In der 1. Runde kommt es im UNIQA ÖFB Cup zum Aufeinandertreffen des SC Schwarz Weiss Bregenz gegen den FC Red Bull Salzburg. Und dabei übernehmen die Gäste erwartungsgemäß von Beginn weg das Kommando. Die Bregenzer werfen alles verfügbare in die Waagschale. Das Ziel "nicht zweistellig zu verlieren" kann man aber nicht realisieren. Denn die spielfreudigen Salzburger, die einige Spieler schonen, lassen Ball und Gegner laufen. SW-Torhüter Jonas Huchler ist es letztlich, der eine noch höhere Klatsche abwenden kann.

 

Salzburger

(Sekou Koita leitete den Trefferreigen in der 13. Minute ein, Serhan Aslan fungiert wie die Bregenzer permanent, nur in der Zuseherrolle)

 

Salzburg zieht ein Powerplay auf

Alles andere als ein deutlicher Erfolg des Serienmeisters aus Salzburg bei SW Bregenz, dem Mittelständler aus der Eliteliga Vorarlberg, wäre eine faustdicke Überraschung. Die „Bullen“ brennen nach der coronabedingten Verschiebung der Partie schon auf den Pflichtspiel-Start. Demnach wird auf den Gastgeber wohl so einiges zukommen. Und die Salzburger übernehmen erwartungsgemäß vom Start weg das Kommando. Die Vorarlberger, die mit viel Engagment an diese Herkulesaufgabe herangehen, kommen kaum bis gar nicht über die Mittelauflage. Nachdem Luka Susic in der 4. Minute noch die erste Gelegenheit ungenützt lässt, steht es in der 13. Minute 0:1. Patson Daka bedient dabei Sekou Koita, der trocken abschließt. Nur vier Minute später folgt Treffer Nummer zwei: Marko Martinovic legt Patson Daka im Strafraum. Der Gefoulte selber versenkt den dafür verhängten Elfmeter sicher zum 0:2. Dann kann sich Bregenz-Keeper Jonas Huchler auszeichnen. Gegen den Daka-Kracher zum 0:3 in der 23. Minute, ist dann aber kein Kraut gewachsen. 28. Minute: Der Malier Mohamed Camara zieht aus knapp 30 Metern ab. Das Spielgerät schlägt wie ein Geschoss zum 0:4 im Kasten der Hausherren ein. Und das Bestschießen findet eine muntere Fortsetzung. In der 34. Minute kann sich auch Enock Mwepu mit dem 0:5 in die Schützenliste eintragen. Dann ist wieder der 21-jährige Sambier Patson Daka an der Reihe, der mit einem Doppelschlag (38., 39.) für das 0:7 sorgt. Damit aber noch nicht genug: Nach einem De Oliveira-Handspiel markiert der 18-jährige Kroate Luka Sucic in der 43. Minute, mit einem Strafstoß, den glasklaren 0:8-Halbzeitstand.

Bregenz bleibt 34 Minuten ohne Gegentor

Bregenz-Trainer Michael Pelko hat vor der Partie gemeint, dass man das Ziel hat sich teuer zu verkaufen bzw. dass man auch nach dem Spiel noch in den Spiegel schauen will. Was das anbelangt gilt es für Schwarz-Weiss aber ein gehöriges Schäuferl nachzulegen. Denn angesichts der trefferreichen ersten Hälfte wird es der Gastgeber wohl auch im zweiten Durchgang mit einem Salzburger Angriffs-Tsunami zu tun bekommen. Wie auf einer schiefen Ebene beginnt die Begegnung dann wenig überraschend auch nach dem Seitenwechsel. 50. Minute: Eine Rettig-Unachtsamkeit weiß Masaya Okugawa zu nützen - neuer Spielstand: 0:9. Die Vorarlberger sind mit der Aufgabe völlig überfordert. Schlussmann Huchler ist es, der vorerst die Zweistelligkeit abwenden kann. Aber in der 56. Minute raschelt es erneut im Gebälk. Okugawa zirkelt das Leder zur Mitte, dort lässt Maxi Wöber Torjäger-Qualitäten erahnen - 0:10. In der 64. Minute gelangen die Bregenzer dann zur ersten wirklichen Torchance. Aber Jannik Wanner scheitert am stark reagierenden Stankovic im Tor der Bullen. Eines muss man dem Platzherrn zugestehen: Trotz des schwindelerregenden Spielstands wird weiter um jeden Ball gekämpft. So gelingt es in der noch verbleibenden Spielzeit keinen weiteren Treffer mehr zu kassieren. Was durchaus als Bregenzer Teilerfolg gewertet werden darf - Spielendstand: 0:10. Die 2. Runde geht von 16. bis 18. Oktober über die Bühne. Die Auslosung dafür findet am Sonntag, 20. September um 18:00 Uhr statt. Live mitzuverfolgen in „Sport am Sonntag“ auf ORF 1.

 

SCHWARZ WEISS BREGENZ - FC RED BULL SALZBURG 0:10 (0:8)

ImmoAgentur Stadion, 1.250 Zuseher, SR: Walter Altmann (Tirol)

SW Bregenz: Huchler, M. Martinovic, Arslan, Rettig, Can (68. Özcan), De Oliveira (46. Wiesener), Dervisevic (68. Coscun), Trailovic, Merz (57. Hartl), Barbosa (46. A. Martinovic), Wanner

Red Bull Salzburg: Stankovic, Vallci, Ramalho (62. Farkas), Wöber Kristensen, Camara (76. Dedic), Sucic, Okugawa (76. Junior), Mwepu (62. Seiwald), Koita, Daka (46. Ashimeru)

Torfolge: 0:1 (13. Koita), 0:2 (17. Daka/Elfer), 0:3 (23. Daka), 0:4 (28. Camara), 0:5 (34. Mwepu), 0:6 (38. Daka), 0:7 (39. Daka), 0:8 (43. Sucic/Elfer), 0:9 (50. Okugawa), 0:10 (56. Wöber)

Gelbe Karte: keine

stärkste Spieler: Huchler, Arslan, Wanner bzw. Sucic, Koita, Kristensen

Stimme zum Spiel:

Jonas Huchler, Torhüter SW Bregenz:

"Wir haben es uns vorgenommen das Spiel zu genießen. Was uns letztlich auch gelungen ist, denke ich. Es war ein sehr großes Ereignis für den gesamten Verein. Es war nicht einfach für uns, aufgrund der coronabedingten Pause einen Rhythmus zu finden. Zudem haben die Salzburger ein enorm hohes Tempo angeschlagen. Wir sind trotz der 0:10-Klatsche stolz darauf, uns zumindest einigermaßen teuer verkauft zu haben."

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Photocredit: GEPA pictures/Oliver Lerch

by: Ligaportal/Roo