Im Viertelfinale des UNIQA ÖFB Cup traf der KSV 1919 auf den RZ Pellets WAC. Und dabei musste der Favorit über 120 Minuten gehen, um letztlich den Aufstieg in das Halbfinale sicherzustellen. Den Kapfenbergern gelang es dabei über weite Strecken, hervorragende Figur abzugeben. Bitter für die Steirer, dass der entscheidende (umstrittene) Treffer erst in der 118. Minute fiel. Die Wolfsberger, auf die, unter anderen steht Tottenham vor der Tür, in den nächsten Wochen ein Riesenprogramm wartet, werden sehr froh sein darüber, den Sieg unter Dach und Fach gebracht zu haben.

 

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(Michael Novak sicherte den Wolfsberger mit seinem Tor in der 118. Minute den Aufstieg in das Cup-Halbfinale)

 

Kapfenberger Ausgleich in der Nachspielzeit

Der Zweitligist, der heuer noch kein Pflichtspiel in den Beinen hat, hat den Weg über Anif, Admira und BW Linz in das Viertelfinale gefunden. Der Favorit aus dem Lavanttal hat Neusiedl, Ried und Amstetten aus dem Weg geräumt. Vom Start weg kommt es zu einer intensiv geführten Begegnung, bei der die Gäste sichtlich darum bemüht sind, früh in Führung zu gehen. Am von Freiwilligen freigeschaufelten bzw. von Eis befreiten Spielfeld, gelangen die Wolfsberger in der 7. Minute auch zur ersten Torchance. Wernitznig ist der Passgeber, aber der Joveljić-Kopfball verfehlt dann sein Ziel. Und die Feldhofer-Truppe bleibt am Drücker, der Gastgeber wird gehörig in die Defensive gedrängt. 15. Minute: Kvakić mit der ungeschickten Strafraum-Attacke an Joveljić. Den dafür verhängten Elfmeter verwertet Kapitän Michi Liendl zur 0:1-Führung. Was die Sache für die "Falken" gegen den Europacup-Fighter nicht einfacher macht. Zwar gelingt es die Angriffsbemühungen der Kärntner weitgehendst im Zaum zu halten. Aber das Spiel nach vorne findet bei den Kapfenbergern praktisch nicht statt. Erst in der 26. Minute kommt es zur ersten KSV-Chance. Aber der Hernaus-Abschluss fällt zu schwach aus. Mit dieser Gelegenheit finden die Ibrakovic-Mannen besser in die Partie, ohne aber den WAC vorerst in Verlegenheit zu bringen. Keeper Stolz pariert noch einen Liendl-Kracher (40.) - alles deutet auf eine WAC-Führung im ersten Abschnitt hin. Aber in der dritten Minute der Nachspielzeit schlägt es ein im WAC-Kasten. Der 19-jährige Tobias Mandler hält aus gut 23 Metern drauf, sein Schuss wird noch abgefälscht - so geht es mit dem 1:1 in die Halbzeitpause.

Wolfsberg hat alle Hände voll zu tun

Der doch überraschende Kapfenberger Ausgleich macht die Angelegenheit nun wieder megaspannend. So ist es doch zu erwarten, dass dieser Treffer die Brust der Obersteirer, sehr breit werden lässt. Man wird sehen, wie der Bundesligist auf diesen Ausgleich reagieren wird. 49. Minute: Grgic bringt das Spielgerät zur Mitte, daraufhin stellt Hernaus Gästekeeper Kofler auf den Prüfstand. Damit signalisieren die Steirer, dass man es auf der Agenda stehen hat, ins Halbfinale aufzusteigen. 52. Minute: Der eingewechselte KSV'ler Eloshvili, der viel Schwung mitbringt, versucht es aus 15 Metern, da hat letztlich nicht viel gefehlt. Der WAC agiert nun völlig verunsichert, das Gegentor zeigt seine Wirkung. Der Platzherr gewinnt nun auch mehr Zweikämpfe. Was heißt, dass nach einer gespielten Stunde alles offen ist bzw. dass sich zwei Teams auf Augenhöhe begegnen. 62. Minute: Jetzt zeigen auch die "Wölfe" wieder auf, Joveljič verpasst sein Ziel nur um Zentimeter. 66. Minute: Wieder kann sich Torhüter Stolz bei einem Liendl-Schuss bewähren. Demnach verzeichnen die Wolfsberger wiederum Oberwasser. Aber KSV wirft alles verfügbare erfolgreich in die Waagschale. Demnach geht auch alles in Richtung Verlängerung. Nach der regulären Spielzeit steht es 1:1-Unentschieden.

Verlängerung: Der WAC trifft in der 118. Minute

Wie werden es die beiden Teams nun in der Overtime anlegen? Spielt man die "Risiko-Karte" aus oder aber verlässt man sich auf die dann noch offene Option "Elfmeterschießen". Die Gäste sind es, die deutlich mehr auf die Tube drücken bzw. hat man vor, einem Penaltyschießen nach Möglichkeit aus dem Weg gehen. Vieles spielt sich auch in der Kapfenberger Hälfte ab. Aber die Lücke im organisierten KSV-Abwehrverbund ist nicht zum ausfindig machen. So werden die Seiten mit dem 1:1-Spielstand zum letzten Mal gewechselt. Wenig Veränderung dann auch in den letzten 15 Minuten. Der WAC bestimmt nach wir vor das Geschehen, aber die KSV'ler sind bemüht darum Nadelstiche zu setzen. 116. Minute: Torschütze Mandler wird mit der Gelb/Roten Karte frühzeitig duschen geschickt. Dann kommt die 118. Minute: Nach einem Liendl-Corner herrscht Hektik pur im KSV-Gefahrenraum. Cetina bekommt den Ball nicht geklärt, dann ist es Michael Novak, der zur Stelle ist und den 1:2-Siegestreffer markiert. Weiter geht es nun mit dem Halbfinale, das mit dem 2./3. März anberaumt ist. Auslosung: 7. Feber um 16:45 Uhr in ORF 1. Das Finale geht dann am 1. Mai im Klagenfurter Wörthersee-Stadion über die Bühne.

 

KAPFENBERGER SV - WOLFSBERGER AC 1:2 n.V. (1:1, 1:1)

Franz Fekete Stadion, keine Zuseher, SR: Julian Weinberger (Wien)

KSV 1919: Stolz, Cetina, Kvakić (91. Musija), Steinlechner, Mandler, Grgic (72. N'zi), Herić (120. Komolafe), Sylla (120. Bajrektarevic), Lang, Amoah (46. Eloshvili), Hernaus (71. Mikic)

WAC: Kofler, Scherzer, Baumgartner, Novak, Lochoshvili (91. Pavelic), Liendl, Stratznig (106. Schöfl), Wernitznig (67. Visinger), Taferner (67. Sprangler), Röcher (91. Dieng), Joveljić (120. Rnic)

Torfolge: 0:1 (15. Liendl/Elfer), 1:1 (45+3 Mandler), 1:2 (118. Novak)

Gelbe Karten: Herić, N'zi, Mandler, Stolzbzw. Röcher, Joveljić, Lochoshvili 

Gelb/Rote Karte: Mandler (116. KSV)

stärkste Spieler: Stolz, Herić bzw. Liendl, Novak

Stimmen zum Spiel:

Abdullah Ibrakovic, Trainer Kapfenberg:

"Die Niederlage tut sehr weh. Ein paar Sachen vom Schiedsrichter waren ein Wahnsinn. So einen Elfmeter darf man nicht pfeifen, die Rote Karte hat das Spiel gedreht. Aber ich hoffe, dass wir auf diesem Spiel aufbauen können."

Ferdinand Feldhofer, Trainer Wolfsberg:

"Wir sind sehr froh, unter den letzten vier zu sein, das ist großartig. Wir haben den Kampf angenommen. Heute zählt nur der Aufstieg, und das haben wir erreicht. Wir haben den Platz gesehen, der hat nicht für ein schönes Spiel gesprochen. Dementsprechend waren wir vorbereitet."

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Photocredit: Harald Dostal

by: Ligaportal/Roo