Beim sechsten und zugleich letzten Vorrunden-Gruppenspiel traf in der Europa League der RZ Pellets WAC auf Feyenoord RotterdamUnd dabei gelang es den Wolfsbergern tatsächlich, den bislang größten Erfolg in der 89-jährigen Vereins-Geschichte sicherzustellen. Schaffte man es doch, im zweiten Jahr in einem internationalen Bewerb, als erster Kärntner Club überhaupt, die Vorrunde zu überstehen. Demnach ist der österreichische Fußball im Frühjahr 2021 mit Red Bull Salzburg und dem Wolfsberger AC erfreulicherweise mit zwei Teams mit von der Partie.

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(Dejan Joveljic war es, der in der 31. Minute mit dem einzigen Treffer im Spiel, die Wolfsberger in das Sechzehntelfinale katapultiert hat)

 

Wolfsberg mit couragiertem Auftritt

Die Ausgangslage beim für die Wolfsberger "wichtigsten Spiel des Jahres" war unmissverständlich und klar. Denn schaffen es die Lavanttaler, gegen die Niederländer nicht zu verlieren, bewerkstelligt man den Aufstieg in das Sechzehntelfinale bzw. geht es im Frühjahr international weiter. Aber dafür bedarf es einer Sonderdarbietung. Denn Feyenoord ist in der Eredivisie bereits seit 24 Ligaspielen unbesiegt und rangiert derzeit am vierten Tabellenplatz. Obwohl den "Wölfen" ein Remis reicht für ein Weiterkommen, ist die Spielanlage nach vorne hin ausgerichtet. Ohne aber dabei das Defensivspiel zu vernachlässigen. 8. Minute: Nach einem Liendl-Eckball gelangt Vizinger zum Abschluss, aber "Backup-Goalie" Marsman packt erfolgreich zu. Die Truppe von "Trainerfuchs" Dick Advocaat kommt nur sehr behäbig in die Gänge bzw. fehlt der nötige Drive nach vorne. Am ramponierten Rasen im Klagenfurter Wörtherseestadion kommen die Rotterdamer dann aus dem Nichts zu einer Topchance. 23. Minute: Jens Toornstra kommt unbedrängt im Strafraum zum Schuss, er zimmert das Leder aber ans Außennetz. Auf der Gegenseite ist es wieder ein sehr auffällig agierender Dario Vizinger, der für viel Unruhe sorgt im Gefahrenraum der Gäste. 31. Minute: Liendl und Taferner leisten die mustergültige Vorarbeit für den Serben Dejan Joveljić, der mühelos aus kurzer Distanz per Kopf für das 1:0 sorgt. Was nicht wirklich zur Sicherheit im Spiel der Niederländer beiträgt. Vizinger hat in der 35. Minute noch das 2:0 am Fuß, es geht aber mit dem Wolfsberger Eintore-Vorsprung in die Halbzeitpause.    

Feyenoord läuft vergeblich an

Die Ausgangslage für die Feldhofer-Schützlinge im zweiten Durchgang ist wahrlich vielversprechend. Es gilt "nur" zwei Gegentore zu vermeiden, was gleichbedeutend damit wäre, dass man den heißersehnten Aufstieg ins Sechzehntelfinale sicherstellen kann. Feyenoord wirft jetzt auch alles verfügbare nach vorne. Man will es wissen und forciert notgedrungen das Offensivspiel. Was aber die Kärntner nicht davon abhält, dem Gegner weiterhin mit frühen Pressing, das Leben schwer zu machen. Vieles spielt sich nun in der Hälfte des Gastgebers ab, der sich aber mit einer sehr konzentrierten Defensivarbeit, wenig bis gar keine Blöße gibt. Der Wille, die nächste Runde zu erreichen, ist bei den bissig agierenden "Wölfen", richtiggehend vernehmbar. Kommen die Gäste doch einmal in Nähe des WAC-Tores, ist immer noch ein bombensicher spielender Torhüter Alexander Kofler zur Stelle. So kommt es, dass die Bemühungen der Niederländer von mal zu mal ungeduldiger werden. Was vorwiegend daran liegt, dass die Defensivabteilung mit Baumgartner/Lochoshvili/Novak/Scherzer, praktisch alles wegräumt, was da so daherkommt. In der Schlussphase kommt es noch beiderseits zu je einer prickelnden Möglichkeit. Kapitän Liendl (85.) bzw. der eingewechselte Sinisterra (87.) können daraus aber kein Kapital schlagen - Spielendstand: 1:0! Damit ist die Gruppenphase der Europa League abgeschlossen. Während die Reise hier für Feyenoord ein Ende findet, geht es für Wolfsberg nun im K.O.-Modus weiter. Die Auslosung für die verbliebenen 32 Mannschaften findet am Montag, 14. Dezember statt. Die beiden Spieltermine sind der 18. bzw. 25. Feber 2021.

 

WOLFSBERGER AC - FEYENOORD ROTTERDAM 1:0 (1:0)

Wörtherseestadion, keine Zuseher, SR: Paweł Raczkowski (POL)

Wolfsberger AC: Kofler, Baumgartner, Lochoshvili, Novak, Scherzer, Leitgeb, Taferner (68. Rnic), Sprangler, Liendl, Joveljić (56. Peretz), Vizinger (83. Stratznig)

Feyenoord: Marsman, Senesi, Spajić (72. Teixeira), Malacia (79. Bannis), Geertruida, Toornstra, Diemers, Kökçü, Jørgensen, Berghuis, Linssen (72. Sinisterra)

Tor: 1:0 (31. Joveljić)

Gelbe Karten: Joveljić, Sprangler bzw. Spajić, Berghuis

stärkste Spieler: dickes Wolfsberger Pauschallob!

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer, Trainer Wolfsberg:

"Ganz ehrlich gesagt - mir fehlen die Worte! Wir haben heute mit einer Art und Weise Fußball gespielt, die sehr viele Leute begeistert hat, denke ich. Ich bin extrem stolz und dankbar dafür, mit einem solchen Team arbeiten zu dürfen. Einfach nur ein wunderschönes Gefühl."

Dick Advocaat, Trainer Feyenoord:

"Wir hatten große Probleme und haben uns sehr schwer getan. Man mudd dem Gegner gratulieren, er hat verdient gewonnen."

(Anmerkung: Für die 74-jährige Trainerlegende, er beendet seine Karriere im Sommer, war das der letzte internationale Auftritt)

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Photocredit: Gerhard Pulsinger

by: Ligaportal/Roo