Neusiedl siegt mit Leidenschaft im Revier-Derby

Vor 1287 Besuchern beschert der SC Neusiedl am See seinen Fans den Sieg gegen den Revier-Nachbarn SC/ESV Parndorf. In einem von der ersten Minuten an umkämpften und chancenreichen Spiel, setzen sich die Seestädter knapp mit 2:1 (1:1) durch, und revanchieren sich für die letzten zwei Niederlagen in der Regionalliga Ost und im BFV-Cup. Zum Matchwinner wird dabei Andreas Strapajevic mit seinem Tor in der 77. Minute. Zu zehnt (Patrick Kienzl muss nach 80 Minuten vom Platz) kommen die Gäste noch zur großen Chance auf den Ausgleich. Die Stange und die Fingerspitzen von Club-Urgestein Adi Kaiser sichern aber den Sieg.

 

Herr im eigenen Haus

Bereits zu Beginn ist klar: In diesem Spiel wird von den Hausherren kein Zentimeter fahrlässig hergeschenkt. Die Seestädter agieren mutig und sind voller Tatendrang. Die Gäste finden hingegen eher schleppend in die Partie und lassen Leidenschaft und Aggressivität vermissen. Das erste Erfolgserlebnis ist ihnen dennoch vergönnt. In Minute 15 nützt Neuzugang Mario Rasic eine Vorlage von Sebastian Leskovich auf die zweite Stange und bringt die Gäste in Front. Die Antwort der Hausherren folgt aber auf dem Fuß. Stürmer Marijan Tomcak trifft in der Rückrunde im dritten Spiel in Folge und verwertet das Zuspiel von Patrick Krammer zum 1:1 (23.). Ob er dabei regelwidrig ins Spiel eingegriffen hat, ist zumindest strittig. Das Schiedsrichterteam entscheidet dabei jedenfalls nicht auf Abseits. Das Tempo im Spiel bleibt hoch und auch über mangelnde Torchancen kann sich keiner beschweren (Rasic trifft zum Beispiel im Fünfer den Ball nicht voll), bis zum Pausenpfiff bleibt es aber beim 1:1-Remis.

Gäste ausgekontert

Nach Seitenwechsel ändert sich am Charakter des Spiels nichts. In jeder Situation wird verbissen gekämpft und kein Ball verloren gegeben. Auch Torszenen gibt es Zuhauf. NSC-Tormann Kaiser kann sich im Verlaufe des Spiels des Öfteren auszeichnen. In den letzten zwanzig Minuten kommt dann noch einmal richtig Schwung auf. Und die Gäste machen sich das Leben unnötig schwer. Nach einem Einwurf an der gegnerischen Eckfahne ziehen die Heimischen einen Konter auf und Strapajevic vollendet mit Bravour: Er kommt von rechts zur Mitte und zimmert den Ball unter die Latte zum entscheidenden 2:1. Nach der gelb-roten Karte für Patrick Kienzl versuchen die Parndorfer mit letzter Kraft die Derby-Niederlage zu verhindern. Doch das Glück und Tormann Kaiser stehen nicht auf ihrer Seite. So bleibt es beim verdienten Sieg, der die Neusiedler wieder weiter von der Abstiegszone wegführt.

Lukas Stranz (SC Neusiedl am See): „Wir haben uns im Training eingeschworen auf diese Partie, und gesagt, dass uns so eine Leistung wie im Herbst nicht mehr passieren wird – damals waren wir das einzige Mal wirklich unterlegen. Wir wollten den Gegnern von der ersten Minute an wissen lassen, wer Herr im Haus ist und haben gewusst Parndorf ist hinten verwundbar. Ohne die geschlossene Mannschaftsleistung wäre dies aber nicht möglich gewesen.“

Franz Sutrich (Sportlicher Leiter SC/ESV Parndorf): „Die Leidenschaft und die Aggressivität hat heute gefehlt. Wir sind zu Beginn nicht so ins Spiel hineingekommen, aber trotzdem in Führung gegangen und haben die Chance auf einen zweiten Treffer nicht genützt. Neusiedl hat sich dann eben mit Leidenschaft und Einsatzwillen ins Spiel zurückgebracht. Pech haben wir bei einem Stangenschuss gehabt. Der Ausgleich, ich kann es nicht hundertprozentig sagen, war aber vielleicht Abseits.“