Am 8. Spieltag nach der Corona-bedingten Spielpause treffen in der Meister-Gruppe der tipico Bundesliga der FC Red Bull Salzburg und der TSV Prolactal Hartberg aufeinander. Und dabei gelingt es den "Bullen" nach einer längeren Anlaufzeit, gegen ein engagiertes Gegenüber doch noch drei ungefährdete Heimpunkte unter Dach und Fach zu bringen. Damit war der Grundstein zum 7. Meistertitel hintereinander gelegt. Als dann im Parallelspiel den Wolfsbergern die späte Führung beim LASK gelingt, steht es fest: Der FC Red Bull Salzburg ist österreichischer Fußballmeister 2019/20. Gratulation auch an dieser Stelle!

 

Salzburg2

(45. Minute: Mit dem 100. Saison-Treffer hat Ramalho die Salzburger soeben mit 1:0 in Führung geköpfelt)

 

Hartberg gelingt es Haut teuer zu verkaufen

Die "Salzburger Bullen", die zuletzt die Rapidler gleich mit 7:2 aus den Socken geschossen haben, sind zuhause gegen die Hartberger der uneingeschränkte Favorit. Aber ein wenig hofft man bei den Oststeirern doch Paroli bieten zu können. Konnte man doch die letzten drei Auswärtspartien allesamt gewinnen. Zudem geht es darum den 5. Platz, der zur Teilnahme am EL-Bundesliga-Playoff berechtigt, abzusichern. Wenig überraschend sind es dann die Mozartstädter, die vom Start weg das Kommando inne haben. Raphael Sallinger, der diesmal im Tor der Hartberger steht, bekommt bereits in der Startphase die ersten Bälle zu halten. Nachfolgend gelingt es den Gästen, die sehr viel in das Spiel investieren, der Marsch-Truppe weitgehendst die Stirn zu bieten. Man kann den Stier dann sogar bei den Hörnern packen, was heißt, dass man auch in der Offensive Nadelstiche setzen kann. So entwickelt sich ein Spiel dessen Charakter so nicht wirklich voraussehbar war. In der 28. Minute kommt es aber doch zu einer vielversprechenden Salzburg-Chance. Aber Hwang setzt seinen Schuss unbedrängt neben das Gästetor. 31. Minute: Auch Hartberg findet eine Möglichkeit vor, aber Keeper Stankovic kann den Tschernegg-Kopfball entschärfen. Im Gegenstoß steht wieder Schlussmann Sallinger im Mittelpunkt des Geschehen, als er sich bei einer Hwang und Szoboszlai-Torchance bewähren kann. Vieles deutet auf ein torloses Halbzeit-Remis hin. Aber in der 45. Minute kommt es doch noch zum 1:0. Nach einem Szoboszlai-Eckball ist Ramalho per Kopf zur Stelle - Pausenstand: 1:0.

Das Salzburg-Spiel kommt in die Gänge

Die Frage die sich nun im zweiten Spielabschnitt stellt, wie weit die Schopp-Schützlinge diesen späten Verlusttreffer weggesteckt haben. Denn was die Steirer da in der ersten Hälfte geboten haben, war über weite Strecken sehr ansehnlich. Fakt ist aber auch, dass das schaumgebremste Werkl der "Bullen" jederzeit in Schwung kommen kann. Was es auch tut, die Salzburger Aktionen werden nun doch schneller und direkter gespielt vorgetragen. 53. Minute: Rasswalder mit dem Ballverlust in der Vorwärts-Bewegung. Vallci blickt kurz auf, sieht Hwang, der per Kopf für das 2:0 verantwortlich zeichnet. Jetzt werden die Hartberger doch mehr und mehr in die Defensive gedrängt. In der 58. Minute verfehlt vorerst Camara knapp sein Ziel. Augenblicke später kommt es aber zum 3:0. Hwang glänzt dabei mit dem Assist, den Treffer markiert Patson Daka - zugleich sein bereits 24. Saisontor. Ab diesem Zeitpunkt rennen die Gäste dem Gegner zumeist hinterher. Ein starker Sallinger zwischen den Pfosten verhindert in dieser Phase einen höheren Rückstand. In der 80. Minute schrammt der Hartberger Gabbichler nur knapp an seinem ersten Bundesliga-Treffer vorbei. Der eingewechselte Junuzovic trifft in der 89. Minute mit einem Freistoßball nur die Querlatte - Spielendstand: 3:0. Der LASK verliert zuhause gegen Wolfsberg, was bedeutet, dass der Meister 2019/20 Red Bull Salzburg heißt. In der nächsten Runde besitzen die Salzburger am Mittwoch, 1. Juli um 20:30 Uhr das Heimrecht gegen Sturm Graz. Zur selben Zeit besitzt Hartberg das Heimrecht gegen Wolfsberg.

 

FC RED BULL SALZBURG - TSV HARTBERG 3:0 (1:0)

Red Bull Arena, SR: Andreas Heiß (Tirol)

Red Bull Salzburg (4-3-3): Stankovic, Vallci (61. Kristensen), Ramalho, Ulmer (70. Junuzovic), Wöber, Szoboszlai (61. Okafor), Camara, Okugawa, Mwepu (70. Ashimeru), Hwang (81. Adeyemi), Daka

TSV Hartberg (4-3-3): Sallinger, Huber, Klem (46. Rasswalder), Luckeneder (46. Rotter), Gabbichler, Schantl (79. Lienhart), Cancola, Tschernegg, Nimaga (61. Kirnbauer), Kröpfl, Rep (66. Dossou)

Torfolge: 1:0 (45. Ramalho), 2:0 (53. Hwang), 3:0 (59. Daka)

Gelbe Karten: Camara, Ramalho bzw. Nimaga 

stärkste Spieler: Ramalho, Camara, Wöber bzw. Sallinger, Gabbichler, Cancola

Stimmen zum Spiel:

Jesse Marsch, Trainer Salzburg:

"Das erste Tor war extrem wichtig, die Mannschaft hat dann die Konzentration hochgehalten. Für mich und den ganzen Club ist die Meisterschaft etwas Besonderes, denn meine einzige Enttäuschung bisher als Trainer war, dass ich in New York nicht Meister geworden bin. Ich habe in dieser Saison extrem viel gelernt. Ich bleibe sicher hier. Meine Beziehung mit allen hier ist etwas Besonderes. Ich bekomme extrem viel Vertrauen. Ich habe keine Hast, etwas Neues zu finden. Meine Familie und ich genießen diese Zeit hier. Es ist noch nicht zu Ende. Wir haben noch viel Leidenschaft in uns."

Ramalho, Torschütze Salzburg:

"Wir haben es auch in einem sehr schweren Jahr geschafft, mit unserem Teamspirit den Titel frühzeitig unter Dach und Fach zu bringen. Red Bull ist und bleibt ganz einfach die Nummer 1 in Österreich. Die Freude über mein Tor, das letztlich der "Dosenöffner" war, ist sehr groß. Kompliment an die gesamte Mannschaft. Wir freuen uns schon, wenn wir diese Feier dann auch mit den Fans nachholen können."

Zlatko Junuzovic, Mittelfeld Salzburg:

"Wir sind überglücklich. Der ganze Verein hat sich diesen Titel verdient. In so schwierigen Situationen, wie wir sie hatten, lernt man am meisten, speziell die jungen Spieler. Es läuft nicht immer alles positiv, man braucht auch Formkrisen für die Weiterentwicklung."

Markus Schopp, Trainer Hartberg:

"Gratulation an Salzburg, sie sind der absolut verdiente Meister, denn man darf nicht vergessen, welche Spieler im Winter den Verein verlassen haben. Aber es gelingt ihnen immer perfekt, diese Spieler zu ersetzen. Mein Team hat engagiert gespielt, ich sehe Positives."

Raphael Sallinger, Torhüter Hartberg:

"Wir waren in der ersten Hälfte sehr gut im Spiel, dann passiert praktisch mit dem Pausenpfiff dieses dumme Gegentor. Nach dem Seitenwechsel sind wir gehörig unter Druck geraten bzw. hat Salzburg dann die Klasse ausgespielt. Meine Hoffnung ist doch groß, dass ich nun zu weiteren Chancen in der Bundesliga komme."

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Photo: GEPA pictures/Mathias Mandl by: Ligaportal/Roo

 

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