Egal ob "Covid-Cluster", ob beim souveränen Spitzenreiter SC Austria Lustenau - 2:1-Coup Montag - oder heute beim zuvor sieben Spiele unbesiegten SKN St. Pölten: der Floridsdorfer AC ist im Frühjahr weiter in der Admiral 2. Liga unaufhaltsam und "zähmte" auch das Wölfe-Rudel. Mit Effizienz & taktischer Disziplin entführten die abgezockten Wiener binnen fünf Tagen mit dem 1:0 den nächsten Auswärts-Dreier, prolongierten ihre Erfolgsserie auf 9 Spiele ohne Niederlage mit 8 (!) Siegen, 5 en suite! Mit dem 12. Saisonsieg ist der Zweite nur noch 4 Zähler hinter Liga-Leader Lustenau. Der SKN bleibt mit Saisonniederlage 8 Achter.

 

Die Floridsdorfer "rocken" weiter die 2. Liga: Marco Krainz, einer der Besten und in der Nachspielzeit Retter auf der Torlinie, und der FAC ließen sich auch vom "Wölfe-Rudel" nicht aufhalten.

Beide Teams gingen mit Erfolgsserien als Referenz und somit selbstbewusst in das Match. Doch auch mit Respekt. Anfangs war es so wie beim "zweiten Date": beide wollten, doch hielten sich noch schüchtern zurück. Doch dann hatten die Wiener eine zündende Idee...stießen über die rechte Seite durch und Monsberger bedient per präzisem Flach-Querpass im Strafraumzentrum den gebürtigen Straßburger Anthony Schmid, der willensstark das Leder direkt über die Linie bugsierte zu seinem sechsten Saisontor. Effizienz pur vom FAC, der abgezockt aus einer kontrollierten Defensive heraus den 1:0-Vorsprung in die Pause brachte.

Die 2. Halbzeit begann hektisch und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gab es nach einem Foulspiel vom Ex-St. Pöltener Rasner an Kovacevic erstmal erhitzte Gemüter samt Rudelbildung. Was die ersten gelben Karten für die beiden Protagonisten und hernach FAC-Coach Mitja Mörec nachsichzog.

Die Wölfe wehrten sich zwar gegen die drohende, vierte Heimniederlage - die letzte lag auf den Tag genau sechs Monate zurück - doch es fehlte gegen die gut gestaffelten Gäste (mit 12 Gegentoren die mit Abstand wenigsten der Liga) an Durchschlagskraft und Kreativität. Nach einer Spielstunde wollte das SKN-Trainer-Duo Helm/Pogatetz mit einem Dreifach-Wechsel neue Impulse setzen.

Doch die "Blauen" hielten die "Wölfe" auf Distanz, erwiesen sich mental stark, griffig und als homogene Einheit. Um auf Umschaltmomente zu setzen. Nach einer ambitionierten, flachen Hereingabe von links fast von der Grundlinie durch Elias Felber kam Keeper Kasten gerade noch an den Ball.

Turbulente Nachspielzeit - Krainz & Aluminium retten FAC-Sieg

Im Gegenzug dann nach 65 Minuten (!) die erste nennenswerte St. Pöltener Torchance durch den eingewechselten Monzialo, der einen Abwehrfehler jedoch nicht zu nutzen wusste und mit rechts aus acht Metern zu überhastet und außerdem in Rückenlage über das Gäste-Gehäuse zielte.

Nach Rechtsflanke vom ebenfalls eingewechselten Lang und Kovacevic´ Kopfball mit dem Rücken zum Tor hatte der bis dato weitestgehend beschäftigungslose Goalie Gütlbauer mal was zu halten....bestand die "Abschluss-Prüfung" jedoch sicher (73.). Als sich fünf Minuten vor Spielende auch noch beim SKN der eingewechselte Ex-Rieder Bernd Gschweidl verletzte und das Auswechsel-Kontingent erschöpft war, beendeten die Wölfe die Partie zu Zehnt.

Doch mit Moral und Aufregern in der Nachspielzeit! In der 93. Minute klärte Krainz per Kopfball gegen den Kopfball von Schütz auf der Linie und in der 94. Minute traf Conte das linke Kreuzeck. Doch das Aufbäumen kam zu spät. Was für eine turbulente Nachspielzeit....in der die St. Pöltener noch einen Handelfmeter reklamierten und es noch zum Zittersieg mutierte für den FAC, der zum 11. (!) Mal in dieser Saison ohne Gegentor blieb.

REIFEZEUGNIS: FAC gewinnt beide Saisonspiele vs. Lustenau & SKN

Der FAC, der ja um die Lizenz für die Bundesliga ansuchte und mit der BSFZ-Arena in Maria Enzersdorf inzwischen auch eine bundesliga-taugliche Heimstätte gefunden hat, gewann somit beide Saisonspiele gegen Spitzenreiter Austria Lustenau und den ebenfalls vor Saisonbeginn als Aufstiegs-Aspiranten gehandelten SKN St. Pölten. Die Wiener bleiben die "Mannschaft der Stunde", holten aus den vergangenen 9 Partien 25 Punkte (!), sind mit sieben Siegen in der Fremde beste Auswärtsmannschaft der Admiral 2. Liga und erhöhen den Druck auf Liga-Leader Lustenau.

Am Dienstag folgt für den FAC das Nachtragspiel gegen die Kapfenberger SV (18:30 Uhr) und dann kommt es in der Sonntags-Matinee am 20. März zum Top-Spiel gegen den Dritten FC Liefering (10:30 Uhr). Der SKN St. Pölten gastiert nächsten Freitag bei den Young Violets Austria Wien (18:30 Uhr).

SKN St. Pölten - FAC 0:1 (0:1)

NV Arena, 1121 Zuseher, SR: Jakob Semler - Edin Kudic - Philipp Duschek

SKN St. Pölten (4-2-3-1): Kasten; Keiblinger (60. M. Lang), D. Riegler, Ramsebner, Salamon (76. Pemmer); Conte, Tursch (76. Messerer); Davies (60. Monzialo), Schütz, Llanez (60. Gschweidl); Kovacevic.

Floridsorfer AC (4-2-3-1): Gütlbauer; Becirovic, Bubalovic, Puchegger, M. Maier; Krainz, Rasner; Komornyik (63. Krasniqi), Felber (70. Ungar), Schmid (62. Oliveira); Monsberger (79. Mihajlovic).

Torfolge: 0:1 (20. Schmid).

Gelbe Karten: Kovacevic / Rasner, Trainer Mörec, Monsberger.

Fotos: FAC