Der FC Red Bull Salzburg zeigte im heutigen Champions-League-Kracher gegen den FC Bayern München eine sehr starke Vorstellung, musste sich am Ende dennoch viel zu deutlich 2:6 geschlagen geben. Bis zur 79. Minute stand es in der Red-Bull-Arena 2:2, ehe die Bayern in der absoluten Schlussphase des Spiels eiskalt zuschlugen. 

Rasante und intensive erste Hälfte: Salzburg bietet den Bayern einen heißen Tanz

Nach einer Trauerminute für die Opfer des feigen Terroranschlags in Wien konnte die Partie angepfiffen werden. Und der Kracher hielt genau das, was man sich im Vorfeld erhofft hatte. Die Partie gestaltete sich extrem flott mit guten Torchancen auf beiden Seiten. Den Start nach Maß legten aber die Salzburger Bullen hin: Ein abgefälschter Schuss von Koita landete beim völlig blanken Berisha, der Manuel Neuer mit einem satten Schuss ins kurze Eck überraschte und auch bezwang - 1:0 (4.). 

Daraufhin übernahmen die Münchner das Kommando: Zunächst rauschte ein Schuss von Lewandowski knapp drüber (8.), ehe Ramalho einen Schuss von Gnabry von der Linie kratzen konnte (11.). Dann bekamen die Münchner nach einem vermeintlichen Foul von Szoboszlai an Hernandez einen Elfmeter zugesprochen. Den nahm der niederländische Referee nach Videostudium jedoch zurück (12.). 

Und es gab keine Zeit zum Durchschnaufen: Vier Minuten später traf Gnabry mit einem satten Schuss ins lange Eck, doch der Linienrichter hob die Fahne - Abseits, der Treffer zählte nicht (16.). Eine Minute später brannte es auf der anderen Seite lichterloh: Szoboszlai mit dem Eckball ins Zentrum, wo Ramalho wuchtig zum Kopfball ansetzte, den Neuer bravourös entschärfte. Kurz darauf gab es den Elfmeter für die Münchner, nachdem Mwepu ungestüm in einen Zweikampf mit Müller ging. Robert Lewandowski trat an und verwandelte souverän - 1:1 (21.). 

Das Tempo war extrem hoch, da beide Mannschaften das Mittelfeld schnell überbrückten. Fast schon minütlich kam es in der Red Bull Arena zu einer gefährlichen Szene. Pech hatte Österreichs Meister in Minute 25, als das Referee-Team ein Hands von Tolisso übersehen und auch der VAR nicht eingegriffen hatte. Die Salzburger investierten sehr viel, präsentierten sich äußerst laufstark und boten dem deutschen Rekordmeister einen richtigen Champions-League-Fight. In der 37. Minute zeigten die Münchner ihre Klasse: Coman schaltete blitzschnell um und legte ab auf Lewandowski, der aus 18 Metern drüber schoss. 

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff schlugen die Bayern aber eiskalt zu. Müller bekam rechts im Strafraum den Ball, Ramalho rückte nicht raus und vergaß ihn zu attackieren. Müller spielte den Ball ins Zentrum, wo Kristensen den Ball ins eigene Tor beförderte - 1:2 (44.). Der Treffer war jedoch strittig, da Lewandowski zuvor hauchzart im Abseits gestanden sein könnte.

Salzburg gleich aus, doch die Bayern spielen ihre Klasse eiskalt aus

Die Salzburger erwischten beinahe eine Blitz-Start in die zweiten 45 Minuten. Andreas Ulmer bediente mit einer langgezogenen Flanke Enock Mwepu, der völlig freistehend zum Abschluss kam, doch aus kurzer Distanz an Neuer scheiterte (46.). Danach übernahmen aber die Gäste aus München das Kommando: Serge Gnabry versuchte es in einer Drangperiode der Bayern mit einem Distanzschuss, den Stankovic parierte (57.). Kurz darauf zog ein Schuss von Kimmich knapp an der rechten Stange vorbei (59.), ehe sich Stankovic erneut gegen Serge Gnabry auszeichnen konnte (62.). 

Die Bayern kontrollierten die Partie in der Offensive, doch die Salzburger Bullen belohnten sich für ihren beherzten Einsatz mit dem 2:2. Ramalho spielte nach einem Ballverlust von Lewandowski einen Steilpass auf den kurz zuvor eingewechselten Okugawa, der mit einem Flachschuss den Ausgleich besorgte (66.). 

Nunmehr trauten sich die Hausherren einiges zu und der ebenfalls eingetauschte Noah Okafor, der am Samstag drei Tore gegen Tirol erzielt hatte, fand die Top-Chance auf das 3:2 vor, doch Neuer konnten den zentralen Schuss parieren. Das Tor fiel jedoch auf der anderen Seite: Kimmich zirkelte eine Ecke in den Strafraum, wo sich Boateng zu einfach gegen Kristensen durchsetzte und ins rechte Eck köpfelte - 2:3 (79.). Am Ende wurde es dann leider deutlich: Zunächst sorgte Leroy Sane mit einem herrlichen Schlenzer ins linke Kreuzeck für das 2:4 (83.), ehe Robert Lewandowski in der 88. Minute auf 2:5-Endstand stellte. In der Nachspielzeit netzte Hernandez gar zum 2:6 ein. 

Champions League, Gruppenphase, 3. Spieltag

FC Salzburg - FC Bayern München 2:6 (1:2)

Red-Bull-Arena, Salzburg; 0 Zuschauer; SR Makkelie (NED)

Live-Ticker Red Bull Salzburg gegen Bayern München

Tore: M. Berisha (4.), Okugawa (66.) bzw. Lewandowski (21./Elfmeter, 88.), Kristensen (44./Eigentor), Boateng (79.), Sane (83.), Hernandez (90.+2)

FC Salzburg: Stankovic - Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer - Mwepu, Camara, Junuzovic (65./Okugawa), Szoboszlai - M. Berisha (76./Onguene), Koita (65./Okafor)

Bayern München: Neuer - Pavard (74./Sarr), Boateng, Alaba, Hernandez - Kimmich, Tolisso (84./Martinez) - Gnabry (90.+1/Costa), Müller (90.+1/Musiala), Coman (74./Sane) - Lewandowski

Gelbe Karten: Camara (53.), Mwepu (58.) bzw. Pavard (23.), Gnabry (68.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Fotos: GEPA pictures/Harald Steiner, Jasmin Walter