Der Wolfsberger AC war im Herbst lange Zeit die Sensationsmannschaft der Bundesliga. Zu Saisonbeginn sechs Siege hintereinander, zwischenzeitlich sogar an der Tabellenspitze, das hatte niemand von Didi Kühbauers Mannschaft erwartet. Im zweiten Saisonviertel kam dann der Einbruch. Seit acht Spielen wartet der WAC nun schon auf einen Sieg. Große Ansagen hört man aus Kärnten auch deshalb nicht. Solange wie möglich wollen die Wolfsberger an der Tabellenspitze mitmischen.

Als Mitgrund für den Einbruch hat man in Wolfsberg das Verletzungspech in der zweiten Herbsthälfte ausgemacht. Genauer, den Ausfall von Stürmer Tadej Trdina. Nachdem Sommer-Neuzugang Attila Simon die Erwartungen nicht erfüllte und als es noch lief nicht wirklich eine Chance bekam, reagierten die Wolfsberger und holten einen weiteren Stürmer. Schließlich war der Handlungsbedarf klar ersichtlich. In den acht sieglosen Spielen vor der Winterpause schossen die Wolfsberger nur vier Tore. Hervé Oussalé aus Burkina Faso soll die Offensive verstärken. Ob dem zuletzt vereinslosen Mann das gelingt, muss abgewartet werden. In der Vorbereitung traf er in vier Testspielen immerhin zweimal.

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Boris Hüttenbrenner ist Teil der starken Wolfsberger Defensive.

Foto: Steindy/Wikimedia

Die Abwehr soll das Prunkstück bleiben

Als Top-Stürmer geht aber Tadej Trdina in die Frühjahrssaison. Das Prunkstück der Wolfsberger war im Herbst aber ohnehin ein anderer Mannschaftsteil: Die Kärntner beeindruckten mit den wenigsten Gegentoren der gesamten Bundesliga. Nur einmal - bei Rapid - gab es mehr als zwei Gegentore, fünf Mal spielte der WAC zu null. Neben der von Kapitän Michael Sollbauer organisierten Abwehr erwies sich auch das neuformierte defensive Mittelfeld mit Manuel Weber und Boris Hüttenbrenner als Bollwerk. Dieser Mannschaftsteil bekommt für das Frühjahr ebenfalls noch zwei heimliche Neuzugänge: Manuel Seidl und Peter Tschernegg kehren von Verletzungen zurück.

Beide kamen im Sommer nach Wolfsberg, kamen aber verletzungsbedingt kaum zum Einsatz. Seidl kam zum Ende der Herbstsaison noch auf zwei Einsätze. Nach der Vorbereitung will der Ex-Mattersburger nun voll angreifen. Tschernegg absolvierte überhaupt noch kein Bundesliga-Spiel für den WAC, beim Kärntner, der von Grödig kam, wird es auch noch etwas dauern, bis er wieder voll einsatzfähig ist. Ihre Rückkehr kann den Konkurrenzkampf im Wolfsberger Mittelfeld weiter anfachen. Das soll im Kampf um die Europacup-Plätze kein Nachteil sein.

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Der WAC möchte bis zum Schluss oben mitspielen.

Foto: GEPA Pictures / Wien Energie

Unabhängig vom Ausgang der Saison steht das Gesicht des Kaders für die kommende Saison schon weitgehend. Von den Stammspielern haben nur Innenverteidiger Nemanja Rnić, der Brasilianer Silvio und Offensivspieler Peter Zulj keinen Vertrag für die kommende Saison, auf Zulj haben die Wolfsberger aber immerhin eine Option. Spannend wird in Sachen Kader vor allem, wer sich von den Stürmern abseits von Trdina für eine Weiterverpflichtung empfehlen kann. Neben Silvio haben auch Oussalé und Simon auslaufende Verträge. Wollen die Wolfsberger weiter oben dran bleiben, müssen sie jedenfalls bald wieder mit dem Toreschießen beginnen. Bereits die ersten drei Runden können anzeigen, wo die Reise für den WAC hingeht. Da wartet mit Austria Wien zuhause sowie Grödig und Altach auswärts eine schöne Bundesliga-Mischung.

Alle Saisonvorschauen:

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Wiener Neustadt