Der FC Red Bull Salzburg hat seine Siegesserie nach der Corona-Pause fortgesetzt und auch gegen den SK Sturm Graz einen klaren Sieg eingefahren. Drei Tage nach der 0:4-Pleite gegen Rapid kassierten die Steirer mit dem 1:5 gegen den Serienmeister die nächste herbe Niederlage. Kurios: Gleich drei Grazer (darunter Cheftrainer Nestor El Maestro) wurden vom Referee vom Platz gestellt. Während Salzburg die Tabellenführung weiter ausbaut, bleibt Sturm auf dem letzten Tabellenrang der Meistergruppe. 

Zwei Ausschlüsse, drei Szoboszlai-Tore: Irre erste Halbzeit in Graz

Die Partie in Grazer Merkur-Arena begann denkbar ungünstig für die Hausherren: Bereits nach acht Minuten zirkelte Dominik Szoboszlai einen Freistoß herrlich ins Kreuzeck zum 0:1. Zwei Minuten später traf der 19-jährige Ungar bereits zum zweiten Mal an diesem Abend: Über Adeyemi und Junuzovic kombinierten sich die Gäste aus Salzburg herrlich in den Strafraum, wo Szoboszlai abzog und Siebenhandl keine Abwehrchance ließ - 0:2 (10.). 

Dann wurde es richtig hektisch in Graz: Zunächst sah Cican Stankovic bei einem Freistoß von Stefan Hierländer nicht gut aus und musste das 1:2 hinnehmen (16.). Kurz darauf sah Sturm-Coach Nestor El Maestro nach einer unfassbaren Schimpftirade die Rote Karte und wurde auf die Tribüne verbannt (Sturm-Coach Nestor El Maestro rastet völlig aus und sieht Rot!). Gleiches Schicksal ereilte auch Lukas Spendlhofer, der nach einem recht brutalen Foul gegen Onguene vom Platz gestellt wurde (24.). Kurz zuvor hatte Patson Daka nach einem Latten-Kracher von Adeyemi auf 3:1 für Salzburg gestellt (21.). 

Die numerisch überlegenen Salzburger hatten alles im Griff, spielten die Hausherren praktisch an die Wand und erhöhten kurz vor der Pause auf 4:1. Dominik Szoboszlai krönte seine hervorragende Leistung mit seinem dritten Treffer in dieser Halbzeit: Der Ungar nahm sich einen Pass herrlich mit, düpierte Kiteishvili und ließ Siebenhandl mit einem platzierten Flachschuss keine Chance - 1:4 (43.). Kurz vor dem Pausenpfiff verhinderte Siebenhandl mit einer Glanztat einen Treffer von Adeyemi. 

In der Schlussphase waren es nur noch neun Grazer 

Mit der ereignisreichen und turbulenten ersten Halbzeit konnte die Partie nach dem Seitenwechsel wenig überraschend nicht mithalten. Salzburg hatte die Partie im Griff und ließ kaum etwas anbrennen. Doch auch nach dem Seitenwechsel spielten sich die Bullen gute Chancen heraus. So verpasste Szoboszlai etwa seinen vierten Treffer. Auch der eingewechselte Mergim Berisha verfehlte das Tor knapp. Besser machte es Hee-Chan Hwang, der nach einem Zuspiel von Adeyemi gleich zwei Gegenspieler aussteigen ließ und das Leder souverän ins lange Eck schob - 1:5 (66.). 

Fünf Minuten später flog Isaac Donkor nach einem unnötigen Foul an Adeyemi mit Gelb-Rot vom Platz. Damit musste Sturm die Schlussphase gar zu neunt bestreiten. Salzburg verschonte die Grazer jedoch in den letzten Minuten und jubelte letztlich über einen völlig ungefährdeten 5:1-Auswärtssieg.

Stimmen zum Spiel

Nestor El Maestro (Trainer SK Puntigamer Sturm Graz): „Wir haben mit dem nötigen Willen und Leidenschaft angefangen, allerdings sind wir auf eine ganz starke leidenschaftliche und intensive Mannschaft getroffen. Mit dem ersten Schuss aus 25 Metern sind sie mit einem herrlichen Treffer in Führung gegangen und der zweite genau ins Kreuzeck. Natürlich ist große Qualität dahinter. Es sind Sonntagsschüsse, die auch bei Salzburg nicht jedes Mal in der Reihenfolge so souverän fallen. Ich fand, wir haben charakterstark gekämpft bis zum Schluss, mit neun Mann kannst du deutlicher verlieren, wenn du aufgibst. Das haben wir zumindest nicht getan.“ 

Lukas Spendlhofer (SK Puntigamer Sturm Graz): „Gegen Salzburg kann man verlieren, aber 5:1 zuhause und die Art und Weise. Die momentane Verfassung von uns ist nicht ausreichend im oberen Playoff und wahrscheinlich reicht es auch nicht im unteren, wenn wir so spielen. Wir haben dreimal richtig schlecht gespielt. Das müssen wir schleunigst ändern. Ich versuche mit dem linken Fuß den Ball zu blocken, den rechten Fuß ziehe ich nach und treffe ihn. Eine schwierige Situation in der Kameraeinstellung, zwischen Gelb und Rot, ich treffe ihn nicht mit offener Sohle. Für mich eher Gelb.“

Jesse Marsch (Trainer FC Red Bull Salzburg): „Wichtige drei Punkte für uns heute, die Karten haben mit diesem Spiel viel zu tun. Wir haben gut gespielt, alles war in Ordnung. Vielleicht hätten wir mehr Tore machen können. Ich weiß nicht, warum der Schiedsrichter diese Entscheidung (gelbe Karte für Marsch, Anm.) getroffen hat, es war nichts. Das nächste Spiel ist immer wichtig. Wir müssen weiter konzentriert spielen.“

Dominik Szoboszlai (Hattrick, FC Red Bull Salzburg): „Ich bin zufrieden, mit meiner Leistung und der der Mannschaft, wir haben von Anfang bis Ende alles gegeben. Das Tor mit links hat mich auch gewundert, dass ich so getroffen habe.“

Quelle: Sky

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Tipico Bundesliga, 25. Runde, Meistergruppe

SK Sturm Graz - FC Red Bull Salzburg 1:5 (1:4)

Merkur-Arena, Graz; 0 Zuschauer; SR Lechner

Zum Live-Ticker Sturm Graz gegen Red Bull Salzburg

Tore: Hierländer (16.) bzw. Szoboszlai (8., 10., 43.), Daka (21.), Hwang (66.)

Sturm: Siebenhandl - Sakic, Avlonitis, Donkor, Spendlhofer, Hierländer (46./Trummer) - Jäger, Ljubic - Kiteishvili (75./Huspek) - Balaj (66./Dominguez), Röcher (46./Leitgeb)

Salzburg: Stankovic - Vallci (64./Farkas), Onguene, Wöber, Ulmer (73./Camara) - Ashimeru (46./Mwepu), Junuzovic - Adeyemi, Szoboszlai (64./Okafor) - Daka (46./M. Berisha), Hwang

Gelbe Karten: Donkor (39.), Dominguez (67.) bzw. Ashimeru (15.), Marsch (17.)

Gelb-Rot: Donkor (71.)

Rot: El Maestro (18.), Spendlhofer (24.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Foto: Richard Purgstaller