es den "Roten" in keinster Weise, den Salzburgern auch nur annähernd das Wasser zu reichen. Dabbur (8.) und Enock Mwepu (10.) finden tolle Kopfballchancen vor, bevor es in der 13. Minute bereits zum 0:2 kommt. Takumi Minamino legt dabei mit einem Fersler für Hannes Wolf ab, der das Spielgerät abgeklärt im Objekt der Begierde versenkt. In dieser Tonart geht es munter weiter. 26. Minute: Stefan Lainer mit der Maßflanke auf Munas Dabbur, der per Kopf für das 0:3 verantwortlich zeichnet. Damit war das Spiel nach knapp einem Drittel Spielzeit bereits auf Eis gelegt. Lainer, Mwepu, Junuzovic und Minamino verabsäumen es Treffer Nummer 4 nachzulegen. Der dann in der 45. Minute durch Minamino per Kopf fällt - Halbzeitstand: 0:4.

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Hannes Wolf, hier beim Zweikampf mit Lukas Graf, konnte sich in der 13. bzw. in der 66. Minute zweimal in die Schützenliste eintragen.

 

Der GAK-Kassier hat Grund zum lachen

Nach dem deutlichen Salzburger Vorsprung bzw. die Art und Weise wie dieser zustande gekommen ist, war der Drops in der Merkur-Arena klarerweise frühzeitig gelutscht. Trotzdem war es toll zu beobachten, wie die Zuseher hinter "ihrem GAK 1902" stehen. So brandet bei jeder gelungenen Aktion tosenden Applaus auf den Rängen auf. Der Chef im Ring sind aber weiterhin ohne Wenn und Aber die "Bullen", die die Grazer mit geradlinigen Direktspiel sehr oft an die Grenzen heranführen. So ist und bleibt der meistbeschäftigste Akteur der Heimischen, Schlussmann Patrick Haider, der einige dicke Dinger entschärfen kann. Der Kulovits-Truppe gelingt es im zweiten Durchgang aber für mehr Entlastung zu sorgen. Was wohl auch damit zu tun hat, dass die Rose-Schützlinge angesichts der eindeutigen Führung, etwas schaumgebremster an die Aufgabe herangehen. Bis zur 66. Minute, da trifft dann Hannes Wolf, nachdem zuvor noch der eingewechselte Erling Håland eine Chance vergibt, zum 0:5. In der 83. Minute ist der GAK 1902 nahe dran, sich zumindest einmal über ein Tor zu freuen. Aber "Spielverderber" Alex Walke entschärft den Freistoß des kurz vor der Halbzeit eingetauschten Alexander Bauer. Den Schlusspunkt setzen die Gäste, Patson Daka markiert in der Nachspielzeit den 0:6-Spielendstand. Der GAK 1902 hat zwar dieses Cup-Halbfinale gegen Österreichs spielstärkste Mannschaft zwar deutlichst verloren. Was aber den Aufwärtstrend der Grazer mit Sicherheit keinen Abbruch tun wird. Das Finale geht am Donnerstag, 1. Mai in der Generali-Arena über die Bühne. Dabei besteht für die „Bullen“ die Möglichkeit sich den 5. Cuptitel unter den Nagel zu reißen.

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Peter Kozissnik hatte gegen den Salzburger Doppeltorschützen Munas Dabbur alle Hände voll zu tun.

 

GAK 1902 - FC RED BULL SALZBURG 0:6 (0:4)

Merkur-Arena, 13.300 Zuseher, SR: Gerhard Grobelnik (Wien)

GAK 1902 (4-4-2): Haider, Zündel, Graf, Kozissnik, Derrant, Hackinger, Perchtold, Prattes (71. Geissler), Kiric (41. Bauer), Wendler, Rother (46. Schellnegger)

Red Bull Salzburg (4-1-3-2): Walke, Ramalho, Vallci, Ulmer, Lainer, Samassekou (69. Schlager), Junuzovic, Wolf, Mwepu (63. Daka), Minamino, Dabbur (46. Håland)

Torfolge: 0:1 (6. Dabbur), 0:2 (13. Wolf), 0:3 (26. Dabbur), 0:4 (45. Minamino), 0:5 (66. Wolf), 0:6 (92. Daka)

gelbe Karte: keine

Stimmen zum Spiel:

David Preiß, Teamtrainer GAK 1902:

"Wir sind in die Partie gegangen, um eine Sensation zu schaffen, aber Salzburg ist mit 100 Prozent gekommen. Sie haben uns nicht unterschätzt und wir haben ihnen zu viele Räume gegeben. Die Niederlage ist auch in dieser Höhe in Ordnung, wir hatten zu viel Respekt."

Marco Perchtold, Kapitän GAK 1902:

"In der ersten Hälfte hätten wir das eine oder andere Tor besser verteidigen müssen. Aber der Erfolg der Salzburger, auch in dieser Höhe, geht vollauf zufrieden. An dieser Stelle gilt es unsere tollen Fans zu loben. Wo gibt es das auch schon, dass man trotz eines 0:6-Rückstands immer noch angefeuert wird."

Marco Rose, Trainer Salzburg:

"Wir waren spielfreudig, aber auch bereit zu arbeiten. Wir haben die Aufgabe souverän gestaltet, meine Jungs waren von Anfang an da. Der GAK würde im oberen Drittel 2. Liga reüssieren, so ein Club gehört bald in die Bundesliga. Wir haben in der Saison noch große Ziele."

Hannes Wolf, Doppeltorschütze RB Salzburg:

"Der Ehrgeiz war sehr groß, dieses Cupspiel in trockene Tücher zu bringen. Schlussendlich habe ich es mir vorgenommen, mich, bevor ich im Sommer nach Leipzig gehe, mit zwei Titeln zu verabschieden."

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Photos: GEPA pictures/Christian Walgram

by: Ligaportal/Robert Tafeit