Drei Tage nach dem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Europacup muss sich der FK Austria Wien in der Tipico Bundesliga mit einem 1:1-Heimremis gegen den Tabellenletzten Admira Wacker begnügen. Christoph Monschein brachte die Hausherren in einer ausgeglichenen ersten Hälfte unmittelbar vor dem Pausenpfiff mit 1:0 in Führung. Nach dem Seitenwechsel war es allerdings der Tabellenletzte, der das Spielgeschehen im Griff hatte und durch Stürmer-Leihgabe Boris Cmiljanic zum Ausgleich kam. Die Niederösterreicher fanden in weiterer Folge zahlreiche Torchancen vor, doch stets war es Austria-Keeper Ivan Lucic, der sich gegen eine weitere Blamage stemmte. Letztendlich können die Violetten von Glück sprechen, das Heimspiel gegen die Admira nicht verloren zu haben. 

Die Admira entführt einen Punkt aus Wien-Favoriten. Foto: Josef Parak

Beide Trainer bauen kräftig um

Austria-Coach Christian Ilzer reagierte auf die 1:3-Pleite gegen Apollon Limassol und baute seine Startelf gleich auf fünf Positionen um: Caner Cavlan, Thomas Ebner, Tarkan Serbest, Dominik Prokop und James Jeggo rotierten anstelle von Maudo Jarjue, Vesel Demaku, Christoph Martschinko, Max Sax (alle Bank) sowie Kapitän Alexander Grünwald (nicht im Kader) in die Startformation der Veilchen. 

Sein Pendant Reiner Geyer nahm gegenüber der 0:1-Heimniederlage vor einer Woche gegen den LASK vier personelle Umstellungen vor. Fabio Strauss, Daniel Toth und Dominik Starkl nahmen heute vorerst auf der Ersatzbank Platz. Emanuel Aiwu stand nicht im Kader der Niederösterreicher. Dafür rückten Christoph Schösswendter, Wilhelm Vorsager, Marcus Maier und Stürmer-Neuzugang Boris Cmiljanic, der heute sein Bundesliga-Debüt feierte, in die Anfangself der Admira. 

Monschein lässt Austria kurz vor der Pause jubeln 

Die Gäste aus der Südstadt starteten durchaus mutig in die Partie und versteckten sich nicht. Doch auch die Veilchen begannen so, wie sich Trainer Christian Ilzer das vorgestellt hatte: Mit viel Wucht und Engagement. Die erste Topchance des Spiels hatten demnach die Hausherren: Caner Cavlan zirkelte einen Freistoß aus großer Distanz Richtung rechtes Kreuzeck, doch Admira-Keeper Leitner machte sich lang und drehte den Ball mit den Fingern an die Latte (16.). Wenig später landete das Spielgerät auf der anderen Seite im Netz, doch der vermeintliche Treffer von Marcus Maier zählte wegen einer Abseitsstellung zu Recht nicht (17.).

Auffällig war, dass bereits drei Admiraner nach einer Viertelstunde mit Gelb verwarnt waren. In der 20. Minute hatte Sinan Bakis den Führungstreffer auf dem Fuß, doch Lucic tauchte geschickt ab und machte das lange Eck zu. Von der Austria kam in weiterer Folge nicht mehr allzu viel, wenngleich Monschein nach einem Ballverlust von Kerschbaum plötzlich auf und davon war, die Kugel jedoch kläglich am Tor vorbeischoss (29.). Die Gäste aus Niederösterreich agierten auch in weiterer Folge mutig und engagiert, schafften es immer wieder, in die Gefahrenzone der Violetten einzudringen.

Kurz vor der Pause schlugen die favorisierten Hausherren doch noch zu: Nach einer Ecke der Gäste schalteten die Veilchen blitzschnell um und tankten sich über Prokop nach vorne, der einen idealen Steilpass in die Tiefe auf Monschein spielte. Der Ex-Admiraner ließ sich die Großchance nicht nehmen und schob die Kugel lässig ins lange Eck - 1:0 (44.). 

Christoph Monschein bejubelte gegen seine Ex-Kollegen den Treffer zum 1:0. Foto: Josef Parak

Admira dominiert zweite Hälfte - Lucic rettet Austria vor Blamage 

Admira-Trainer Reiner Geyer nahm zur Pause einen Wechsel vor und brachte Jimmy Hoffer für Wilhelm Vorsager in die Partie. Damit hatten die Niederösterreicher ab diesem Zeitpunkt drei gelernte Stürmer auf dem Platz. Die erste Torchance in Halbzeit zwei gehörte jedoch den Hausherren: Dominik Prokop zog an der Strafraumgrenze entlang ins Zentrum, wo er einen wuchtigen Schuss abfeuerte, das kurze Eck jedoch hauchdünn verfehlte (52.). In der Folge war es allerdings die Admira, die dem Ausgleich nahe kam.

Und nach etwas mehr als einer Stunde wurden die Gäste für ihre Offensivbemühungen und mutige Spielanlage belohnt: Eine sehenswerte Kombination über Hoffer und Maier landete vor den Beinen von Boris Cmiljanic, der das Spielgerät eiskalt an Lucic vorbei ins Tor schoss - 1:1 (62.). Traumdebüt für die Leihgabe von Slovan Bratislava. Die Veilchen wirkten in der Defensive indisponiert und hatten nach einer Flanke von links auf Hoffer vergessen, der völlig freistehend zum Kopfball kam, diesen jedoch hauchzart am langen Eck vorbeisetzte (67.).

Langsam aber sicher begannen die Fans der Violetten zu pfeifen und die Admira drückte weiterhin auf den Führungstreffer. Zunächst scheiterte Bakis an Lucic, ehe sich der Austria-Keeper auch bei einem Flachschuss von Hoffer auszeichnen konnte (79.). Und die Niederösterreicher blieben im Umschaltspiel brandgefährlich: Der eingewechselte Paintsil spielte auf dem linken Flügel seine Schnelligkeit aus, ließ Serbest stehen und zog alleine Richtung Tor. Doch Lucic war einmal mehr zur Stelle und verhinderte erneut eine Blamage. Letztendlich mussten die Niederösterreicher schon fast unzufrieden sein, dass man nach diesem Spielverlauf „nur“ einen Punkt aus der Generali-Arena mitnehmen konnte. 

Stimmen zum Spiel

Christian Ilzer, Trainer FK Austria Wien: „Natürlich wollen wir zu Hause das Spiel gewinnen. Wenn man das Spiel gesehen hat, dann müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein. Aber es kann nicht unser Anspruch sein. Wir hatten einen extrem tiefen Gegner zu bespielen und diese Aufgabe haben wir nicht zufriedenstellend gelöst. Wir wollen jetzt Woche für Woche klare Verbesserungen sehen. Aber jetzt die Nerven zu schmeißen, ist nicht meine Art und Weise. “

Christoph Monschein, FK Austria Wien: „Man hat heute gesehen, dass wir nicht so überzeugend wie in den letzten Wochen aufgetreten sind. Es ärgert mich, wenn wir gegen den Letzten nur einen Punkt holen. So wird es in der Liga schwierig, dass wir 3 Punkte holen.“

Reiner Geyer, Trainer FC Flyeralarm Admira: „Wir nehmen den Punkt mit, aber es wäre auch mehr drinnen gewesen. Wir waren gut am Ball, gut in der Defensive und hatten in der 2 Hälfte viele Chancen, wo wir nahe am 2:1 dran waren.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 4. Runde

FK Austria Wien - FC Flyeralarm Admira 1:1 (1:0)

Generali-Arena; 7.215 Zuschauer; SR Altmann

Tore: Monschein (44.) bzw. Cmiljanic (62.)

Austria: Lucic - Klein, Handl (81./Demaku), Zwierschitz, Cavlan - Ebner, Serbest, Jeggo - Prokop (67./Turgeman) - Fitz (58./Sax), Monschein

Admira: Leitner - Menig, Bauer, Schösswendter - Vorsager (46./Hoffer), Maier (90.+4/Strauss), Hjulmand, Kerschbaum, Lukacevic - Bakis, Cmiljanic (82./Paintsil)

Gelbe Karten: Klein (65.), Handl (71.), Sax (76.), Jeggo (77.) bzw. Hjulmand (7.), Menig (14.), Bauer (15.), Lukacevic (90.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth