Im Viertelfinale des UNIQA ÖFB Cup traf der FC Red Bull Salzburg auf den FK Austria Wien. Und dabei gelang es den "Bullen" den Erfolgslauf im Cup fortzusetzen. 46 Spiele - nur eine Niederlage, sprechen eine deutliche Sprache. "Ein gutes Pferd springt so hoch, wie es muss". Es war wahrlich keine Salzburger Galavorstellung, aber letztlich reichte es, um in das Halbfinale einzuziehen. Schon am kommenden Mittwoch steht dieselbe Partie in der Meisterschaft an. Da bietet sich den Austrianern dann die Möglichkeit, den Spieß umzudrehen. Dafür bedarf es aber, auch gegen mittelmäßige Salzburger, einer Sonderleistung.

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(Sékou Koïta, hier gegen Patrick Wimmer und Eric Martel, markierte in der 41. Minute den Salzburger Führungstreffer)

 

Salzburg mit einem effizienten Auftritt

Die Salzburger „Bullen“, die auf dem Weg in das Viertelfinale SW Bregenz, St. Pölten und Rapid Wien aus dem Weg geräumt haben, sind bei diesem Duell der klare Favorit. Wenngleich man aber der Wiener Austria, Retz, Sportclub und Hartberg wurden eliminiert, aber zumindest eine Außenseiterchance einräumen muss. Vom Start weg sind die Mannen vom Verteilerkreis dann darum bemüht, den Hausherren die Stirn zu bieten bzw. nicht frühzeitig in Rückstand zu geraten. Was soweit gut von der Hand geht, gelingt es doch den Gegner weitgehendst vom Tor fern zu halten. Die Stöger-Truppe ist mit allen Spielern in der eigenen Hälfte antreffbar. Man steht tief, aber wenn es nötig ist, wird im Kollektiv konsequent verteidigt. Was den Salzburgern gar nicht schmeckt bzw. fehlen die nötigen Ideen, um die "Veilchen" zu pflücken. In der 19. Minute brennt es dann im Strafraum der Gäste. Zweimal ist es der aufgerückte Däne Rasmus Kristensen, der für Torgefahr sorgt. Aber auch die Wiener sind bemüht Nadelstiche zu setzen, wenngleich sich das mit den Aufregern sehr in Grenzen hält. So ist das nach einer gespielten halben Stunde eine Partie, die farblos, ohne nennenswerte Torchancen über die Bühne geht. Den Austrianern muss man aber doch bescheinigen, die Sache hervorragend zu machen bzw. nur ganz wenig zuzulassen. Dann aber kommt die 41. Minute: Sékou Koïta wird es zu bunt, er spaziert der 16-Meter-Markierung entlang. Sein Schuss wird dann von Schösswendter noch entscheidend abgefälscht. Im Gegenstoß findet dann Sarkaria noch die Ausgleichs-Gelegenheit vor - Halbzeitstand aber 1:0.

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(Patson Daka, Luka Sučić & Kollegen haben mit diesem Sieg, Kurs in Richtung 8. Cup-Titel aufgenommen bzw. musste man in den letzten 46 Cupspielen (!) nur eine Niederlage hinnehmen)

 

Der Austria fehlen die Mittel und Wege

Mit diesem späten Gegentreffer ist die Austria nun dazu gezwungen, mehr Risiko zu nehmen bzw. mehr in das Offensivspiel zu investieren. Was die Gefahr in sich birgt, dass die "Bullen" die dann gebotenen Freiräume entsprechend nützen. Die "Violetten" sind dann auch bemüht, die Kehrtwende noch herbeizuführen. Aber auch die Mozartstädter, die das Toreschießen ohnehin in der DNA verankert haben, legen nun ein Schäuferl nach. 50. Minute: Auf das Neue ist es Defender Kristensen, der Gästekeeper Patrick Pentz auf den Prüfstand stellt. 53. Minute: Mwepu hat das 2:0 am Fuß, aber letztlich fehlt es an der nötigen Präzision. Die Austria ist nun in der Defensive gehörig beschäftigt bzw. geht es darum, den möglicherweise vorentscheidenden zweiten Gegentreffer zu verhindern. Was soweit auch gelingt, das Problem der Gäste ist es aber, dass man sich im Spiel nach vorne nicht entfalten kann. Demnach kommt es dann auch dazu, dass der Austria mehr und mehr die Zeit davonläuft. 86. Minute: Die Austria mit einer flüssig vorgetragenen Spielaktion, beim Torabschluss erweist sich Dominik Fitz dann aber als zu wenig abgebrüht. 89. Minute: Statt 1:1 steht es dann im Gegenschlag 2:0. Der gerade eingewechselte Adeyemi wird vom ebenso neuen Spieler Okafor per Fersler freigespielt. Spielendstand, Aaronson findet noch die Gelegenheit auf das dritte Tor vor (92.), 2:0. Weiter geht es nun mit dem Halbfinale, das mit dem 2./3. März anberaumt ist. Auslosung: 7. Feber um 16:45 Uhr in ORF 1. Das Finale geht dann am 1. Mai im Klagenfurter Wörthersee-Stadion über die Bühne.

 

FC RED BULL SALZBURG - FK AUSTRIA WIEN 2:0 (1:0)

Red Bull Arena, keine Zuseher, SR: Manuel Schüttengruber (OÖ)

Red Bull Salzburg (4-4-2): Stanković, Vallci, Ramalho, Ulmer, Kristensen, Junuzović, Camara (81. Bernède), Sučić (65. Aaronson), Mwepu, Koïta (65. Adeyemi), Daka (81. Okafor)

Austria Wien (4-3-2-1): Pentz, Schösswendter, Palmer-Brown, Zwierschitz (86. Zeka), Martel, Suttner (46. Handl), Teigl, Wimmer, Sarkaria, Jukić (23. Fitz), Pichler

Torfolge: 1:0 (41. Koïta), 2:0 (89. Adeyemi)

Gelbe Karten: Bernède, Adeyemi bzw. Schösswendter 

stärkste Spieler: Kristensen, Junuzović, Mwepu bzw. Martel, Sarkaria

Stimmen zum Spiel:

Jesse Marsch, Trainer RB Salzburg:

"Ich bin zufrieden mit der Mannschaftsleistung. Wir haben wieder zu null gespielt. Das ist ein großes Thema für uns, jetzt haben wir es vier Spiele infolge geschafft. Die Mentalität für das Laufen und Kämpfen war erneut wieder sehr hoch."

Karim Adeyemi, Torschütze RB Salzburg:

"Natürlich sind wir alle sehr froh über den Halbfinaleinzug. Ich bin sehr glücklich darüber, getroffen zu haben. Ich denke doch, dass der Knoten bei mir geplatzt ist bzw. werde ich alles geben dafür, um zu einem Stammplatz in der Startelf zu kommen."

Peter Stöger, Trainer Austria Wien:

"Im Großen und Ganzen bin ich einverstanden mit dem, was mein Team gezeigt hat. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die sich nie aufgegeben hat. Wir haben unglücklich vor der Halbzeit das Tor bekommen. Dann ist es in Salzburg schwierig. Mit ein bisschen Glück hätten wir sogar auch das 1:1 gemacht."

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Photocredit: GEPApictures/Jasmin Walter

by: Ligaportal/Roo