Nach zwei Niederlagen der WSG Tirol im Grunddurchgang der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2023/24 gegen den RZ Pellets WAC war ein Sieg im dritten Duell zum Greifen nahe. Doch dann griff Schlussmann Stejskal unglücklich statt nach dem Ball in die Beine vom eingewechselten Zimmermann, der das clever annnahm und wie schon bei seinem 3:2-Siegtor am 23. September am Innsbrucker Tivoli in der Nachspielzeit wieder spät stach. Diesmal als Wegbereiter. Wieder ein später Elfmeter, den diesmal Thierno Ballo schoss. Stejskal parierte, doch der WAC-Toptorjäger setzte nach und staubte ab zum 1:1-Endstand. STATEMENTS...

"Am Ende fangen wir uns durch einen Slapstick-Elfmeter den Ausgleich"

Thomas Silberberger (Cheftrainer WSG Tirol) über...

...das Spiel: "Extrem bitter, dass wir die Partie noch so herschenken. Wir haben bis auf eine Standardsituation in der ersten Hälfte eigentlich das ganze Spiel über nichts zugelassen. Am Ende fangen wir uns durch einen Slapstick-Elfmeter den Ausgleich. Das ist frustrierend hoch zehn. Mit einem Sieg hätten wir mit Altach und Blau-Weiss Linz auf Augenhöhe gehen können."

...weiter zum Spiel: „Der späte Ausgleich ist heute auf jeden Fall maximal bitter, gerade wenn du siehst, was auf den anderen Plätzen passiert ist. Heute hätten wir einen richtigen Schritt nach vorne machen können, über 90 Minuten sehr stabil gewirkt und nichts zugelassen, sind dann auch immer besser ins Spiel gekommen. Die Führung war auch verdient, das 2:0 lag auch einige Male in der Luft durch Umschaltaktionen.

Und dann bekommst du so einen unnötigen Elfmeter. Das killt dich einfach und ist so frustrierend, wirklich. Gegen den WAC 90 Minuten nichts zuzulassen ist ja gar nicht ohne, mit Boakye und Ballo haben sie extrem gute Spieler vorne. Als sie dann all-in gegangen sind, war auch nie etwas Gefährliches dabei. Ich glaube, Stejskal musste keinen Schuss auf das Tor abwehren, abgesehen vom Elfmeter. Die Leistung war gut, aber natürlich ist es im Endeffekt wieder bitter für uns.“

ob das Spiel eine Bestätigung dafür war, dass die WSG eine gute Quali-Gruppe spielen kann: „Der WAC ist ja eine sehr gute Mannschaft, die waren bis zwei Runden vor Schluss noch am Weg in die Meister-Gruppe. Es war gut und wenn wir eine stabile Quali-Runde spielen wollen, hätten wir heute die drei Punkte machen und das Ergebnis drüberbringen müssen. Wir haben es wieder nicht geschafft und den Gegner aus einer unglücklichen bis blöden Verteidigungssituation den Gegner zum Ausgleich eingeladen. Es wäre sehr, sehr stabil gewesen, wenn wir das Ergebnis über die Zeit gebracht hätten.“

"Bald ist Lustenau gegen die WSG und dann heißt es eh schon do or die"

ob er Lustenau im Hinterkopf hat oder sich nur auf die eigene Mannschaft konzentriert: „Die Tabelle lesen kann ja jeder. Bald ist Lustenau gegen die WSG und dann heißt es eh schon do or die. Wir wissen schon auch, dass die Tabelle extrem eng ist, und heute hätten wir einen riesigen Schritt machen können. Wir haben es leider nicht geschafft und deswegen schaust du natürlich nach hinten. Du kannst aber auch nach vorne genau so schauen. An einem Spieltag kann nichts passieren oder viel passieren.“

die Trainersuche: „Ich bin in dieser Entscheidung nicht involviert. Ich habe aber meinen täglichen Austausch mit Stefan und habe ihm natürlich keine Namen genannt, aber ein Anforderungsprofil gegeben. Der Trainer muss die österreichische Liga kennen, er muss mit dem Material der WSG arbeiten können und auch mit den Rahmenbedingungen bei der WSG klarkommen. Ich weiß, von was ich rede.

Es ist auch klar, dass der neue Trainer es wesentlich leichter haben wird als ich, er muss nur Trainer sein. Ich habe den Verein gemeinsam mit anderen über die Regionalliga in die Bundesliga geführt und dort auch gehalten, es ist alles über meinen Tisch gegangen, egal was. Der neue Trainer braucht sich nur auf das Sportliche konzentrieren, das ist ein Vorteil für ihn. Gleichzeitig kann er aber auch nicht die Ausrede verwenden, dass er den Verein von der Regionalliga in die Bundesliga geführt hat. Es wird auf jeden Fall interessant.“

"Jeder im Stadion hat gesehen, dass wir uns heute den Sieg verdient gehabt hätten"

Felix Bacher (Kapitän WSG Tirol): "Leider zwei verlorene Punkte. Jeder im Stadion hat gesehen, dass wir uns heute den Sieg verdient gehabt hätten. Die Entstehung des Elfmeters ist am Ende natürlich sehr unglücklich."

Adam Stejskal (Torhüter WSG Tirol) über...

das Spiel: „Es ist schade und bitter, dass es heute nicht gereicht hat. Uns fehlt immer etwas, manchmal ist es Glück. Aber wir müssen weiterkämpfen, wir haben noch neun Spiele und ich denke, es muss einfach besser sein.“

den Elfmeter: „Für mich ist es ein klarer Elfmeter, muss ich sagen. Ich wollte einfach Druck auf den Stürmer machen, er hat es richtig clever gemacht und ist auf Elfmeter gegangen. Es war auch schon letzte Woche gegen die Austria so, dass ich am Elfmeter dran war. Wenn alles gut läuft, hat das ein anderes Ende.“

"Es sind noch neun Spiele und es ist jetzt einfach all-in"

was der Punkt gegen den WAC für die WSG bedeutet: „Wir müssen den Punkt mitnehmen und mit dem Punkt leben. Es sind noch neun Spiele und es ist jetzt einfach all-in.“

Marc Janko (Sky Experte) über...

das Spiel: „Es ist ein ganz komisches Spiel, weil ich beide Mannschaften verstehe, die dem Sieg nachtrauern. Für beide Mannschaften gab es die Chancen, die drei Punkte zu entführen, sie haben es nur nicht gemacht. Dementsprechend sage ich mal, dass es ein gerechtes Unentschieden ist. Thomas Silberberger fühlt sich sicher auch ein bisschen ungerecht behandelt, da mit einem X nach Hause zu gehen. Er hat die Chancen gesehen, die sich seine Jungs da erspielt haben, die Chancen hat es aber auch auf der anderen Seite gegeben. “

„Mit Thomas Silberberger bricht definitiv etwas weg, ein Stück der Seele der WSG“

...Thomas Grumser als möglichen Nachfolger von Thomas Silberberger: „Thomas Silberberger hinterlässt definitiv keine kleinen Fußstapfen, er hat sehr viel dazu beigetragen, dass die WSG dort steht, wo sie heute steht. Zu Grumser kann ich wenig sagen, für mich ist er ein nicht allzu beschriebenes Blatt. Bei den anderen beiden weiß ich, was sie in der Bundesliga geleistet haben. Alle drei sind sehr gute Trainer, die wahrscheinlich gut zur WSG passen würden. Aber mit Thomas Silberberger bricht definitiv etwas weg, ein Stück der Seele der WSG.“

Stefan Köck (Manager Sport WSG Tirol, vor dem Spiel) über...

die Trainersuche: „Die letzten Tage war es einigermaßen ruhig, wir haben den Fokus komplett auf den Klassenerhalt gesetzt. Es ist auch erst letzten Mittwoch publik geworden, dass Thomas aufhört, von dem her wollte ich nicht schon Gespräche führen, sondern das erst einmal sacken lassen.

Wir haben uns auf das Spiel gegen Austria Wien und jetzt auf den Start gegen den WAC fokussiert. Aber man kann davon ausgehen, dass wir einen guten Trainer verpflichten werden. Wir wollen natürlich so schnell wie möglich Klarheit haben, intern haben wir uns aber das Ziel gesetzt, dass wir bestenfalls mit dem Klassenerhalt einen Trainer präsentieren können.“

wie die Ungewissheit über den Klassenerhalt die Trainersuche beeinflusst: „Die Ungewissheit haben vier Vereine, es ist also auch am Spielermarkt so und unsere Jungs haben alle gesagt bekommen, dass sie bei der WSG unter Vertrag stehen und das Geld pünktlich bekommen. Deshalb erwarte ich mir, dass alle alles für den Verein geben und wir dieses Ziel Klassenerhalt erreichen. Natürlich ist die Bundesliga für einen Trainer charmanter, so ehrlich müssen wir auch sein. Mir gefällt aber auch ein Typ, der sagt, ihm gefällt das Projekt WSG, ganz egal wie es ausgeht.“

"Thomas hat ein tolles Fundament gelegt, wo man gar nicht genug danke sagen kann"

ob der neue Trainer es leichter haben wird als Thomas Silberberger: „Trainer sein in der Bundesliga ist ein guter, interessanter, aber auch sehr harter Job. Wir stehen jetzt vor der Qualifikationsrunde und es ist auch schon mehrmals gesagt worden, welcher Druck da auf den Trainern lastet. Ob er es einfacher hat oder nicht, ist also nicht klar. Fakt ist, es ist eine tolle Aufgabe, eine spannende Aufgabe, die auf den neuen Trainer zukommt. Thomas hat ein tolles Fundament gelegt, wo man gar nicht genug danke sagen kann. Der Trainer hat also definitiv ein Fundament, wo er aufbauen kann.“

mögliche Kandidaten für die Trainerposition: „Ob wir in ein paar Wochen ein Foto mit Thomas Grumser bei der Präsentation sehen, weiß ich nicht. Fakt ist, dass wir die Zusammenarbeit mit der Akademie intensiviert haben, wir wollen also eine engere Zusammenarbeit als zuletzt. Dass ich Thomas Grumser extrem schätze, ist kein Geheimnis. Auch Markus Mader und Zoran Barisic haben eine beeindruckende Vita und haben viel geleistet. Ich lasse mich jetzt aber nicht festnageln auf bestimmte Namen und werde auch nicht kategorisieren. Es gibt auch andere gute Kandidaten und es gibt viele Interessierte. Wir werden das in den nächsten Tagen und Wochen filtern, um dem Vorstand drei geeignete Kandidaten zu präsentieren.“

Siehe auch:

WSG Tirol: Stefan Köck über Silberberger- Nachfolger, Abstiegskampf, Umbruch im Sommer

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Statement-Quelle: Sky Sport Austria, WSG Tirol

Fotocredit: RiPu-Sportfotos und GEPA-ADMIRAL