11. Anlauf für den SK Rapid, um gegen Austria Wien im Allianz Stadion im Wiener Derby endlich nach 7 Jahren den so sehr ersehnten Heim-Dreier zu holen. In Rd. 25 der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2022/23, dem 3. Spieltag im Meister-Playoff - Sonntag ab 17 Uhr Ligaportal-LIVETICKER! Beide Klubs nicht nur geographisch auf Nah-Distanz, sondern auch in der Tabelle. Die Grün-Weißen, jüngst mit 3 BL-Heimsiegen in Folge, auf Rang 4 (19), die Veilchen, die im Grunddurchgang beide Duelle gewannen und in dieser Saison die "Nr. 1 in Wien" sind, nur 1 Zähler dahinter auf Rang 5. Den Violetten wurden ja vor Saisonbeginn 3 Punkte abgezogen.

 

SK Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann: "Es wird höchste Zeit"

"Über 7 Brücken musst du gehen, 7 dunkle Jahre überstehen...7 Mal..." usw. ...lautet der Refrain im Evergreen der ehemaligen Kultband Karat. Am morgigen 16. April ist es fast auf den Tag genau 7 Jahre her, dass der SK Rapid ein Bundesliga-Heimspiel im Wiener Derby gegen den Erzrivalen vom Verteilerkreis schaffte und seither eine lange "Leidenszeit" erlebt. Der damalige 1:0-Triumph am 17. April 2016 war noch im damaligen Hanappi-Stadion. Seit Eröffnung des Allianz Stadions im Juli 2016 ist ein maximales Erfolgs-Erlebnis den Grün-Weißen in 10 Duellen noch nicht vergönnt geblieben. Siehe auch separaten Beitrag

Vor dem 339. Wiener Derby warten die Hütteldorfer obendrein seit 9 Duellen - auswärts wie daheim - mit den "Veilchen" auf einen Sieg. Der letzte datierte vom 1. September 2019 (2:1 in der Generali Arena). Nun soll vor 26.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena die Wende gelingen. "Es wird höchste Zeit", sagt Geschäftsführer & SK Rapid-Legende Steffen Hofmann.

Nach Mike Büskens, Goran Djuricin, Didi Kühbauer und Ferdinand Feldhofer ist Zoran Barišić der fünfte Trainer, der bei einem Heimderby im Allianz Stadion auf der Rapid-Bank sitzt. Er könnte der erste sein, der auch ein Derby im Allianz Stadion gewinnt. Trainer beim letzten Rapid-Heimsieg gegen den Konkurrenten aus Favoriten war ebenso Zoran Barišić. Zwischen 2013 und 2016 konnte der 52-jährige Wiener drei von sechs Heimspielen gegen die Violetten für sich entscheiden (1 Remis, 2 Niederlagen). Insgesamt gab es in den letzten 24 Bundesliga-Derbys nur drei Mal einen Sieg der jeweiligen Heimmannschaft. Zwei Mal gelang es den Veilchen in der Generali Arena, einmal den Grün-Weißen im Prater.

SK Rapid-Cheftrainer Zoran Barišić über...

...die 7-jährige Unserie: "Wir werden mit freiem Kopf ins Derby gehen. Über die Vergangenheit brauchen wir nicht nachzudenken, die können wir eh nicht löschen. Wir haben zuletzt zu Hause unabhängig vom Gegner gute Leistungen gebracht. Nicht nur deshalb ist die Vorfreude groß. Es gibt kein schöneres Spiel als ein Derby, vor allem daheim. Am liebsten hätte ich das jede Woche."

...weiter zum 339. Wiener Derby: "Ausverkauftes Derby und Cup-Finale. Das ist Rapid! Da kann man das Stadion wahrscheinlich doppelt füllen in solchen Spielen. Ich bin mir 100prozentig sicher, dass jeder einzelne Spieler drauf brennt. Wir haben vor gar nicht allzulanger Zeit gegen die Austria verloren."

...die 2:0-Niederlage im März bei der Austria: "Wir wissen, warum wir zuletzt verloren haben und wollen es diesmal besser machen. Wir werden uns bemühen, nicht nur ein gutes Spiel zu machen, sondern auch zu gewinnen."

...zuletzt fehlende Abschluss-Effizienz: "Es verfolgt uns im Frühjahr, dass wir viele Chancen liegenlassen. Bessere Effizienz ist gefragt. Immerhin erarbeiten wir uns regelmäßig Top-Gelegenheiten. Sorgen würde ich mir nur machen, wenn wir keine Chancen herausspielen würden. Der Faktor Glück hat im Fußball einen wesentlichen Anteil, den wollen wir uns erarbeiten."

SK Rapid-Außensverteidiger Jonas Auer über...

...Stimmung in der Mannschaft: "Die ist sehr gut. Wir freuen uns auf ein volles Haus im Derby und werden alles dafür geben, dass wir mit 3 Punkten aus dem Spiel rausgehen".

...Trainingswoche vor 339. Wiener Derby: "Die ist wie jede andere, wobei man schon ein bisserl die Spannung und Freude merkt."

...Lehren aus Niederlage im März gegen Austria: "Wir haben das analysiert und werden das diesmal besser machen."

...was es zum 1. Derby-Sieg im Allianz Stadion braucht: "Wir müssen von Anfang an aggressiv sein, die zweiten Bälle gewinnen und vor allem die Tore machen."

SK Rapid-Innenverteidiger Leopold Querfeld über..

...Erwartung an 339. Wiener Derby: "Ich freue mich schon extrem drauf und denke, dass ich da für die ganze Mannschaft spreche. Es wird wieder eine atemberaubende Stimmung hier im Stadion sein. 

...Selbstvertrauen aus jüngsten Erfolgen: "Vor allem, dass wir ins Cup-Finale nach Klagenfurt fahren dürfen, freut uns. Das gibt uns auch eine positive Stimmung für die nächsten Aufgaben. Am Sonntag steht ja für uns und die Fans ein sehr großes Spiel vor der Tür. Das gibt uns auch viel Selbstvertrauen. Es sind immer im Derby extrem hitzige Partien, doch es soll nur einen Sieger geben und das werden am Sonntag hoffentlich wir sein."

Personelle Situation: Rapids kann bis auf Christopher Dibon und Maximilian Hofmann aus dem Vollen schöpften, es wird wieder personelle Härtefälle geben im großen 31-Mann-Kader. Zuletzt beim 3:1-Heimsieg über Austria Klagenfurt begannen die Grün-Weißen mit 11 Österreichern. Erstmals seit Mai 2022. 

"...deshalb gehen wir mit breiter Brust in das Derby"

FK Austria Wien-Cheftrainer Michael Wimmer vor seinem ersten Wiener Derby im Allianz Stadion: "Das Derby ist das wichtigste Spiel. Es geht um sehr viel. Wir wollen den Anschluss auf die Plätze drei und vier nicht verlieren – deshalb ist es auch von den Punkten her ein wichtiges Spiel. Unsere Mannschaft ist stabil und intakt, sie hat gegen Salzburg top performt – deshalb gehen wir mit breiter Brust in das Derby. Wir haben wieder die Unterstützung unserer Fans im Rücken – unser Sektor ist ausverkauft – und mit ihnen gemeinsam wollen wir eine Top-Performance hinlegen."

Sportdirektor Manuel Ortlechner: "Das Derby ist natürlich ein ganz besonderes und auch sportlich sehr wichtiges Spiel für uns. Die Mannschaft hat in den letzten Wochen tolle Leistungen gezeigt. Der Drive, den die Mannschaft letzten Sonntag an den Tag gelegt hat, ringt uns nach wie vor großen Respekt ab. Es war immer unser Ziel, so mutig und intensiv Fußball zu spielen, wie es die Mannschaft in Salzburg gezeigt hat. Wir nehmen die breite Brust mit, müssen aber nach vorne schauen, weil das alles schon Schnee von gestern ist. Wir müssen die Leistungen Woche für Woche bestätigen."

Personelle Situation: Lucas Galvão zog sich vor dem Spiel gegen RB Salzburg einen Muskelfaserriss in der Wade zu und ist aktuell nicht im Training. Georg Teigl hat Rückenprobleme und wird am Sonntag wahrscheinlich kein Thema für den Kader sein. Doron Leidner fällt mit seinem Bänderriss im Knöchel, den er in Salzburg erlitt, länger aus. Ansonsten fehlen weiterhin die vier Langzeitverletzten Muki Husković, Ziad El Sheiwi, Florian Wustinger und Marko Raguž.

Wiener Violette wieder mit Lizenz-Causa

Überschattet wurde die sportliche Einstimmung auf das 339. Wiener Derby am Donnerstag davon, dass die Austria wie in den vergangenen beiden Jahren auf die Spielgenehmigung noch warten muss. Sportdirektor Manuel Ortlechner sah die Profis bzgl. der "Lizenz-Causa" nicht beeinflusst: "Die Mannschaft hat bereits Charakter bewiesen, wie sie in dieser Saison mit Rückschlägen umgegangen ist. Ich denke, sie wird sich am Sonntag nichts anmerken lassen."

In einem sind sich die Verantwortlichen beider Clubs einig: Das Derby soll ein Fußball-Fest werden, Randale wie vor vier Wochen soll es nicht geben. Der Böllerwerfer von damals wurde sanktioniert, der Vandale, der einen Feuerwerkskörper in eine U-Bahn warf, wurde zum Bedauern von Hofmann noch nicht ausgeforscht. "Das war eine schwerst kriminelle Aktion", meinte der Geschäftsführer.

"Violett-Legende" wird heute 70 Jahre: "Sir" Karl Daxbacher

Positiv zu vermelden gilt, dass am heutigen Samstag Ex-Austria-Erfolgstrainer und -Spieler Karl Daxbacher seinen 70. Geburtstag feiert. Für die Veilchen absolvierte der gebürtige St. Pöltener als Aktiver insgesamt 502 Pflichtspiele und prägte die goldene Ära der 1970er Jahre maßgeblich mit. Nach Ende seiner aktiven Karriere kehrte er als Trainer an den Verteilerkreis zurück und holte 2009 den Cupsieg.

 

Fotocredit: Josef Parak