Im Westderby empfing der SC Austria Lustenau im heimischen Planet Pure Stadion zur Sonntagsmatinee den FC Wacker Innsbruck. In einer munteren Partie dominierten die Tiroler lange nach Belieben, führten rasch mit 2:0. Dennoch gelang den Lustenauern - nach einer Gelb-Roten für Kapitän Freitag in Unterzahl - durch einen Traumfreistoß von Wallace noch der Anschlusstreffer. In einer hektischen Schlussphase behielten die Wackeraner aber die Nerven und brachten den Dreier über die Zeit.

Einbahnstraßenfußball

Wacker-Coach Bierofka setzte nach der 0:1-Pleite gegen Liefering ein Zeichen, setzte Zaizen und Aydin auf die Bank - Knaller fehlte verletzungsbedingt. Dem Spiel des FC Wacker tat das aber keinen Abbruch, die Tiroler starteten perfekt ins Westderby. 5. Minute, Freistoß vor dem Sechzehner: Fabio Viteritti schnappte sich den Ball - und zirkelte die Kugel wunderschön aus halblinker Position über die Lustenauer Fünf-Mann-Mauer. Da konnte auch Torwart Schierl nur mehr staunen, 1:0 für die Innsbrucker. Auf der Gegenseite wurde Lustenau erstmals über Tabakovic gefährlich, einen Pass von der rechten Seite setzte der Stürmer aber neben den kurzen Pfosten (10.). Dennoch waren es die Innsbrucker, die das Spiel machten - und sich eiskalt zeigten. So auch in der 14. Spielminute: Die Wackeraner bemerkten die extrem hoch stehende Lustenauer Abwehrkette, Viteritti schlug den Ball mit einem Kontakt in die Tiefe. Dorthin war bereits Fridrikas im 50-Meter-Vollsprint unterwegs, ließ Lageder links liegen und schob gegen Schierl überlegen zum 2:0 ein. Lustenau hatte auch in weiterer Folge wenig Mitspracherecht, stand defensiv äußerst wacklig und zeigte sich im Spielaufbau schleißig. Gleich zweimal rettete Schierl stark, verhinderte gegen Fridrikas (30.) und Jamnig (45./+3) einen höheren Rückstand. Offensiv konnten die Grün-Weißen ihre Angreifer Tabakovic und Stefanon nicht in Szene setzen. Doppelt bitter: Beide Angreifer mussten verletzungsbedingt noch in der ersten Hälfte runter. Bei Tabakovic schaute es schlimmer aus, der Schweizer humpelte vom Feld, hatte sich am Sprunggelenk verletzt. 

Zu spät Moral gezeigt 

Auch nach der Pause wurde die Aufgabe für die Gastgeber nicht einfacher. Denn die Bierofka-Elf hatte alles im Griff, ließ nichts mehr anbrennen - und Lustenau schwächte sich selbst. Kapitän Christoph Freitag kam im Mittelfeld zu spät, sah seine zweite Gelbe der Partie (59.) - Lustenau nur mehr zu zehnt. Die Gäste schraubten das Pensum somit ein wenig zurück, kamen aber dennoch zu einigen brauchbaren Möglichkeiten. In der 72. Minute etwa, als Marco Holz den Ball an's Aluminium setzte. Aber dennoch: Aus dem Nichts verkürzten die Lustenauer auf 1:2 - und wie! Aus gleicher Position wie Viteritti beim 0:1 trat Wallace einen Standard, zirkelte den Ball nicht minder schön ins Kreuzeck: Nichts zu halten für Eckmayr (75.). Lustenau hatte Blut geleckt, machte viel Druck auf den Ausgleich. Doch die Bemühungen kamen zu spät, Innsbruck zeigte sich nervenstark - in der hart umkämpften Schlussphase reichte es für die Kiene-Elf zu keinem Punktgewinn mehr.

 

2. Liga, 19. Runde

SC Austria Lustenau - FC Wacker Innsbruck  1:2 (0:2)

Planet Pure Stadion; 100 Zuschauer; SR Jäger

Tore: 75. Wallace bzw. 5. Fabio Viteritti, 14. Lukas Fridrikas

Gelb-Rote Karte: Christoph Freitag

Startelf Lustenau: Schierl - Cissokho, Berger, Lageder, Maak, Baiye, Jaby, Ranacher, Freitag, Stefanon, Tabakovic

Startelf Innsbruck: Eckmayr - Grujcic, Hupfauf, Joppich, Kofler, Jamnig, Viteritti, Hubmann, Holz, Fridrikas, Ronivaldo

 

Geschrieben von Fabian Beer/Fotos: Daniel Schönherr