Der WAC feierte im tabellarischen Spitzenspiel der 6. Bundesliga-Runde gegen den Tabellenzweiten LASK einen knappen 1:0-Auswärtssieg. Michael Liendl fügte den Linzern mit seinem späten Siegtreffer in der 80. Minute die erste Niederlage in dieser Bundesliga-Saison zu. Die Kärntner verkürzen mit dem dritten Ligasieg in Folge den Rückstand auf die Athletiker auf einen Punkt. 

Linzer ohne Abwehrchef Trauner und Spielmacher Michorl

LASK-Trainer Valerien Ismael nahm gegenüber dem Rückspiel gegen Brügge einige Änderungen vor. Genauer gesagt baute der Franzose seine Startelf auf vier Positionen um. Stammkräfte wie Peter Michorl (wegen privaten Gründen) und Gernot Trauner (muskuläre Probleme) standen heute nicht einmal im Kader des Vizemeisters. Emanuel Pogatetz und Dominik Frieser nahmen heute vorerst auf der Ersatzbank Platz. Dafür rückten Markus Wostry, Marvin Potzmann, Valentino Müller und Samuel Tetteh in die Startelf der Linzer. 

Bei den Kärntnern gab es im Vergleich zum letzten Bundesliga-Heimspiel gegen Altach nur eine Veränderung. Alexander Kofler, der gegen die Vorarlberger als Ersatzkeeper fungiert hatte, durfte heute wieder von Beginn an das Tor der Wölfe hüten. Manuel Kuttin nahm wieder auf der Bank Platz.

Temporeiche erste Halbzeit mit Chancen auf beiden Seiten 

Im tabellarische Spitzenspiel der Runde war von Beginn an viel Tempo drinnen. Auf den ersten Eckball der Gäste aus Wolfsberg antworteten die Linzer mit einem Konter über Neuzugang Potzmann, dessen Flanke Thomas Goiginger nicht entscheidend verarbeiten konnte. Die rassige Partie zwischen dem Tabellenzweiten und Dritten hatte zunächst jedoch kaum gefährliche Strafraumaktionen zu bieten. Nach einer Viertelstunde fand eine scharfe Hereingabe von Klauss beinahe den an der zweiten Stange lauernden Tetteh. Michael Novak agierte jedoch höchst achtsam und klärte den Ball gerade noch ins Torout (16.). 

Unmittelbar nachdem Kofler eine gefährliche Chance von Tetteh zunichte gemacht hatte, fanden auch die Kärntner ihre erste Torchance vor: Schmid brachte von rechts Niangbo in Position, der aus gut 18 Metern an Schlager scheiterte (21.). Nach einer halben Stunde hatten die Oberösterreicher richtig Glück: Mario Leitgeb kam aus dem Hinterhalt angerauscht und zog aus 25 Metern einfach mal ab. Alexander Schlager war machtlos, doch das Spielgerät prallte an die Stange (30.). 

In der Schlussphase der energievollen und kurzweiligen ersten Hälfte waren es allerdings die Hausherren, die eine Druckphase starteten. Die beste Chance fand Joao Klauss nach Vorlage von Tetteh vor: Der Brasilianer fackelte nicht lange und zog volley ab, doch Kofler war beim zu zentralen Versuch zur Stelle (40.). 

Michael Liendl schießt den WAC spät zum Auswärtssieg 

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel waren es die Gäste aus Kärnten, die den gefährlicheren Eindruck vermittelten. Vor allem die Standardsituationen von Michael Liendl stellten die Abwehr der Hausherren immer wieder vor Herausforderungen. Spielerisch hatte die Anfangsphase der zweiten Hälfte nicht wirklich viel zu bieten. Erst nach einer Stunde wurde es in der nicht ganz ausverkauften Raiffeisen-Arena erstmals wieder gefährlich: Goiginger kam nach feinem Doppelpass mit Tetteh knapp außerhalb des Strafraums zum Schuss, der von Rnic gerade noch geblockt werden konnte (61.).

Auf der anderen Seite kam der bis dahin blasse Weissmann zu seiner ersten Schussgelegenheit. Sein Versuch landete jedoch knapp daneben (65.). Beide Teams waren auch in weiterer Folge darum bemüht, das Tempo hochzuhalten. In der Schlussphase wurde die Partie auch zunehmend ruppiger und hektischer. Und die Gäste aus Kärnten bejubelten in der 81. Minute den späten Führungstreffer: Lukas Schmitz setzte sich auf dem linken Flügel dynamisch durch und fand mit etwas Ballglück den völlig freistehenden Liendl, der aus knapp 12 Metern überlegte zum 0:1 einschoss (80.).

In der Folge waren die Kärntner dem zweiten Treffer näher als die Linzer dem Ausgleich: In der 88. Minute hatte Michael Liendl die Entscheidung auf dem Fuß, schoss jedoch völlig freistehend an die Stange. Am knappen Auswärtssieg des WAC sollte sich allerdings nichts mehr ändern. 

Stimmen zum Spiel

Valerien Ismael, Trainer LASK: „Die Frische hat bei uns gefehlt. Es ist normalerweise ein Spiel, das du bei 0:0 runterspielen musst. Wir müssen uns erstmal erholen. Zwei Tage Pause zwischen den Spielen ist zu wenig für uns. Es war eine Erfahrung, zu sehen, dass es ohne Rotation schwierig wird.“

Gerhard Struber, Trainer RZ Pellets WAC: „Wir wollten es heute mehr als der Gegner, haben alles in die Waagschale geworfen und eine souveräne Leistung auf den Platz gebracht. Am Ende hätte der Sieg noch höher ausgehen können. Es war über weite Strecken ein Abnützungskampf, den wir mit unglaublicher Leidenschaft bestritten haben. Die Jungs freuen sich natürlich im Überfluss. Es ist nicht selbstverständlich, hier zu gewinnen.“

Michael Liendl, RZ Pellets WAC: „Siege fühlen sich immer gleich gut an, aber klar, auswärts gegen Linz ist es schon etwas Besonderes. Es sind zwei gute Mannschaften aufeinandergetroffen, die ihre Qualitäten haben. Hier in Linz muss immer ein bisschen Geduld und Glück dabei sein.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 6. Runde

LASK - RZ Pellets WAC 0:1 (0:0)

Raiffeisen-Arena; 5.353 Zuschauer; SR Gishamer

Zum Live-Ticker LASK gegen WAC

Tor: Liendl (80.)

LASK: Schlager - Ranftl, Wiesinger, Wostry - Potzmann, Holland, Müller, Renner - Goiginger (85./Otubanjo), Joao Klauss (63./Raguz), Tetteh (63./Frieser)

WAC: Kofler - Novak (67./Gölles), Sollbauer, Rnic, Schmitz - Leitgeb, Ritzmaier - Schmid, Liendl - Weissman (81./Schmidt), Niangbo (90.+1/Wernitznig) 

Gelbe Karten: Wostry (75.), Wiesinger (82.) bzw. Schmitz (76.)

 

Fotos: Uwe Winter

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth