In der 10. Runde der ADMIRAL 2. Liga wollte die SV Guntamatic Ried bei Schlusslicht SKU Amstetten ihre Erfolgsserie prolongieren, endlich den ersten Auswärts-Dreier holen und in der Tabelle weiter Boden gut machen. Während die Mostviertler, vor einem Jahr nach 10 Runden noch Spitzenreiter, auf den ersten Saisonsieg in der Liga hofften. Der vor einer Woche schon zum Greifen nah schien, als die Enengl-Elf allerdings beim SK Sturm II einen 2:0-Vorsprung aus der Hand gab. Diesmal drehte man den Spieß um, nach 0:1-Rückstand zur Pause 2:1 vorn zu liegen. Doch es folgte das Déjà-vu, die Rieder kippten die Partie und siegten 3:2!

Happyend für Nikki Havenaar und die SV Ried, die am Ende obenauf waren gegen Marco Stark und Schlusslicht SKU Amstetten. Was für eine wilde Fahrt in dieser Partie. Erst Ried 1:0 vorn, dann Amstetten 2:1 und am Ende nahmen die Innviertler per LuckyPunch beim 3:2 drei Punkte mit nach Hause.

Leid´ und Freud´ für SV Ried in Anfangsviertelstunde

Die Partie begann mit einer Schrecksekunde und folglichen Hiobsbotschaft für die Rieder, bei denen sich nach einem Laufduell um den Ball Philipp Pomer den Oberschenkel hielt. Der 26-jährige Kapitän spielte zwar noch ein paar Minuten weiter, um dann jedoch verletzungsbedingt auszuscheiden (13.). Der 17-jährige Fabian Rossdorfer kam und sah wie Stürmer Wilfried Eza bei seinem Premierentor im SV Ried-Dress mit der ersten Torchance der Partie zur Stelle war und aus Nahdistanz nach einer Rechtsflanke (Grosse verpasste an der 1. Stange) die Kugel gegen Schlussmann Scharner, der für den rotgesperrten Elias Scherf zwischen den Pfosten stand, vollendete (17.). 

Mit der 1:0-Führung kontrollierten die Innviertler fortan die Partie, um jedoch gegen tief stehende Amstettener (diesmal mit 3 Innenverteidigern) zu keinen nennenswerten Torchancen zu kommen. Doch die Feldüberlegenheit war trügerisch, die Gäste zu sehr im Vorsprung-Verwaltungsmodus und urplötzlich mit dem Kontrollverlust. Brachten die Enengl-Elf in das Spiel zurück. Die Gastgeber ließen nicht lange bitten und kippten per Doppelschlag noch vor der Pause die Partie.

Enengl-Elf kippt Partie per Doppelschlag vor Halbzeit

Zunächst näherten sich die Niederösterreicher noch an, verfehlte Niels Hahn per Flachschuss knapp das Gäste-Gehäuse (38.), ehe Marcel Monsberger zum Ausgleich traf (41.). Nach einem weiten Einwurf von der linken Seite verlängerte Innenverteidiger Julian Tomka per Kopfball, ehe der 22-jährige Wolfsberger hoch ins kurze Eck vollendete. Für die Rieder nach über 300 Minuten mal wieder ein Gegentor.

Doch bei einem sollte es nicht bleiben, denn kurz darauf und noch vor der Halbzeitpause verwertete Niels Hahn halblinks im 16-er einen langgezogenen Freistoßball von Marco Kadlec volley technisch hochwertig mit dem Innenrist ins kurze Eck (45.+3). Wieder war SVR-Goalie Andreas Leitner geschlagen und wieder die zuletzt überzeugende Rieder Hintermannschaft nicht im Bilde und ohne Zugriff. 2:1-Halbzeitstand.

Erzielte sehenswert per Volley den zwischenzeitlichen 2:1-Führungstreffer für Schlusslicht SKU Amstetten: Niels Hahn.

Aluminiumtreffer Eza - Maßarbeit Grosse

Mit Wiederbeginn nahm SVR-Trainer Maximilian Senft einen Stürmer-Tausch vor, ließ Marinsek in der Kabine. Diomande kam und erzielte beinahe bei seiner ersten Aktion den Ausgleich, doch mit Glück & Geschick hatte das 20-jährige Torhüter-Talent Kilian Scharner (kam im Sommer vom VfB Stuttgart II) das Leder vor dem zum Nachschuss bereit stehenden Grosse (46.). Um wenig später Glück zu haben als Wilfried Eza die rechte Stange traf (53.). 

Maß genommen hatte dann SVR-Toptorjäger Mark Grosse, der per direktem Freistoßball aus 18 Metern zentral zum Tor die Kugel an der Mauer vorbei ins linke Eck zirkelte und damit das halbe Dutzend an Saisontoren vollmachte - 2:2 (78.). Das Momentum lag jetzt wieder bei den Riedern in einer insgesamt eher höhepunktarmen Partie, in der Amstetten in der Schlußhase ein Déjà-vu drohte. Würden die Mostviertler wie vergangenen Sonntag nach 2:1-Vorsprung wieder mit 2:3 verlieren? 

Grosse-Tor aberkannt wegen Abseits, doch dann Rieder LuckyPunch

Die SV Ried arbeitete und Grosse vollendete auch zum vermeintlichen 3:2 für die Gäste. Doch der Tor-Jubel verstummte jäh, nachdem die Fahne oben war - Abseits. Heikle Situation! Glück für die Enengl-Elf, für die es eine Zitterphase wurde gegen Spielende. Die Senft-Schützlinge drängten, wollten den Lucky Punch in der vierminütigen Nachspielzeit. Der eingewechselte Beganovic mit Ball & Tempo halbrechts in den 16-er, abgeblockt. Grosse setzte nach, abgefälschter Flachschuss aus der Drehung knapp rechts vorbei (90.+2).

Dann doch noch frenetischer Jubel im Gäste-Lager. Mark Grosse schnürte seinen Doppelpack und schaffte den Last-Minute-Treffer und beschert damit der SV Ried den ersten Auswärtssieg. Was für eine "wilde Partie" mit Wechselbädern der Emotionen. Matchwinner der 24-jährige Doppelpacker Mark Grosse (Foto)!

ADMIRAL 2. Liga, 10. Runde

Freitag, 06.10.2023, 18:10 Uhr, Ertl Glas Stadion Amstetten, SR: Arnes Talic.

SKU Amstetten - SV Guntamatic Ried 2:3 (2:1)

SKU Amstetten (3-5-2): Scharner - Tomka, Dirnberger, Stark (K, 61. Sulzner) - Apollonio (54. Weixelbraun) , Hahn, Offenthaler, Starkl (71. Toro), B. Yilmaz - Kadlec (71. Pellegrini), Monsberger. Trainer: Patrick Enengl.

SV Ried: (3-4-3): Leitner - Malic, Havenaar, Steurer - Wohlmuth (72. Mayer), Celic (72. Ungar), Seufert, Pomer (K, 13. Rossdorfer) - Grosse, Eza (57. Beganovic), Marinsek (46. Diomande). Trainer: Maximilian Senft.

Torfolge: 0:1 Eza (17.), 1:1 Monsberger (41.), 2:1 Hahn (45.+3), 2:2 Grosse (78., Freistoß), 2:3 Grosse (90.+3).

Gelbe Karten: Stark (24.), Monsberger (25.), Trainer Enengl (58.), Hahn (68.) / Celic (45.+2), Diomande (65.), Leitner (74.).

SPIELFILM im Ligaportal-Liveticker

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und Schröckelsberger