Der LASK hat heute als erster der zwölf Bundesligisten das Kleingruppen-Training aufgenommen. So versammelten sich am Montagvormittag rund 40 Personen, darunter Journalisten, Kameramänner und Techniker in der Raiffeisen-Arena in Pasching, um dort an der Seitenoutlinie auf dem wunderschönen Grün nahe des Gästesektors der Pressekonferenz mit LASK-Präsident Siegmund Gruber, Vize-Boss Jürgen Werner, Trainer Valerien Ismael sowie Kapitän Gernot Trauner beizuwohnen. 

Anschließend konnten die Medienvertreter rund 10 Minuten beim Kleingruppen-Training des Tabellenführers der Tipico Bundesliga zusehen. Mit der Einladung von Pressevertretern auf den Spielfeldrand der Raiffeisen-Arena sowie dem Betreten des Rasens von Funktionären wie Präsident und Vizepräsident, dürfte der LASK jedoch gegen die am 18.04.2020 erlassene Verordnung der österreichischen Regierung verstoßen haben. 

In dieser heißt es nämlich: 

„§ 5. (1) Das Betreten von Sportstätten ist verboten. 

(2) Ausgenommen vom Verbot des Abs. 1 sind Betretungen nicht öffentlicher Sportstätten 

  1. durch Spitzensportlerinnen und Spitzensportler im Sinne des § 3 Z 8 BSFG 2017, auch aus dem Bereich des Behindertensportes, die ihre sportliche Tätigkeit beruflich ausüben, daraus Einkünfte erzielen und bereits an internationalen Wettkämpfen im Sinne des § 3 Z 5 BSFG 2017
    teilgenommen haben, sowie deren Betreuerinnen bzw. Betreuer und Trainerinnen bzw. Trainer. Zwischen Spitzensportlerinnen bzw. Spitzensportlern, Betreuerinnen bzw. Betreuern und Trainerinnen bzw. Trainern ist ein Abstand von mindestens zwei Metern einzuhalten. Dabei ist darauf zu achten, dass Trainingseinheiten, sofern möglich, nicht in geschlossenen Räumlichkeiten erfolgen. Bei Trainingseinheiten in geschlossenen Räumlichkeiten hat pro Person 20 m2 der Gesamtfläche der Räumlichkeit zur Verfügung zu stehen. Dies gilt auch für Gemeinschaftsräume.
  2. durch Kaderspieler, Betreuerinnen bzw. Betreuer und Trainerinnen bzw. Trainer der zwölf Vereine der höchsten Spielklasse der österreichischen Fußball-Bundesliga sowie der ÖFB-Cup- Finalisten, in Kleingruppen von maximal sechs Kaderspielern mit gleichbleibender personeller Zusammensetzung. Zwischen Kaderspielern, Betreuerinnen bzw. Betreuern und Trainerinnen und Trainern ist ein Abstand von mindestens zwei Metern einzuhalten. Dabei ist darauf zu achten, dass Trainingseinheiten, sofern möglich, nicht in geschlossenen Räumlichkeiten erfolgen. Hinsichtlich der Trainingseinheiten in geschlossenen Räumlichkeiten, gelten die Vorschriften der Z 1.“ 

Demnach sind Funktionäre von Vereinen sowie Journalisten vom erlassenen Betretungsverbot von Sportstätten nicht ausgenommen. 

Ligaportal hat den LASK um ein Statement zur Causa gebeten. Vom Tabellenführer der Bundesliga heißt es: "Uns gefällt, dass der Vizekanzler gesagt hat, dass man den Hausverstand walten lassen soll. Genau das haben wir gemacht. Wir haben nach Hausverstand gehandelt. Nach unserem Wissensstand ist es auch so, dass die Medien sehr wohl dort stehen dürfen, wo sie heute gestanden sind - nämlich nicht auf dem Spielfeld, dann ist es ok", teilte uns der LASK im Telefongespräch mit. 

Der potentielle Verstoß des LASK wurde in den letzten Stunden auch bereits in den sozialen Medien diskutiert:


 

Man darf gespannt sein, in welche Richtung sich diese heiß diskutierten Geschehnisse noch entwickeln werden. In diesem Sinne kann man nur hoffen, dass die Bundesliga nach diesem "Vorfall" mit einem blauen Auge davonkommt, mit dem sich der LASK heute womöglich eine Verwaltungsstrafe eingehandelt haben könnte. Man muss auch die Frage in den Raum stellen, ob dadurch eine angepeilte Fortsetzung des Spielbetriebs in der Bundesliga ins Wanken kommen könnte. 

Die Causa dürfte auch schon von weiteren Bundesligisten registriert worden sein. So verweist etwa der FC Red Bull Salzburg heute in einer Pressemitteilung auf den Erlass des Gesundheitsministeriums, wonach der Zutritt der Sportstätte nur „Spitzensportlerinnen und Spitzensportler erlaubt ist, die dort ihre berufliche Tätigkeit ausüben." Demnach dürfen beim morgigen Trainingsauftakt der Bullen keine Medienvertreter dabei sein. 

 

von Ligaportal, Foto: Harald Dostal/fodo.media