Der SC Wiener Neustadt zählt in der tipico Bundesliga zu den Teams der Stunde. In den vier Frühjahrsspielen gab es nur eine Niederlage, in der Frühjahrstabelle liegen die Niederösterreicher auf Platz drei. Die rote Laterne hat Wiener Neustadt ebenfalls schon an die Admira abgegeben. Mitbeteiligt an diesem Aufstieg war auch Dominik Hofbauer. In drei Spielen traf der 24-Jährige bereits einmal und lieferte eine Torvorlage.

Hofbauer wechselte erst im Winter aus St. Pölten nach Wiener Neustadt. Von den schlechten Erfahrungen der durchwachsenen Herbstsaison ist er also unberührt. Dennoch weiß er, wie der Aufschwung zustandegekommen ist. "Wir haben uns für die Rückrunde viel vorgenommen und setzen unseren Plan momentan super um. Wir stehen hinten sehr kompakt und schauen, dass wir nach der Balleroberung schnell nach vorne spielen", sagt Hofbauer. Für Hofbauer war der Wechsel nach Wiener Neustadt eine Rückkehr. Schon in der Saison 2012/13 spielte er im Süden von Wien, damals gelangen ihm in 23 Bundesliga-Spielen 6 Torvorlagen.

Eine bewegte Karriere

Eine Rückkehr war schon im vergangenen Sommer in Diskussion, im Winter hat es schließlich geklappt. "Damals ist es an der Ablösesumme gescheitert, jetzt im Winter hat es zum Glück funktioniert. Ich bin sehr froh, dass ich wieder in der Bundesliga spiele und der Mannschaft helfen kann", erzählt Hofbauer im Gespräch mit Ligaportal. Der Mittelfeldspieler, der zumeist zentral oder links zum Einsatz kommt, hat für sein junges Alter bereits eine bewegte Karriere hinter sich.

Im Sommer 2007 wechselte er aus dem Sturm-Nachwuchs nach England zu Aston Villa. Dort blieb er drei Jahre lang, bevor er nach Österreich zu Rapid zurückkehrte. Für die Grün-Weißen absolvierte er aber kein einziges Spiel, sondern wurde stets verliehen: Zuerst zum FAC, dann zu St. Pölten, dann nach Wiener Neustadt, bevor er fix nach St. Pölten wechselte. Warum es nach der Rückkehr aus England etwas gedauert hat, bis Hofbauer in der höchsten östereichischen Liga Fuß gefasst hat, erklärt er sich so: "Die Art, Fußball zu spielen, ist in England eine komplett andere als in Österreich. Ich war auch vom Kopf her in jüngeren Jahren noch nicht so weit wie heute."

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Einmal konnte Dominik Hofbauer bereits für Wiener Neustadt jubeln.

Der Ex-Legionär spielt aber mit dem Gedanken an eine Rückkehr nach England: "Irgendwann, wenn die Zeit reif ist, ist es sicher ein ganz großes Ziel von mir, wieder ins Mutterland des Fußballs zurückzukehren. Aktuell will ich aber schauen, dass ich mich in der Bundesliga etabliere." Der Kontakt auf die Insel ist aber nie abgerissen. Mit Nationalteamstürmer Andreas Weimann, der immer noch bei Aston Villa spielt, wechselte er einst aus Österreich nach England, die beiden stehen immer noch in Kontakt. Im Winter absolviert Hofbauer einen alljährlichen Besuch bei Weimann. "Ich habe auch sonst noch zwei, drei gute Freunde drüben. Wenn ich sie einmal im Jahr wieder sehe, ist das immer eine richtig geile Sache", erzählt Hofbauer.

Am Samstag wartet das Niederösterreich-Derby

Vorerst geht es für ihn und seinen Klub aber mit einem ganz wichtigen Spiel im Abstiegskampf weiter. Am Samstag kommt der direkte Konkurrent Admira Wacker zum Niederösterreich-Derby nach Wiener Neustadt (ab 18.30 Uhr im Live-Ticker). Hofbauer will das Spiel aber nicht überbewerten. "Wir können jeden schlagen, aber auch gegen jeden verlieren und schauen von Spiel zu Spiel. Die Saison dauert so oder so noch sehr lange. Wenn es so weiter geht, werden aber vielleicht noch ein paar Mannschaften in den Abstiegskampf rutschen, dann wird es statt einem Zweikampf ein Drei- oder Vierkampf", glaubt Hofbauer und ist überzeugt, dass sein Klub gute Chancen hat, oben zu bleiben: "Wiener Neustadt wird immer stark belächelt. Es ist aber ein cooler, familiärer Verein, der jedes Jahr jungen Österreichern die Plattform Bundesliga bietet, und es wäre sehr schade, wenn der runter müsste."

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Fotos: Richard Purgstaller