In der Europa League Gruppenphase kam es am 2. von ingesamt 6 Spieltagen zum Aufeinandertreffen des RZ Pellets WAC gegen die AS Roma. Und beim Duell der Erstundensieger, die Wolfsberger gewannen in Gladbach, wie auch die Italiener zuhause gegen Istanbul Başakşehir mit 4:0, sind es zu Beginn die Italiener, mit dem 34-mal höheren Marktwert, die die Initiative übernehmen. Aber sehr bald haben auch die mitgereisten Fans, Grund zur Freude. 39 offizielle Fan-Shuttlebusse hatten sich aus Wolfsberg auf den Weg in die Steiermark gemacht. Aber anstatt in der 22. Minute mit 1:0 in Führung zu gehen, kassierte man fünf Minuten später das 0:1. Was die "Wölfe" aber nicht davon abbringen sollte, weiterhin an der zuletzt erfolgreichen Spielweise, festzuhalten. Man wurde in der zweiten Hälfte auch belohnt für die unentwegten Bemühungen. Respekt! Der österreichische Fußball ist derzeit kompakt stark, wie selten (nie) zuvor.

 

Die Römer stehen ordentlich am Prüfstand

Während die Lavanttaler bei der Europapokal-Heimpremiere kadermäßig aus dem Vollen schöpfen können, hat der aktuell Fünfte der Serie A, doch mit erheblichen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Neben dem Offensivduo Mkhitaryan, Pellegrini, fehlen mit Perotti, Ünder, Smalling und Florenzi noch vier weitere Leistungsträger. Beim "Duell der Wölfe", Romulus und Remus, die beiden der Mythologie nach, Gründer Roms, wurden von einer Wölfin ernährt, waren die "Giallorossi" aber auch trotz der Ausfälle, der Favorit gegen die "Wölfe" aus dem Lavanttal, in der Grazer Merkur Arena. Die Römer beginnen erwartungsgemäß damit, dass man ohne Hektik darum bemüht ist, die Spielkontrolle zu erlangen. Die Kärntner haben in der Startphase damit zu tun, um den Gästen aus dem sonnigen Süden den Wind aus den Segeln zu nehmen. 13. Minute: Nicolo Zaniolo mit dem Zuspiel auf Justin Kluivert, da kann WAC-Defender Lukas Schmitz gerade noch Schlimmeres verhindern. Dann aber wacht auch der Gastgeber auf: In der 22. Minute kommen Liendl, Ritzmaier und Schmid gleich zu einer Triple-Chance. Aber Tormann-Oldie Antonio Mirante (36), zeigt, dass er noch nicht zum alten Eisen zählt. Dann kommt die 27. Minute: Nach einem Pastore-Eckball kommt Leonardo Spinazzola zum Kopfball, der mit Ritzmaier-Mithilfe, der unglücklich als "Flipperkugel" dient, das 0:1 besorgt. Aber die Struber-Mannen bleiben drauf. In der 37. Minute setzt Shon Weissman eine Topchance in den Sand. Daraufhin, das letzte Wort war noch lange nicht gesprochen, geht es mit dem knappen Vorsprung der Roma in die Halbzeitpause.

Der Wolfsberger Angreifer Anderson Niangbo wird hier von den beiden Römern Davide Santon und Gianluca Mancini in die Mangel genommen.

 

Michi Liendl mit dem "Tor des Monats"

Wenn es die Wolfsberger auch im zweiten Durchgang auf die Reihe bekommen, so kompakt aufzutreten, könnte sich durchaus noch die Gelegenheit ergeben, gegen die Truppe aus der "ewigen Stadt" etwas Gewinnbringendes zu verbuchen. Wenngleich Gästetrainer Paulo Fonseca unter anderen mit Dzeko und Kolarov für den Ernstfall noch zwei echte Waffen auf der Ersatzbank sitzen hat. 50. Minute: Kalinic hat das Auge für Zaniolo, der aber in WAC-Keeper Alexander Kofler seinen Meister findet. Im Gegenstoß raschelt es dann aber im Gebälk. Weissmann scheitert noch an Schlussmann Mirante. Aber gegen den 1:1-Ausgleich in der 51. Minute ist kein Kraut gewachsen. Michi Liendl nimmt aus halbrechter Position aus gut und gerne 22 Metern Maß und trifft punktgenau in den langen Winkel. Der Treffer war absolute Weltklasse! Die WAC'ler rund um Coach Gerhard Struber waren berechtigterweise am ausflippen. Danach steht die Begegnung auf des Messers Schneide, mit spielerischen Vorteilen aufseiten der Roma. Pastore (64.) und Zaniolo (73.) sind knapp dran am zweiten Tor, lassen aber zum Glück für die Wolfsberger, den nötigen Nachdruck vermissen. Auch in der Schlussviertelstunde lässt der Gastgeber kaum Schwächen erkennen bzw. kann man den Römern weiter vollends die Stirn bieten. Der Lohn dafür ist ein bärenstarkes 1:1-Unentschieden gegen den italienischen Spitzenclub. Gratulation! Am dritten Spieltag gastieren die Wolfsberger am 24. Oktober um 18:55 Uhr bei Başakşehir. Die AS Roma besitzt zur selben Zeit das Heimrecht gegen Mönchengladbach.

Marcel Ritzmaier, der hier von Amadou Diwara nicht am Schuss gehindert werden kann, konnte einmal mehr stark abliefern.

 

WOLFSBERGER AC - AS ROMA 1:1 (0:1)

Merkur Arena Graz, 11.169 Zuseher, SR: Tiago Martins (POR)

Wolfsberger AC (4-3-1-2): Kofler, Sollbauer, Rnic, Novak, Schmitz, Leitgeb (88. Schmerböck), Schmid, Ritzmaier (92. Wernitznig), Liendl, Niangbo, Weissman (81. Schmidt)

AS Roma (4-2-3-1): Mirante, Fazio, Mancini, Spinazzola (80. Kolarov), Santon, Diawara, Cristante (82. Veretout), Pastore (77. Antonucci), Zaniolo, Kluivert, Kalinic

Torfolge: 0:1 (27. Spinazzola), 1:1 (51. Liendl)

gelbe Karten: Sollbauer bzw. Cristante, Zaniolo, Diawara, Kluivert

stärkste Spieler: Kofler, Sollbauer bzw. Mancini, Zaniolo

Stimmen zum Spiel:

Gerhard Struber, Trainer Wolfsberg:

"Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. In der ersten Phase hatten wir gehörigen Respekt. Dann hatten wir Momente mit guten Schuss-Sequenzen. Nach dem unglücklichen Gegentor haben wir den Plan etwas geändert, wollten mutiger in Ballbesitz sein und mehr Energie in unser Spiel bringen. Wir haben das dann richtig gut gemacht und verdient den Ausgleich gemacht."

Paulo Fonseca, Trainer AS Roma:

"Es war eine harte Partie, in der die Spuren des Kampfgeistes stets zu sehen waren. Das Spiel war ausgeglichen, wir hätten es aber eher verdient gehabt zu gewinnen."

Andreas Ivanschitz, DAZN-Experte:

"Das war eine echt tolle Wolfsberger Darbietung gegen eine sehr routinierte Mannschaft. Das 1:1 war hochverdient - Respekt wie die Burschen den österreichischen Fußball einmal mehr bestens präsentiert haben. Es hat sehr viel Spaß gemacht, diesem Spiel beigewohnt zu haben."

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Photos: Gerhard Pulsinger

by: Ligaportal/Roo