Der Kapfenberger SV traf am Sonntagvormittag in der 6. Runde der ADMIRAL 2. Liga auf den DSV Leoben. Damit stand ein Steirer-Derby auf dem Programm, und was für eines. Erstmals nach 15 Jahren prallten die obersteirischen Lokalrivalen aufeinander. Mit dementsprechend Spannung war die Partie der beiden Stahlstadt-Klubs erwartet worden. Letztlich gewann der KSV 1919 vor mehr als 3.500 Fans nach 0:1-Rückstand mit 2:1- das Debüt von Trainer Rene Poms auf der DSV-Betreuerbank ging also daneben (er folgte unter der Woche auf Carsten Jancker). 

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Kapfenberger Jubel im Steirer-Derby gegen Leoben.

Leoben legt vor, Kapfenberg gleicht aus  

Es dauert eine Weile, bis beide Mannschaften so richtig ins Spiel kommen. Keiner will Fehler machen. Dann werden die Kapfenberger besser und übernehmen das Kommando. Eine Flanke von der linken Seite durch Wippel kommt sehr gefährlich in die Mitte, hier steigt am Ende Samuel Ethor Ferreira Guedes - kurz Tiba genannt - perfekt zum Kopfball in die Höhe, doch dessen Abschluss geht über den Kasten. 

Dann werden die Leobener konkreter im Spiel nach vorne. Über die rechte Seite haben die Poms-Kicker etwas Glück, hier bekommt Florian Freissegger einen Pressball und hat so viel Platz - er versucht eine Flanke in die Gefahrenzone zu schlagen, doch kann der KSV sofort das Leder wieder wegschlagen. Immer wieder versucht sich Leobens Kevin Friesenbichler nach weiten Bällen in Szene zu setzen, aber bisher ist der Angreifer noch völlig auf sich alleine gestellt.

Nach 30 Minuten ist es passiert. Matija Horvath kommt stark angespielt von Florian Freissegger ans Leder, mit einem Alleingang setzt er sich gegen mehrere Gegenspieler entschlossen durch und setzt seinen flachen Schuss ins rechte untere Eck zum wichtigen 1:0-Treffer ins Netz. 

Mit der Führung im Rücken wollen die Gäste nachlegen, doch daraus wird trotz der einen oder anderen guten Aktion über die Seiten nichts. Aus "heiterem Himmel" fällt dann plötzlich vor der Pause der Ausgleich für die Gastgeber: Nach einem weiten langen Abschlag von Goalie Richard Strebinger kommt Tiba ans Leder, will Keeper Pelko umspielen und wird vom Leobener Tormann gefoult - zum Strafstoß tritt Tiba selbst an und versenkt die Kugel links in den Maschen zum viel umjubelten 1:1-Halbzeitstand.

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Das Debüt von DSV Leoben-Trainer Rene Poms ging daneben

Nicht zwingend genug

Die Leobener haben mit einem Freistoß durch Thomas Maier die erste Halbchance in der 2. Halbzeit, doch der Abschluss ist viel zu ungenau - Tormann Strebinger kann den Ball sicher fangen. Das Spiel plätschert in der Folge dahin. Weder die Gastgeber noch die Gäste kommen in die Gefahrenzone. Nach einer Ecke für die Kapfenberger durch einen Rückpass von Freissegger kommt die Flanke von links gut in den Strafraum - doch der Abschluss durch Szerencsi geht links am Gehäuse vorbei.

Das Aufbauspiel der Gästekicker ist zwar am Anfang mit viel Tempo vorhanden, doch am Ende der Situation hat man sich viel zu sehr Zeit gelassen - so können sich die Kapfenberger geschlossen alle hinter die Kugel stellen. In der 70. Minute dann eine starke KSV-Aktion: Über die linke Seite kommt eine perfekte Flanke genau auf den Kopf von Tiba - der Stürmer setzt sich sehr stark gegen zwei Gegenspieler durch und gibt einen Abschluss mit seiner Stirn ab, er zwingt Tormann Pelko zu einer Glanzparade, die Ecke darauf bringt aber nichts ein.

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KSV 1919 geht in Führung dank Joker Hofmeister

Das Spiel ist wie schon in der 1. Halbzeit durchaus härter geführt. Man sieht, dass es für beide Mannschaften auch um viel Prestige geht. In der 84. Minute jubeln die Kapfenberger: Über links kommt eine butterweiche Flanke auf den wenige Augenblicke zuvor eingewechselten Hofmeister - der steigt im Zweikampf gegen Wild perfekt in die Höhe und versenkt seinen Kopfball zum vielumjubelten 2:1-Führungstreffer.

Jetzt ist Leoben gefordert. Die Poms-Truppe wirft alles nach vorne, es bleibt aber - obwohl Amoah in der Nachspielzeit noch einen Volleyschuss versucht, aber über das Tor jagt - beim 2:1-Heimsieg der Falken über die Donawitzer. 

ADMIRAL 2. Liga, 6. Runde

Sonntag, 3. September 2023, 10:30 Uhr, Franz Fekete Stadion, Z: 3.550 SR: Jakob Semler

KSV 1919 - DSV Leoben 2:1 (1:1)

KSV 1919 (4-4-2): Strebinger Miskovic, Puschl (K) (Pichorner, 82.), Wippel (Coimbra, 61.), Murza (Leimhofer, 71.), Zikic (Hassler, 71.), Szerencsi, Tiba (Hofmeister, 82.), N´Zi, Mandler, Heindl

DSV Leoben (4-4-2): Pelko (K), Turi, Horvat, Hirschhofer, Wild (Bagadur, 85.), Untergrabner (Eskinja, 68.), Amoah (Halper, 68.), Perthel, Freissegger, Friesenbichler, Maier

Torfolge: 0:1 Horvath (30.), 1:1 Tiba (43.), 2:1 Hofmeister (84.)

Gelbe Karten: Puschl (9.), N'zi (22.), Wippel (29.), Szerencsi (50.), Hassler (81.) bzw. Amoah (39.), Pelko (42.), Untergrabner (44.), Freissegger (94.)

Spielfilm im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: RIPU Sportfotos