Große Überraschung in Wien-Hütteldorf: Der SKN St. Pölten feierte in der 13. Runde der Tipico Bundesliga einen unerwarteten 1:0-Auswärtssieg gegen den SK Rapid Wien. Die Niederösterreicher verbessern sich dank des spielentscheidenden Treffers von Husein Balic (74.) auf den zehnten Tabellenrang und gibt die Rote Laterne vorerst an den SCR Altach ab. In Hütteldorf scheinen sich die Wölfe jedoch sichtlich wohlzufühlen, feierten die Niederösterreicher doch den zweiten Auswärtssieg gegen Rapid in Folge. 

Foto: GEPA/Wien Energie

Rapid muss auf Top-Torjäger Fountas verzichten

Rapid-Trainer Didi Kühbauer nahm im Vergleich zum Auswärtsspiel gegen Salzburg vor einer Woche zwei personelle Umstellungen vor. Top-Torschütze Taxiarchis Fountas stand wegen leichten Knieproblemen nicht im Kader der Hütteldorfer. Dalibor Velimirovic musste heute zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Dafür rückten der wiedergenesene Thomas Murg und Aliou Badji in die Startformation der Grün-Weißen. 

Sein Gegenüber Alexander Schmidt hingegen bot exakt jene elf Spieler auf, die am Dienstag gegen Ried den Aufstieg ins Cup-Viertelfinale geschafft hatten. An vorderster Front stürmte erneut Kwang-Ryong Pak, der das Goldtor gegen die Innviertler erzielt hatte. 

Strittige Elfmeter-Situationen in Wien-Hütteldorf - St. Pölten hält stark dagegen

Die erste Torchance des Spiels gehörte den Gästen aus St. Pölten, die mit dem Rückenwind aus dem gewonnenen Cup-Spiel gegen Ried durchaus mutig und engagiert ans Werk gingen. Strebinger konnte einen Weitschuss-Hammer von Pak nur nach vorne abwehren. Der Nordkoreaner setzte energisch nach und erreichte den Ball erneut, wurde jedoch jedoch im Strafraum von Hofmann zu Fall gebracht. Referee Schüttengruber entschied aber sofort auf Weiterspielen (3.). Auch auf der anderen Seite wurde es strittig: Knasmüllner kam nach einem Zweikampf mit Ingolitsch zu Fall, doch auch diesmal entschied der Schiedsrichter auf Weiterspielen (9.).

Die strittigen Entscheidungen in der Anfangsviertelstunden wollten nicht aufhören: Zunächst forderten die Hütteldorfer nach einem vermeintlichen Hands von Davies erneut Elfmeter, ehe Strebinger im Gegenzug St. Pölten-Stürmer Pak überhart abräumte. Auch hier hätte Schiedsrichter Schüttengruber gut und gerne auf Strafstoß entscheiden können. Spielerisch tat sich im Allianz-Stadion recht wenig: Während Rapid im Offensivspiel die zündenden Ideen fehlten, schaffte es der Tabellenletzte, die Partie offen zu gestalten.

Die Hütteldorfer taten sich weiterhin sehr schwer und brauchten insgesamt 37 Minuten, um das Tor von Riegler erstmals richtig gefährden zu können: Eine Flanke von Ullmann landete bei Knasmüllner, dessen Kopfball haarscharf am langen Eck vorbeizischte. Wenig später hatten die Grün-Weißen jedoch Glück, dass ein Meisl-Kopfball an die Querlatte prallte, denn Strebinger wäre bei seinem Versuch aus kurzer Distanz machtlos gewesen (44.). 

Husein Balic schockt Rapid erneut 

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld. Der Tabellenletzte schaffte es jedoch auch in der zweiten Halbzeit, das Spielgeschehen offen und spannend zu gestalten. Rapid fand vor eigenem Publikum weiterhin kaum ins Spiel, wirkte vor allem in der Offensive äußerst harmlos. Auf diese Harmlosigkeit reagierte Didi Kühbauer mit der Hereinnahme von Kelvin Arase, der für Verteidiger Max Hofmann gekommen war - ein klares Zeichen vom Rapid-Coach.

Im Spiel der Hausherren gab es aber auch in weiterer Folge keine Verbesserungen zu sehen. Und kurz vor Anbruch der Rapid-Viertelstunde kam es für Rapid ganz dick: Stefan Schwab klärte eine Freistoß-Hereingabe genau vor die Füße von Husein Balic, der das Leder von der Strafraumgrenze ins lange Eck knallte - 0:1 (74.). Rapid-Keeper Strebinger wurde jedoch von zwei St. Pölten-Spielern, die bei der Schussabgabe im Abseits standen, wohl behindert. Eine weitere strittige Entscheidung in diesem Spiel.

Letztendlich mussten sich die Hausherren jedoch an die eigene Nase fassen, denn auch in der absoluten Schlussphase ging bei den Grün-Weißen nicht viel nach vorne. Das Fehlen von Taxiarchis Fountas machte sich heute eindrucksvoll bemerkbar. Letztendlich feierten die Niederösterreicher einen überraschenden 1:0-Auswärtssieg gegen den SK Rapid. 

Schwab: "Stimmung kippt ein bisschen"

Das gesamte Statement von Stefan Schwab


Quelle: YouTube

 

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 13. Runde

SK Rapid Wien - SKN St. Pölten 0:1 (0:0)

Allianz-Stadion; 20.400 Zuschauer; SR Schüttengruber

Zum Live-Ticker Rapid Wien gegen St. Pölten

Tor: Balic (74.)

Rapid: Strebinger - Stojkovic (75./Auer), M. Hofmann (62./Arase), Dibon, Barac, Ullmann - Ljubicic - Murg, Knasmüllner (77./Ibrahimoglu), Schwab - Badji

St. Pölten: Riegler - Meisl, Drescher, Muhamedbegovic - Ingolitsch, Luxbacher (50./R. Ljubicic), Hofbauer (76./Messerer), Ambichl, Davies (69./Rasner) - Balic, Pak

Gelbe Karten: M. Hofmann (53.), Auer (90.+1) bzw. Hofbauer (26.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth