Der SK Sturm Graz ist nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge ohne Torerfolg zurück auf die Siegerstraße gekehrt. Die Grazer bejubelten zu Hause einen souveränen 2:0-Sieg über Aufsteiger WSG Swarovski Tirol. Stefan Hierländer, der im Laufe der ersten Halbzeit für den verletzten Philipp Huspek eingetauscht worden war und heute sein Comeback nach einer längeren Verletzungspause gefeiert hatte, brachte die Blackys vor 7500 Zuschauern in der Merkur-Arena in Führung (39.). Otar Kiteishvili besorgte in der 58. Minute den 2:0-Endstand. Die Grazer verbesserten sich mit dem Heimsieg auf den vierten Tabellenplatz. Der Aufsteiger hingegen kassierte nach zuletzt zwei Remis in Folge die zweite Niederlage in dieser Bundesliga-Saison. 

Die Grazer feiern einen ungefährdeten Heimsieg gegen WSG Tirol. Foto: Richard Purgstaller

Grazer müssen auf Jantscher verzichten - Aufsteiger ohne Mittelfeldmotor Grgic 

Sturm-Trainer Nestor El Maestro wechselte gegenüber dem Heimspiel vor einer Woche gegen Rapid zwei Mal. Ivan Ljubic und Michael John Lema rückten für Christoph Leitgeb und Jakob Jantscher (wegen Bandscheibenproblemen nicht im Kader) in die Startformation der Schwarz-Weißen. 

Drei Änderungen nahm WSG-Coach Thomas Silberberger vor. David Gugganig, Michael Svoboda (beide Bank) sowie Lukas Grgic (verletzungsbedingt nicht im Kader) standen heute nicht in der Startelf. Dafür rückten Julian Gölles, Florian Mader und Florian Rieder in die Anfangself des Aufsteigers. 

Hierländer trifft nur wenige Minuten nach seiner Rückkehr 

Die zuletzt in der Offensive völlig harmlos agierenden Grazer hatten bereits wenige Sekunden nach Anpfiff die erste Möglichkeit des Spiels: Die Tiroler klärten eine Lema-Freistoßhereingabe genau vor die Füße von Thomas Schrammel, dessen Weitschuss aus großer Distanz haarscharf am Tor vorbeizischte (2.). Anders als in den letzten Wochen agierten die Blackys in der Offensive aktiv und angriffslustig: Juan Dominguez kam nach einer geschickten Ablage von Huspek zum Abschluss, doch WSG-Keeper Oswald parierte den Schuss des Spaniers mit einer starken Reaktion (11.).

Sakic machte seinen Fehler gut und hinderte Dedic am Torerfolg. Foto: Richard Purgstaller

Eine Unachtsamkeit von Sakic ermöglichte dem Aufsteiger jedoch beinahe den Führungstreffer: Dedic entwischte dem Rechtsverteidiger nach einem hohen Zuspiel von Cabrera. Dedic zögerte aber zu lange mit dem Abschluss und konnte gerade noch von Sakic am Torerfolg gehindert werden (23.). Bitter für Sturm: Philipp Huspek konnte wegen einer Rippenprellung nicht weitermachen. Für ihn kam Stefan Hierländer (Comeback nach Verletzungspause) ins Spiel.

Und der Rückkehrer benötigte nur wenige Minuten, um sich in der Bundesliga zurückzumelden: Nach einem gewonnen Kopfballduell von Balaj schalteten die Grazer blitzschnell um, Kiteishvili setzte im richtigen Moment Stefan Hierländer in Szene, der Oswald keine Chance ließ - 1:0 (39.). 

Ideale Rückkehr: Stefan Hierländer erzielte heute sein erstes Tor seit April 2018. Foto: Richard Purgstaller

Kiteishvili spielt groß auf 

WSG-Coach Silberberger reagierte auf den Rückstand, brachte zur Pause Dino Kovacec für den blassen Clemens Walch. Am Spielgeschehen änderte sich allerdings nichts: Sturm hatte das Spiel deutlich im Griff und erhöhte nur wenige Minuten nach dem Wiederbeginn auf 2:0. Ivan Ljubic wurde nach Dominguez-Zuspiel nicht attackiert und konnte praktisch ungehindert in den Strafraum der WSG ziehen, wo er das Auge für den mitgelaufenen Kiteishvili hatte. Der Georgie bedankte sich mit einem präzisen Abschluss ins rechte untere Eck - 2:0 (58.).

Otar Kiteishvili wusste einmal mehr zu überzeugen, setzte unmittelbar danach sogar zum Seitfallzieher an, der nur knapp über das Tor zischte (61.). WSG Tirol war an diesem Abend nicht in der Lage, den Grazern Paroli zu bieten. Die zuletzt kriselnde Truppe von Nestor El Maestro spielte die 2:0-Führung locker über die Zeit und jubelte am Ende über den dritten Ligasieg in dieser Saison. 

Stimmen zum Spiel

Nestor El Maestro, Trainer SK Puntigamer Sturm Graz: „Unter dem Strich sind wir sehr zufrieden. Es war kontrolliert, souverän, aber nicht überragend. Es war ganz ok. Mit ein bisschen mehr Intensität wäre noch mehr drinnen gewesen. Wir standen aber doch schon ein bisschen unter Druck. Am Ende war es doch recht souverän, wir freuen uns.“

Otar Kiteishvili, SK Puntigamer Sturm Graz: „Die Mannschaft hat Character gezeigt. Wir haben diese Woche hart gearbeitet und ich glaube, wir haben verdient gewonnen.“

Stefan Hierländer, SK Puntigamer Sturm Graz: „Die letzten 10 Minuten waren schwierig für mich, aber ich bin froh, dass wir heute die 3 Punkte gemacht haben und die Fans zufrieden nach Hause gehen können. Wenn man reinkommt, dann muss man ein Zeichen setzten. Ich habe es heue mit dem Tor geschafft.“ 

Thomas Silberberger, Trainer WSG Swarovski Tirol: „Ich glaube, wir haben das Spiel in der ersten Hälfte verloren. Da waren wir zu ängstlich, zu zaghaft. Da waren einige Akteure nicht am Platz. Im Endeffekt waren wir brav, lieb, nett, aber für die Bundesliga ist das zu wenig.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 5. Runde

SK Sturm Graz - WSG Swarovski Tirol 2:0 (1:0)

Merkur-Arena; 7.512 Zuschauer; SR Weinberger

Zum Live-Ticker Sturm Graz gegen WSG Tirol

Tore: Hierländer (39.), Kiteishvili (58.)

Sturm: Siebenhandl - Sakic, Avlonitis, Spendlhofer, Schrammel - Dominguez, Ljubic (88./Lackner) - Huspek (29./Hierländer), Kiteishvili, Lema (81./Pink) - Balaj

WSG Tirol: Oswald - Gölles, Hager, Cabrera, Nitzlander - Toplitsch (59./Svoboda), Mader (69./Jurdik), Rieder - Walch (46./Kovacec), Dedic, Pranter 

Gelbe Karten: Dominguez (40.) bzw. Dedic (4.), Toplitsch (41.), Hager (76.), Kovacec (83.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth