Den Profis vom FC Wacker Innsbruck reicht es! Spieler von Chefcoach Michael Oenning haben dem Klub nach ausbleibenden Gehaltszahlungen ein Ultimatum gestellt. In Absprache mit der Spielergewerkschaft (VdF) sei dem finanziell klammen Tiroler Traditionsverein ein Fristsetzungs-Schreiben zugestellt worden, das die Gehälter binnen 12 Tagen einfordert, erklärte die VdF am Donnerstag. Der Kurier hatte vorab darüber berichtet. Wacker empfängt heute Abend im Kult-Klub-Duell der ADMIRAL 2. Liga am Stadion Tivoli den GAK 1902 - ab 18:30 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER

Auch wenn die Mannschaft von Chefcoach Michael Oenning zuletzt mit einem 1:0-Sieg beim FC Liefering und 1:1 am Tivoli gegen Aufstiegs-Kandidat FAC sportlich Charakter zeigte und Grund zum Jubeln hatte, ist sie aufgrund ausgebliebener Gehalts-Zahlungen bedient.

Erst am Mittwoch verweigerte die Bundesliga Wacker Innsbruck die Lizenz für die Saison 2022/23 in 1. Instanz.

"Werden die Gehälter und Rechnungen nicht beglichen, könnten die Spieler aus ihren Verträgen austreten", sagte Gewerkschafter Oliver Prudlo gegenüber der APA. Die Spieler könnten dann ablösefrei den Arbeitgeber wechseln. Es gehe um die April-Gehälter, die Anfang des Monats hätten ausbezahlt werden sollen. Er vertrete dabei fast alle Spieler des Kaders, so der ehemalige Innenverteidiger und viermalige Meister mit dem FC Tirol. Prudlo feiert am morgigen Karsamstag im übrigen seinen 54. Geburtstag.

Nach Inkassobüro-Briefen schrillten Alarmglocken

Wie prekär die finanzielle Lage der Innsbrucker tatsächlich sei, könne der Wiener nicht beantworten. Als Spieler jedoch mit offenen Rechnungen für medizinische Behandlungen und Briefen vom Inkassobüro bei ihm vorstellig wurden, hätten schon erste Alarmglocken geschrillt. "Der Verein war hier Auftraggeber. Er hat sie zu den Ärzten geschickt und muss diese dementsprechend auch bezahlen", sagte Prudlo.

Alt-Präsident Gerhard Stocker - der 70-jährige Ex-Wacker-Chef hat sich über Jahrzehnte leidenschaftlich beim 10-maligen Österreichischen Meister engagiert - fürchtet laut Kurier eine Insolvenz und hofft noch auf einen Schulterschluss und einen Verbleib von Wacker Innsbruck im Profifußball.

Archiv-Foto: Harald Dostal/sport-bilder.at