Der FK Austria Wien wird in dieser Saison nicht in der Meistergruppe vertreten sein. Die Veilchen brachten eine 1:0-Führung gegen Sturm Graz nicht über die Zeit und mussten sich am Ende mit einem 1:1-Remis begnügen. Mit einem Sieg hätten die Wiener ein Finalspiel gegen St. Pölten erzwingen können. Nunmehr darf sich der TSV Hartberg über das erstmalige Erreichen der Meistergruppe freuen. 

Austria mit runderneuerter Innenverteidigung - Kapitän Grünwald fehlte gelbgesperrt

Sturm-Trainer Nestor El Maestro nahm gegenüber dem 2:0-Auswärtssieg vor einer Woche gegen die Admira nur eine personelle Umstellung vor. Anastasios Avlonitis, der gegen die Südstädter von Youngster Niklas Geyrhofer ersetzt worden war, kehrte nach seiner Verletzung zurück in die Startelf der Grazer.

Sein Gegenüber Christian Ilzer musste die Innenverteidigung wegen der Gelbsperre von Routinier Michael Madl und einer Magen-Darm-Erkrankung von Erik Palmer-Brown komplett umbauen. Zudem musste Kapitän Alexander Grünwald passen, da dieser im Heimspiel gegen RB Salzburg die fünfte gelbe Karte kassiert hatte. Thomas Ebner, Maudo Jarjue und James Jeggo rotierten heute neu in die Startformation der Veilchen. 

Zerfahrene erste Hälfte mit einem regulären Sturm-Tor, das nicht zählte 

Beide Mannschaften wollten in der absoluten Anfangsphase nichts riskieren und setzten auf einen ruhigen und kontrollierten Spielaufbau. Torchancen gab es in den ersten 20 Minuten allerdings keine zu vermelden, da sich die Partie eher zerfahren gestaltete. Den gefährlichsten Abschluss in diesem Zeitraum hatte Christoph Monschein zu bieten, dessen Versuch jedoch knapp neben das Tor der Steirer ging (16.). Zehn Minuten später fanden dann allerdings die Hausherren die bis dato beste Torchance der Partie vor: Stefan Hierländer kam nach einer Kopfballverlängerung an der zweiten Stange völlig freistehend zum Abschluss, scheiterte allerdings an Pentz, der blendend reagierte (26.).

Der nächste Abschluss ließ nicht lange auf sich warten, doch Ljubic schoss aus der Drehung knapp drüber (27.). Die Grazer hätte zwar mit einer Führung in die Pause gehen können, doch ein Tor von Thorsten Röcher wurde vom Schiedsrichterteam rund um Markus Hameter nicht anerkannt. Bitter für die Grazer: Wie die TV-Bilder zeigten, hätte der Treffer zählen müssen, da Röcher auf gleicher Höhe war. 

Austria verpasst Finalspiel um Ticket für Meistergruppe knapp

Die Grazer kamen mit mehr Schwung aus der Kabine und starteten tempovoll in die zweiten 45 Minuten. Juan Dominguez fand auch die erste Torchance in der zweiten Halbzeit vor, doch das Leder rauschte knapp am Tor vorbei (54.). Und der SK Sturm blieb am Drücker: Kiteishvili setzte Huspek in Szene, dessen Schuss knapp am langen Eck vorbeizog (61.).

Zehn Minuten später waren es allerdings die Gäste aus Wien-Favoriten, die in Führung gingen: Ein langes Zuspiel von Dominik Fitz landete bei Manprit Sarkaria, der plötzlich völlig freistehend vor Siebenhandl auftauchte und diesen gefühlvoll überlupfte - 0:1 (70.). Kurz darauf hatte Ebner die große Chance auf das 2:0, hob das Leder allerdings über das Tor. Auf der anderen Seite verhinderte Pentz mit einer starken Reaktion einen Kopfballtreffer von Otar Kiteishvili (80.).

Die Grazer setzten in der Schlussphase alles auf eine Karte und kamen dem Ausgleich nahe: Jakob Jantscher zog wuchtig volley ab, scheiterte aber an Pentz, der erneut stark reagierte (84.). Sturm blieb am Drücker und kam in der 88. Minute tatsächlich zum Ausgleich: Der Ex-Austrianer Friesenbichler setzte Jantscher in Szene, dessen Querpass beim eingewechselten Bekim Balaj landete. Der Albaner netzte aus kurzer Distanz zum 1:1 ein und zestörte der Austria damit ein Finale um ein Ticket für die Meistergruppe. 

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 21. Runde

SK Sturm Graz - FK Austria Wien 1:1 (0:0)

Merkur-Arena, Graz; 9.731 Zuschauer; SR Hameter

Zum Live-Ticker Sturm Graz gegen Austria Wien

Tor: Balaj (88.) bzw. Sarkaria (70.)

Gelb-Rot: Klein (90.+4)

Sturm: Siebenhandl - Ljubic, Avlonitis, Spendlhofer - Sakic, Dominguez (73./Balaj), Jäger, Kiteishivili, Hierländer - Huspek (68./Jantscher), Röcher (73./Friesenbichler)

Austria: Pentz - Klein, Maudo, Borkovic, Poulsen - Jeggo, Ebner (90./Sax) - Sarkaria, Fitz, Pichler (56./Wimmer) - Monschein (76./Edomwonyi)

Gelbe Karten: Hierländer (52.), Ljubic (55.), Jäger (61.) bzw. Klein (58.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth, Foto: Richard Purgstaller