Es war ein gehöriges Lebenszeichen, welches Schlusslicht SC Austria Lustenau in der Vorwoche mit dem ersten Saisonsieg im Kellerduell bei der WSG Tirol (2:0) im Zuge der "Mission Klassenerhalt" zu entsenden vermochte. Mit Selbstvertrauen gespickt nach Bregenz zu Neo-Cheftrainer Andreas Heraf kam in ADMIRAL Bundesliga-Rd. 19 nun auch dessen alter Weggefährte Peter Pacult mit dem um die Meistergruppe buhlenden Fünften SK Austria Klagenfurt (zuletzt 2:2 beim LASK), der das Hinspiel 1:0 für sich entschied und auch diesmal dank Unterschiedspieler Sinan Karweina mit demselben Ergebnis die Oberhand behielt.

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Ist weiter das offensive "Nonplusultra" für Coach Peter Pacult und den violetten Mannschaftstross aus Waidmannsdorf: Sinan Karweina, der neuerlich seine Kaltblütigkeit unter Beweis stellte und seinen bereits 10. Saisontreffer zum mental idealen Zeitpunkt vor dem Kabinengang beisteuerte. In Halbzeit zwei hätte er vom Punkt gar den elften nachlegen können, scheiterte jedoch. Zum Ende hin musste der 24-jährige Deutsche angeschlagen runter. 

Im Nebeltreiben fehlte anfangs offensiv der Durchblick

In der dichten "Nebelsuppe" im Landeswesten sorgte der VAR - siehe auch HIER - schon vor Spielbeginn für Aufsehen: Aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse konnten Josef Spurny und Sara Telek in der Zentrale in Wien-Meidling in der Anfangsphase keine Abseitsstellungen überprüfen.

Auf sportlicher Ebene erledigten beide Mannschaften ihre Tugenden zum Start. Dem jeweiligen Matchplan entsprechend, ordentlich, waren folglich konkrete Einschlussmöglichkeiten rar gesät: Anderson verzeichnete auf heimischer Seite einen satten Drehschuss von halblinks (14.), gegenüber setzte BL-Topscorer Sinan Karweina einen Kopfball aus Nahdistanz nach Binder-Hereingabe knapp neben das Ziel (16.).

Waidmannsdorfer Geduldsspiel wurde vor Pause belohnt

Mit Fortdauer der ersten Spielhälfte erlangten die sichtlich bemühten Kärntner sukzessive die Oberhand: Christopher Cvetko probierte es per fulminanten Abschlussball von der Strafraumgrenze, nachdem Nicolas Binder mannschaftsdienlich hatte abtropfen lassen - knapp drüber (26.).

Indes fabrizierte Andreas Heraf mit dem Schlusslicht wieder "Catenaccio" in Perfektion - ein Defensiv-Bollwerk gepaart mit rund 20 Prozent Ballbesitz brachte ja schon bei der WSG Tirol maximalen Ertrag mit sich. Lustenauer Torchancen, wie ein durchaus brauchbarer Schussversuch des 26-jährigen kroatischen Neuzugangs Leo Mikić (38.), hatten Seltenheitswert.

Als vieles bereits nach einer "Nullnummer" zum Kabinengang roch, hatte kurz vor dem Pausengong wieder die Stunde von "Knipser Karweina" geschlagen: Nachdem der 24-jährige Deutsche auf halbrechts selbst initiiert hatte, forcierte der geborene Gummersbacher den Doppelpass mit Nicolas Binder und vollendete infolge einer astreinen Ballmitnahme aus acht Metern flach ins linke untere Eck zu seinem 10. Saisontreffer und dem 0:1-Pausenstand (44.).

Zu diesem Zeitpunkt bereits die 17. direkte Torbeteiligung für die violette "Lebensversicherung" - BL-Saison-Bestwert!

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War einmal mehr ein zuverlässiger Rückhalt, hielt in Abschnitt zwei gar einen Elfmeter von Sinan Karweina und stand mit seinen Mannschaftskameraden am Ende doch - zum 15. Mal in der laufenden Saison - mit "leeren Händen" da: Domenik Schierl.

Schlusslicht strahlte nach Seitenwechsel mehr Selbstsicherheit aus

Nach dem Seitenwechsel und taktischen wie personellen Justierungen bei der Austria aus Lustenau (Yadaly Diaby und Anthony Schmid kamen für Paterson Chato und Debütant Matheus Lins) traute sich diese im Angriffssegment mehr zu, kam durch Lukas Fridrikas zur ersten vorzeigbaren Gelegenheit bei dessen Flachschuss aus spitzem Winkel (52.).

Gegenüber prüfte Aktivposten Nicolas Binder Rückhalt Domenik Schierl nach einer feinen Körpertäuschung von halbrechter Position im 16-Meter-Raum infolge der Vorarbeit von Till Schumacher (58.).

Vergebener Klagenfurt-Elfmeter belebte Schlussphase

Nach über eine Stunde schien sich das Geschehen nachhaltig aufseiten der Klagenfurter zu kippen, brachte Lustenau-Defensivmann Kenedy Boateng Erfolgsgarant Sinan Karweina im Strafraum unrechtmäßig per ungestümen Tackling zu Fall. Der Gefoulte trat selbst an und scheiterte im rechten unteren Eck an Schlussmann Domenik Schierl (65.) - es blieb beim 0:1.

Während der Nebel in der Schlussphase von dannen zog, wirkten die Hausherren in der offensiven Zone weiter bemüht, jedoch glücklos und überhastet im letzten Drittel sowie mit der mangelnden Durchschlagskraft hadernd. "Joker" Yadaly Diaby ließ binnen 60 Sekunden die beiden mutmaßlich besten Gelegenheiten des Schlusslichtes liegen (87./88.).

Die Gäste, bei denen Torgarant Sinan Karweina in der Schlussphase verletzungsbedingt ausschied, fokussierten sich indes auf die Basics, waren vordergründig auf kompaktes Verteidigen aus und brachten den knappen Auswärtssieg ins Ziel, welchem in puncto Rennen um die Meistergruppe geraume Bedeutung zukommt.

ADMIRAL Bundesliga, 19. Runde

Sonntag, 18.02.2024, 14:30 Uhr, ImmoAgentur Stadion Bregenz, Z: 3.800; SR: Julian Weinberger/Wien.

SC Austria Lustenau vs. SK Austria Klagenfurt 0:1 (0:1)

SC Austria Lustenau (5-3-2): Schierl - Anderson, Boateng, Meisl, Lins (46. Schmid), Grujčić (76. Berger) - Tiefenbach, Chato (46. Diaby), Grabher - Fridrikas (68. Bobzien), Mikić (80. Maak). Trainer: Andreas Heraf.

SK Austria Klagenfurt (4-3-3): Menzel - Schumacher, Wimmer, Mahrer, Wernitznig - Cvetko (93. Djoric), Benatelli, Irving (60. Besuschkow) - Jaritz, Binder, Karweina (83. Maglica). Trainer: Peter Pacult.

Tor: 0:1 Karweina (43., Binder).

Gelbe Karten: Leo Mikić (55., Foulspiel), Darijo Grujčić (72., Foulspiel; 5. GK/Sperre im Gastspiel beim FC Red Bull Salzburg), Anthony Schmid (78., Foulspiel), Pius Grabher (90.+5, Foulspiel).

Bes. Vorkommnis: Domenik Schierl hält Foulelfmeter von Sinan Karweina (65.).

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Fotocredit: Harald Dostal / www.sport-bilder.at und GEPA-ADMIRAL